links-lang fetzt!

31.07.2001
Mahnen für Deutschland

Daß die NPD in Waren/Müritz zu mehr in der Lage ist als nur dem Verkauf von rechtsextremem Merchandising und dem Aufhängern schlechtester Wahlplakate, will sie am kommenden Sonnabend beweisen. Eine Mahnwache soll "Unmut" gegenüber dem Bürgermeister zum Ausdruck bringen, der in der Vergangenheit auch mal ein paar klare Worte gegen Neonazis gefunden hat. Der Spuk soll am Neuen Markt von 10 bis 15 Uhr stattfinden, 50 bis 60 "Kameradinnen und Kameraden" werden erwartet.
In Waren versucht vor allem NPD-Bundesvorstandsmitglied Doris Zutt für die Partei mitzumischen. Zutt's Patriotentreff, ein Laden nach dem Vorbild des gleichnamigen im hessischen Ehringshausen, ist Treffpunkt für Rechtsradikale über die Stadtgrenzen hinaus. Dort werden Bücher, CDs, Kleidung und andere Gimmicks wie ein "Skin-Girl-Kalender" für den täglichen Alltagsgebrauch des modernen Nazis angeboten. Über Flugblätter und Pressemitteilungen versucht die NPD, auch im politischen Alltag der Stadt mitzuspielen. Bei der vor kurzem stattfindenden Bürgermeisterwahl konnte Doris Zutt jedoch nur um die 2% erreichen. Doris und ihr Mann Alfred Zutt sind auch im Rest McPomms aktiv. Sie traten zum Beispiel bei Demonstrationen der NPD in Neustrelitz 1999 oder vergangenen Sonnabend in Rostock auf. Auch für eine Demo der NPD in Greifswald am 1. September, dem Weltfriedenstag, ist Doris Zutt als Rednerin angekündigt.

30.07.2001
zufällig rechtsradikal?

Bereits am 26. Juli berichtete die Ostseezeitung, daß die Polizei rechtsradikale Musik am Langen See bei Wendfeld beschlagnahmt hätte. Ein Bürger wies auf den Krach hin, der von einer Gruppe ausging; die beschlagnahmten Kassetten wiesen eindeutige rechtsextreme Symbolik auf.
Gleich nach der Mitteilung, daß die Polizei nun prüfen wird, ob auf den Tapes indizierte Titel zu finden sind, deren öffentliches Abspielen also verboten ist, weist der zuständige Kriminalhauptkommissar Volker Werner darauf hin, daß ja die Jugendlichen nicht alle rechts sein müssen und vielleicht nur über den Bruder von einem von ihnen die Musik in die Tasche gelangt ist... Trotz dieser Relativierungen muß die Polizei gleich im Anschluß zugeben, daß jedoch mindestens einer der Jugendlichen rechtsradikal weil ihr als "Rechtsgesinnter bekannt" ist.

28.07.2001
Fähnchenschwenken gegen Rechts

Ein schöner Sonnabend. Tollster Sonnenschein, die Ostsee ruft - lauter jedoch schreit Maik Spiegelmacher in sein Megaphon. Von Arbeit für Deutsche, nationaler Solidarität oder "Wer Deutschland nicht liebt, soll Deutschland verlassen" konnten sich seine Anhänger jedoch nicht so richtig motivieren lassen. Vielleicht lag es daran, daß es nur um die 110 Faschos gewagt hatten, ihre kahlen Köpfchen der Sonne auszusetzen, vielleicht am geringen Zuspruch, vielleicht den überwiegend ablehnenden Worten der wenigen Passanten. Oder aber an dem großen, sie von der Öffentlichkeit abschirmenden Polizeiaufgebot, das die Nazis vor nicht vorhanden GegendemonstrantInnen schützen sollte.
Denn diese trieben sich größtenteils ganz woanders herum. Je weiter weg von den Nazis, desto besser die Stimmung, und so demonstrierten, trommelten und tanzten zwischen 300 und 1 000 Menschen - tja, Augenzeugen- und Medienberichte - durch die Innenstadt. Nur wenige, zwischenzeitlich vielleicht gerademal 50, AntifaschistInnen hatten den Weg zu dem NPD-Aufmarsch gefunden, um den Nazis auch direkt zu zeigen, daß sie unerwünscht sind.
So kamen sie in den zweifelhaften Genuß der Demo der skurilen Gestalten, die vom Zentralen Omnibusbahnhof über den Südring führte, von Geschwafel von Maiki, NPD-Kreisvorsitzender Greifswald und stellvertretender Landesvorsitzender, und Horst Mahler, oller rechtsextremer Pseudo-Intellektueller, unterbrochen wurde und dann wieder Richtung ZOB ging. Nicht jedoch noch ohne verlesene Worte Lutz Dessaus aus seiner Presseerklärung. Ihm war der Aufzug gewidmet, wurde doch sein Arbeitsverhältnis als Sportreporter bei den Norddeutschen Neuesten Nachrichten nicht verlängert, angeblich weil er NPD-Mitglied sei. Das schreit nach Märtyrertum, nach nationaler Solidarität! Heldenhaft deutsch.

Ein Erfolg für die Gegendemonstration von "Bunt statt Braun" und dem "Antifaschistischen Jugendbündnis". Ein langweiliger Tag für die Polizei, die extra mit 1 200 Leuten, Wasserwerfen und Räumfahrzeugen da war, aber trotz ruppigsten Verhaltens keine "Neubrandenburger Verhältnisse" herbeiführen konnte. Eine verbrannte Rübe für die Nazis; wenn das auch im Kopf nichts mehr verschlimmern kann.
Und die Frage, ob vielleicht beim Aufmarsch der neonazistischen Kameradschaften am 22. September in Rostock weniger Leute ihre Fähnchen in die Fernsehkameras halten und präsentieren, wie toll gegen Nazis sie doch sind, sondern dies den Faschos auch direkt zeigen. Ob mit Fähnchen, Eiern, Gemüse oder sonstwas.
Das könnte dann ein richtig schöner Sonnabend werden, auch ohne Sonnenschein.

Sehenswerte Bilder nebst Bericht gibt es bei Likedeeler online.

Berichte und Pressemeldungen: Ostseezeitung-Bericht, Schweriner Volkszeitung-Bericht, Norddeutsche Neueste Nachrichten-Bericht, Likedeeler-online-Bericht, Faschos: stoertebeker.net-Bericht,

27.07.2001
Ordnungsamt mischt mit - aktuelle Infos zum Nazi-Aufmarsch in Rostock

Entgegen vorherigen Annahmen ist die NPD-Demo in Rostock morgen doch genehmigt; allerdings dürfen die Nazis nur vom Zentralen Omnibusbahnhof, wo sie sich um 11 Uhr treffen, über den Südring zum Parkplatz vor der Mensa und zurück zum ZOB demonstrieren. Alle Anmeldungen seitens des Antifaschistischen Jugendbündnis wurden abgelehnt, einzig die Jusos halten eine Kundgebung am ganz schön entfernten Dürerplatz ab. Wie das Jugendbündnis über das Infotelefon mitteilt, wird stattdessen aufgerufen, sich Startpunkt der Demo des Bündnis "Bunt statt Braun" zu treffen, die um 10.30 Uhr am Goetheplatz beginnt... 1 500 Polizisten werden im Einsatz sein.

Denn trotzdem bleibt der Aufruf bestehen, den Faschisten gemeinsam, phantasievoll und entschlossen entgegenzutreten. Die EA-Nummer für den Tag ist 0381 - 377 78 71. Sollte es noch aktuelle Infos geben, kann mensch beim Infotelefon des Jugendbündnis unter 0381 - 458 35 81 anrufen.

27.07.2001
zweckheiligende Mittel? zur Diskussion zum Umgang mit Nazi-Aufmärschen

Verbote von Nazi-Demos bringens nicht so richtig. Erst recht nicht, wenn sie sowieso wieder aufgehoben werden, weil für die Gerichte keine ausreichenden Gründe vorliegen. Dieser Strategie angesichts der Nazi-Aufmärsche in diesem Jahr nicht mehr zu folgen hat nun der Innenminister der Landesregierung, Gottfried Timm, den Kommunen empfohlen. Stattdessen sollten die Demos in Zusammenarbeit von Ordnungsamt und Polizei lieber strenge Auflagen gestellt werden - die Marschroute durch abgelegene Stadtgebiete, weg von anderen öffentlichen Veranstaltungen, Fahnen- und Gleichschrittsverbote.
Nicht anfreunden mit dieser Idee kann sich der DGB-Nord-Vorsitzende Peter Deutschland. "Es lohnt sich allemal, über Verbote intensiv nachzudenken", wird er in der Ostseezeitung zitiert. Er führt das Beispiel des versuchten Nazi-Aufmarschs in Elmshorn am 14. Juli an, wo Christian Worch sich bis zum Bundesverfassungsgericht hochklagte und verlor. Gleichzeitig appellierte der Gewerkschaftschef auch an die Polizei, bei Gegendemonstrationen verhältnismäßig vorzugehen und eine Demo von 150 Nazis nicht gegen 1 000 GegendemonstrantInnen durchzusetzen.

Wenn auch Peter Deutschland "zivilgesellschaftlichen" Protest erwähnt, so ist beiden scheinbar gegenüberstehenden Meinungen doch eines gemein - der Glaube an den starken Staat, der als Gegenpart zu den Nazis auftreten soll. Ein fataler Glaube: Wer die Autorität des Staates gutheißt, begibt sich auf schon längst von den Nazis belegtes rechtes Terrain. Es sind ihre Mittel, die da propagiert werden, wenn sie auch andere Ziele haben.
Die Faschos dagegen, die später werben können, daß sie das Staatslenken doch besser beherrschen, können jetzt in die Opferrolle schlüpfen. Wenn ihnen nicht nur die terrorisierenden Antifas, sondern auch noch der ach so rote Staat gegenübersteht, können ja nicht mehr als hundert Leute zu 'ner Demo zusammenkommen. Im Gegensatz zur Linken jedoch, bei der die Kritik am staatlichen Handeln fast immer mit Staatskritik verbunden ist, bleibt es bei der Rechten bei ersterer.
Linker Antifaschismus sollte weniger auf Verbote vertrauen. An erster Stelle sollte ein ortsnaher breiter und lautstarker Protest verschiedenster Menschen stehen. Dieser zeigt ausdrucksstärker und direkter als irgendeine Anweisung eines Amtes, daß Faschos nicht erwünscht sind. Neubrandenburg am 14. Juli war hier ein schönes Beispiel, wie viele Menschen den Nazis die Demo versauen können. Ein Verbot hätte den Kommunalpolitikern nur die Ausrede gegeben, daß sie doch was gemacht hätten und das genug sei.
Bei noch so viel Ablehnung von Menschenverachtung und Genugtuung, wenn Nazis mal die Härte des Gesetzes zukommt - auch ihnen gebühren als Menschen numal Rechte - wir wissen, nicht jedes Mittel heiligt den Zweck. Nicht zu vergessen, daß Regierungen Gesetze, die mit Rechtsextremismus gerechtfertigt wurden, dann auch mal schnell gegen "die linken Extremisten" einsetzen werden, wenn diese anfangen sich zu organisieren...

26.07.2001
nicht Dessau, sondern Rostock - auf zur Nazi-Demo

Eine weitere Station der Sommertour der NPD auf ihrem Weg zur nationalen Revolution ist Rostock am kommenden Sonnabend. Die Faschos wollen dort "Gegen Berufsverbote und Intoleranz" marschieren, da der Sport-Reporter Lutz Dessau angeblich entlassen wurde, weil er NPD-Mitglied ist. Es wird scheinbar breiter mobilisiert als nach Neubrandenburg zum 14. Juli, so daß mindestens 200 Glatzen eine mögliche Zahl sind. Die Nazis treffen sich ab 11 Uhr am Omnibusbahnhof an der Südseite des Hauptbahnhofs, von wo aus sie dann über die Kongresshalle, den Südring, die Erich-Schlesinger Straße, die Laurembergstraße, die Dethardingstraße, die Stempelstraße, die Schillingallee und die Kopernikusstraße zum Platz der Freiheit am Ostseestadion marschieren wollen, wo ihre Abschlußkundgebung stattfindet. Allerdings stehen die Nazis noch in Verhandlungen mit dem Ordnungsamt, auch ein eventuelles Verbot ist noch nicht sicher.

Denn inzwischen wird gründlich mobilisiert. Das Bündnis "Bunt statt Braun" hat eine Gegendemo beginnend am Goetheplatz um 11 Uhr angemeldet, die über den Vögenteich und den Schröderplatz zum Neuen Markt geht, wo um 12 Uhr die Abschlußkundgebung stattfinden soll. Eine Bewegung weg von den Nazis. Ein sich frisch zusammengefundenes Antifa-Jugendbündnis dagegen plant Kundgebungen in der Nähe der Nazis. So sind Anmeldungen an der Stadthalle und am Dürerplatz bis jetzt bekannt.
Die Polizei hat Bunt statt Braun in Gesprächen mitgeteilt, daß sie keine "neubrandenburger Verhältnisse" wollen, der Einsatzleiter scheint moderater zu sein. So sollen angeblich keine allzu starken "Zwangsmittel" gegen friedliche Blockaden (und Blockierende) eingesetzt werden...

Ein Verbot wird in Erwägung gezogen, weil in der Nähe Rostocks das Force-Attack-Festival stattfindet, bei dem sich um die 8000 Punks versammeln werden. Das Ordnungsamt sieht in den antifaschistischen Punks ein Gefahrenpotential, weshalb es alle Demos und Kundgebungen an diesem Tag verbieten könnte.

Aktuelle Infos gibt es entweder beim Infotelefon des Antifaschistischen Jugendbündnis unter 0381 - 45 83 581oder bei Bunt statt Braun unter 0172 - 39 63 814.

21.07.2001
Kopfschuß aus Notwehr

Wie die Autopsie des toten Italieners ergeben hat, der bei den Auseinandersetzungen in Genua um das G8-Treffen gestern gestorben ist, hat er "zwei kreisrunde Löcher in Wangenknochenhöhe, die von Schüssen von etwa 1m Entfernung stammen". Fotos belegen, daß er, als er am Boden lag, noch von einem Polizeifahrzeug überrollt wurde. Ebenfalls überfahren wurde seine Freundin, die lebensgefährlich verletzt im Krankenhaus liegt. Unbestätigte Gerüchte sprechen von ihrem Tod. Medien berichten, daß gegen den Polizisten, der den Demonstranten erschossen hat, ein Verfahren wegen Totschlags eingeleitet wird, schließlich habe er nur in Notwehr gehandelt.
Insgesamt wurden bisher etwa 110 Polizisten und mindestens 60 DemonstrantInnen verletzt.

Italienische Botschaft
Dessauer Str. 28-29, 10963 Berlin, Tel. (030) 25 44 00
Internet: www.botschaft-italien.de

21.07.2001
Rassistischer Überfall in Malchin

Wie der Nordkurier heute meldet, kam es in der Nacht zum Freitag zu einem Überfall mehrerer Nazis auf zwei "türkische Brüder". Die beiden hielten an der Tankstelle, um Zigaretten zu kaufen, als sie angegriffen wurden und mit Faustschlägen sowie Tritten traktiert wurden. Auch ein Messer wurde von den Angreifern eingesetzt.
Die Polizei konnte zwar später drei Männer zwischen 20 und 28 Jahren festnehmen, geht jedoch von keinem politischen Motiv aus, da sie Alkohol im Blut gehabt hätten. Eine interessante Logik. AntifaschistInnen dagegen berichten in einer Meldung, daß es bekannte Faschos gewesen seien, die den Angriff verübt hätten.

21.07.2001
Hans-Günthers Schäfchen

Gestern fand vor dem Greifswalder Jugendschöffengericht der Prozeß gegen mehrere rechte Jugendliche ein Ende, die in der Nacht zum 9. Juli 2000 mehrere gleichaltrige Aussiedler, die in einem Pfarrhaus in Ducherow, Ostvorpommern, feierten, angegriffen hatten. Damals hatten die Nazis Gleichgesinnte per Handy von der Feier informiert, worauf sie dann mit insgesamt zehn Leuten aufkreuzten und es zu einer Auseinandersetzung mit den Aussiedlern kam.
"Drei Jugendliche wurden wegen Landfriedensbruchs und Körperverletzung zu zweijährigen Bewährungsstrafen und Geldstrafen oder gemeinnütziger Tätigkeit verurteilt", berichtet die Frankfurter Rundschau heute. "Zwei weitere wurden wegen mangelnder Beweise freigesprochen". Vor Gericht vertreten wurden die Nazis von dem NPD-Landesvorsitzenden Hans-Günter Eisenecker.

20.07.2001
moderne Zeiten - Globalisierungskritiker ermordet?

Wie neben unabhängigen auch Mainstream-Medien berichten, wurde ein Demonstrant bei den Protesten gegen das G8-Treffen durch eine Kopfverletzung getötet, anschließend überrollte ihn ein Polizeifahrzeug. Zeugen und Journalisten berichten von einem Kopfschuß durch Polizisten, nachdem der Mann einen Feuerlöscher in Richtung eines Polizeijeeps geworfen hatte.

In Genua hat heute gleichzeitig mit dem G8-Treffen der Protest gegen die neoliberale Globalisierung begonnen. Zwischen 100 000 und 150 000 GlobalisierungskritikerInnen sind in der Stadt, um mit Aktionen ihren Protest auszudrücken, die so vielfältig sind wie ihre Forderungen. Während einige "nur" eine Rückkehr zum regulierenden Nationalstaat wollen, wie er in der Zeit des Fordismus nach dem Zweiten Weltkrieg in Westeuropa existierte, kritisieren andere den Kapitalismus aus anarchistischer oder kommunistischer Sicht als Ganzes.

BRD-Bundeskanzler Schröder unterdessen hat natürlich ach so großes Verständnis für die DemonstrantInnen, verurteilt jedoch militante Proteste aufs Schärfste und fordert eine Distanzierung der "Friedlichen" von den "Radikalen". Gegen letztere will er die staatliche Gewalt voll ausspielen; wie das geschieht, zeigte die Vorbereitung zum Treffen. Eine Gewalttäterdatei kam zum Einsatz, in der Menschen gespeichert sind, die mit links-politisch motivierten Straftaten in Verbindung stehen - selbst, wenn das Verfahren eingestellt wurde. Einigen wurde eine Meldeflicht in ihrer Heimatstadt für die Zeit des Treffens auferlegt, andere an der Grenze abgewiesen.
Medienberichte meldeten, daß GlobalisierungskritikerInnen angeblich sogar chemische und biologische Angriffe auf das Treffen planten.

Weitere Berichte und Hintergrundartikel sowie Kritik zum Thema Globalisierung und G8 gibt es zum Beispiel bei indymedia deutschland.

20.07.2001
raus aus der Wallachei - geringfügige Verbesserungen für Asylbewerber

Ein wenig links ist die Landesregierung auch. Dies zu beweisen, ist die Unterbringung von Asylbewerbern künftig etwas menschlicher gestaltet, wie der Innenminister des Landes, Gottfried Timm, gestern mitteilte.
Am auffälligsten ist sicherlich, daß Unterkünfte nun nicht mehr in der tiefsten Wallachei, sondern zumindest etwas in der Nähe bewohnter Orte zu finden sollen seien. Die vorgeschriebene Wohnfläche wurde von 4,5 auf 6 Quadratmeter pro Person "vergrößert", außerdem sollen künftig Kinder- und Aufenthaltsräume getrennt und z.B. Duschkabinen statt Gemeinschaftsduschräumen eingerichtet werden. Zehn der achtundfünzig Heime müssen der Lage wegen geschlossen werden.
Nichts ändert sich daran, daß, wenn die Räume ausreichend groß sind, bis zu sechs Menschen in einem Zimmer leben müssen. Genausowenig an der finanziellen Situation von Asylbewerbern, die mit 80 Mark Bargeld und 300 Mark an Wertgutscheinen, die nur in bestimmten Läden gelten und am Ende des Monats verfallen, auskommen müssen.
Die Unterbringung von Asylbewerbern wird durch private Betreiber von Heimen geregelt; es ist keine Seltenheit, daß diese der Kosten wegen an ausgebildeten Sozialarbeitern sparen. Auch Absprachen mit der Ausländerbehörde, was Abschiebungen betrifft, kommen vor, um Plätze frei zu haben - für neu zugewiesene Asylbewerber bekommen die Heimbetreiber Prämien. Für Asylbewerber gilt die Residenzpflicht, die vorschreibt, daß sie Landkreise nicht verlassen dürfen. Die ach so hohe Ausländerkriminalität rührt daher, daß Asylbewerber Gesetzesvorstöße begehen können, die kein Deutscher begehen kann.

19.07.2001
Keine Einigung zu Polizeieinsatz in Neubrandenburg

Auf keinen gemeinsamen Nenner zum Polizeieinsatz in Neubrandenburg kommt mensch nicht nur in der öffentlichen Diskussion, sondern auch im Innenausschuß des Landtages. Dieser tagte aufgrund der Ereignisse am vergangenen Sonnabend, bei denen der Polizeieinsatz von Teilnehmern der friedlichen Blockade als absolut überzogen kritisiert wird, gestern. Doch während sich alle Fraktionen einig sind, daß "brenzlige Situationen wie in der Viertorestadt künftig vermieden werden sollten" (Nordkurier), stritten sie über den Polizeieinsatz. Während PDS und besonnene SPD'ler den Einsatz als unverhältnismäßig bezeichnen, geben zum Beispiel der parteilose Oberbürgermeister von Neubrandenburg, Gerd zu Jeddeloh, und der Ex-CDU-Innenminister Armin Jäger den Veranstalter der Gegendemo die Schuld. Innenminister Timm beweist sein rechtes Profil und versucht, die Gegendemonstranten als Chaoten und militante Linksradikale zu diffamieren. Nun jedoch ist erstmal Sommerpause und danach wird weiterdiskutiert.

Pressemeldungen und auch viele Leserbriefe könnt ihr in der Presse- / Berichtesammlung lesen, die ganz unten auf dieser Seite zu finden ist.

Tips für TeilnehmerInnen und Betroffene
Unterdessen ist TeilnehmerInnen der Gegendemo, die von den Polizeimaßnahmen betroffen waren oder sie als Zeugen erlebten, zu empfehlen, sich zu artikulieren. Das bietet sich nicht nur in der Form von Leserbriefen an, in denen sich nämlich inzwischen teilweise dümmste rechte Meinungen voller politischer Unwissenheit offenbaren. Auch die örtlichen Landtagsabgeordneten können mal angesprochen werden; die Möglichkeit, das Büro des neubrandenburger Oberbürgermeisters anzurufen, der meint, die Gegendemonstranten seien nur auf Gewalt ausgewesen, gibt es auch. Für Belange von Bürgern gibt es auch die Bürgerbeauftragte des Landes Mecklenburg-Vorpommern, die Beschwerden entgegennimmt und weiterhelfen soll. Hier die Telefonnummern:

Büro der Bürgerbeauftragten des Landes Mecklenburg Vorpommern: 0385 / 525 27 09
Büro des Oberbürgermeisters von Neubrandenburg: 0395 / 555 28 54

Für festgenommene Menschen bietet es sich natürlich immer an, ein Gedächtnisprotokoll anzufertigen. Ebenso für solche, die erkennungsdienstlich behandelt wurden. Ob vielleicht nach ein paar Monaten ein Brief wegen zB einer Strafanzeige oder Ordnungswidrigkeit (Verletzung des Demonstrationsrechtes o.ä.) kommt, weiß mensch nie. Wer von der Polizei verletzt wurde, ob als Unbeteiliger oder bei der Festnahme, obwohl mensch sich nicht gewehrt hat, kann Anzeige erstatten, wenn die Verletzung von einem Arzt festgestellt wurde. Polizeiärzte stellen übrigens wesentlich seltener Verletzungen fest als Hausärzte. Idealerweise sollte mensch sich aber mit jemanden in Verbindung setzen, der sich mit den Ereignissen beschäftigt. Hier bieten sich Rechtshilfegruppen oder erfahrende Demogänger vor Ort an, von denen es jedoch ja nicht allzu viele gibt in McPomm, oder zum Beispiel das Bürgerbüro von Torsten Koplin, der die Gegendemo angemeldet hat und sie auch gegen Kritiker verteidigt. Die Telefonnummer ist 0395 / 544 22 02.

16.07.2001
Bunter Protest gegen Nazi-Aufmarsch - brutaler Polizeieinsatz - Presse-/Berichtesammlung

"Gegen Eurowahn und Globalisierung" - die von neonazistischen Kameradschaften durchgeführte Demonstration am vergangenen Sonnabend in Neubrandenburg, die der Fascho-Nachrichtendienst stoertebeker.net als "Erfolg" verkaufen will, war ein Schlag ins Wasser. Obwohl der Aufmarsch von weniger als 150 Nazis nicht verhindert werden konnte, sorgten etwa 2 000 GegendemonstrantInnen für schlechte Laune bei den nationalen Globalisierungsgegnern.
Nicht nur wurde ihr Abmarsch um mehr als zwei Stunden verzögert, sondern gestaltete sich auch die Demonstration selber umringt von GegendemonstrantInnen und Obst-, Eier-, Beutel- und einigen Steinwürfen äußerst unangenehm. Eine Sitzblockade stoppte den Zug einige Minuten, die Abschlußkundgebung in der Nähe des neubrandenburger AJZs war umringt von Polizisten und Nazi-Gegnern sowie übertönt vom Polizeihubschrauber wenig glorreich. Dem fast schon im Laufschritt absolvierten Rückweg folgte dann die Überraschung eines blockierten Parkplatzes. Per Zug angereiste Nazis wurden auch noch zum Bahnhof geleitet, um "sich von deren Abfahrt (zu) überzeugen", wie es der AJZ Infoladen berichtet.

Das Bündnis aus Gewerkschaften, Kirchen, Jugendgruppen, Vereinen und Parteien sieht den Protest als Erfolg, haben doch nicht nur Jugendliche unterschiedlichster "Szenen", sondern sehr viele "normale" BürgerInnen ihrem Unmut gegen die Nazis auch Luft gemacht. Sei es mit Transparenten aus Fenstern, sei es wie die Supermarktchefin, die spontan Eierpackungen für eine Mark verkauft hat, wie der ältere Herr, der die Nazi-Demo protestierend mit hunderten anderen begleitet hat und das übliche "Nazis raus" damit ergänzte, daß aber doch eigentlich auch niemand anders den Mist haben wolle, oder wie die vielen Menschen, die sich den Nazis in den Weg gestellt haben.
Sie wollten sich nicht damit zufriedengeben, nur die Route der Gegendemonstration abzulaufen; nachdem diese sich in Gang gesetzt hatte, blieb der Großteil gleich wieder stehen, um die Kreuzung Neustrelitzer Straße/Schwedenstraße friedlich zu blockieren, die auch die Faschos hätten passieren müssen. Die Polizei war irritiert von der Menge, wollte dann aber ihre ganze Macht demonstrieren und fuhr zwei Wasserwerfer auf. Damit angesichts der zurückweichenden, der angemeldeten Demo-Strecke folgenden Menschen nun aber nicht die Ziele ausgingen, wurde die Neustrelitzer Straße abgesperrt und munter Wasser verschossen. Es wurde nicht nur gezielt auf Köpfe und Beine geschossen, wie Augenzeugen erzählen, sondern folgend auch brutal von der Knüppelgarde vorgegangen. So berichtet etwa die Landtagsabgeordnete Caterina Muth, wie sie von Polizisten gewürgt und weggezerrt wurde, obwohl sie erkennbar als Ordnerin gerade Jugendliche beruhigte. Mindestens ein Demonstrant wurde noch am Boden liegend verprügelt.
Die von der Polizei als Rechtfertigung angeführten Steinwürfe setzten vereinzelt erst nach dem Einsatz der Wasserwerfer ein. Vorher waren es nur wenige Eier oder Wasserbomben, die in Richtung der Nazis oder des schweren Geräts flogen.

Die Polizei trieb die Gegendemonstranten mit Wasserwerfern und unter Knüppeleinsatz durch die Straßen, versuchte mehrmals zu kesseln, schaffte es jedoch nicht zu verhindern, daß der Großteil von ihnen zum Ausgangspunkt der Nazis zurückkehrte. Mehrere Hundert Menschen begleiteten so den kümmerlichen Haufen, der aus Brandenburg, Berlin und Mecklenburg zusammengekarrt werden mußte, durch die Straßen. Mehr als bei der Linken geklaute Sprüche hatten die Faschos nicht zu bieten, während sie sonst noch so aus ihrem Zug herausriefen, daß das, was im Dritten Reich passierte, noch viel zu wenig gewesen wäre. Eine Sitzblockade in der Külzstraße wurde aufgelöst, immer wieder flog Zeux in die Demo. Dabei wurde ein Nazi verletzt. Für die Polizei ein Grund, bei Verhaftungen herumliegende Steine als Beweismittel mitzunehmen.

Am Parkplatz in der Nähe des Alternativen Jugendzentrums angekommen erwarteten Transparente und unzählige DemonstrantInnen die Nazis, so daß die Reden von Christian Worch, Kameradschaftsnazi aus Hamburg, und Lutz Gießen, Kameradschaft Germania Berlin, unterstützt vom Polizeihubschrauber im Lärm untergingen.
Der besetzte Parkplatz, von dem die Nazis dann nach Hause aufbrechen wollten, wurde von den GegendemonstrantInnen geräumt, indem die Polizei diese unter erneutem Einsatz von Wasserwerfern zusammendrängte.

Harte Kritik für den Polizeieinsatz. Landes- und Kommunalpolitiker aus SPD und PDS weisen nicht nur darauf hin, daß es die Möglichkeit gegeben hätte, der Verhältnismäßigkeit wegen - mehr als 1 000 blockierende GegendemonstrantInnen, 150 Nazis - die Nazi-Demonstration abzubrechen, wie es schon in Städten wie Berlin oder Halle bei teilweise viel geringeren Teilnehmerzahlen passiert ist. Auch der Einsatz von Wasserwerfern und das Scheuchen der Menschen durch die Straßen, wo eine mit Schilden ausgerüstete Polizeikette schon ausgereicht hätte, wurde angeprangert. Der SPD-Landtagsabgeordnete Klaus Schier fordert deshalb den Rücktritt von Innenminister Timm. "Es kann nicht sein, dass gegen zurückweichende Demonstranten, darunter viele Frauen und Kinder, Wasserwerfer und Knüppel angewendet werden", meinte er. Gottfried Timm dagegen kontert, daß es "nötig (sei), daß das Gewaltmonopol beim Staat bleibt und nicht bei den Chaoten auf der Straße." Schier geht dieser Rhetorik auf den Leim, indem er sich von "Steine- und Flaschenwerfern" distanziert. Petter Ritter, PDS-Landesvorsitzender, kündigte Sonntagabend bereits an, daß die PDS-Fraktion die kurzfristige Einberufung des Innenausschuß des Landtages empfehlen werde.

Insgesamt wurden mindestens 14 Leute verletzt und 44 Menschen angeblicher Gegenaktionen wegen verhaftet. Darunter, so wird berichtet, auch Kinder, die auf der Polizeiwache genötigt wurden, sich völlig zu entkleiden.

Hier noch zusammengetragene Berichte und Pressemeldungen über den Tag (die Dateien sind bis zu 60 KB groß). Bilder gibt es, wenn der Scanner wieder geht oder ihr unter likedeeler-online nachschaut.

Montag, 16. Juni: Nordkurier-Kurzbericht, Nordkurier-Bericht, Nordkurier-Kommentar, Nordkurier-Regional-Bericht, Nordkurier-Regional-Kommentar, Ostseezeitung-Bericht, Ostseezeitung-Kommentar, Schweriner Volkszeitung-Bericht, NDR-Meldungen, yahoo/Reuters - Meldungen, junge welt - Bericht, junge welt - Interview, AJZ-Infoladen - Bericht, likedeeler-online - Bericht, Faschos: stoertebeker.net, Faschos: Nationales Infotelefon, Faschos: Freies Infotelefon, Faschos: Aktionsbüro Norddeutschland

Dienstag, 17. Juni: Nordkurier-Kurzbericht, Nordkurier-Bericht, Nordkurier-Regional-Bericht, Nordkurier-Regional-Bericht, Ostseezeitung-Bericht, SVZ-Bericht, NDR-Meldung
Mittwoch, 18. Juni: Nordkurier-Bericht, Nordkurier-Regional-Bericht, Ostseezeitung-Bericht, SVZ-Interview mit Innenminister Timm
Donnerstag, 19. Juni: Nordkurier-Bericht, Nordkurier-Kommentar, Nordkurier-Regional-Bericht, Ostseezeitung-Bericht, SVZ-Bericht Nordkurier-Interview, Nordkurier-Interview, Nordkurier-Kommentar
Freitag, 20. Juni: Nordkurier-Bericht
Ende Juli: Faschos: Freies Infotelefon-Bericht

Leserbriefe:
Nordkurier-Meinungen - 17.7., Ostseezeitung-Meinungen - 17.7., Nordkurier-Meinungen - 18.7., Ostseezeitung-Meinungen - 18.7., Nordkurier-Meinungen - 19.7., Ostseezeitung-Meinungen - 19.7., Nordkurier-Meinungen - 20.7.

PROTESTE GEGEN NAZI-DEMO IN NEUBRANDENBURG AM 14. JULI

Wo wir stehen, kann kein Nazi gehen
Am Sonnabend, 14. Juli 2001, haben "freie Nationalisten", u.a. von den Kameradschaftsbünden Anklam und Usedom, in Neubrandenburg eine Demonstration "Gegen Eurowahn und Globalisierung" angemeldet.Geworben wird auch auf NPD-Seiten und von der Kameradschaft Germania Berlin.Die Nazis haben ca. 300 erwartete Teilnehmer angegeben.
Ihr Auftaktort befindet sich auf dem Parkplatz an der Schwimmhalle/Südstadt. Beginn ist um 12 Uhr. Der Aufmarsch ist wohl im Moment verboten. Es ist aber, wie die Erfahrung zeigt, damit zu rechnen, dass diese Demonstration erlaubt wird. Die Demonstrationsroute ist deshalb im Moment noch nicht bekannt.

Ab 11 Uhr sind Proteste von Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und anderen Gruppen angekündigt.
Angemeldet sind diverse Plätze in der Innenstadt und Umgebung.

Der dichteste Platz, auf dem eine Gegenaktion angemeldet ist, ist der Parkplatz Weidenweg, Ecke Neustrelitzer Straße am Neubrandenburger Ring (Südstadt)

In den nächsten Tagen könnt ihr auf dieser Seite (einfach unten weiterlesen ;-) Veränderungen und nähere Informationen abrufen.

Einen Stadtplan (100 KB) mit markanten markierten Punkten gibts hinter diesem Link

Tips zur Rechtshilfe sind zu empfehlen, gefunden bei der Autonomen Antifa Schwerin

13.07.2001
letzte Infos zu Fascho-Aufmarsch und Gegenaktionen in Neubrandenburg - Stadtplan mit gekennzeichneten Routen

Wie schon gestern geschrieben, bestätigt nun auch die die Neubrandenburger Zeitung, Regionalausgabe des Nordkuriers, daß das Demo-Verbot gegen die Nazis aufgehoben ist. Es finden zwei angemeldete Gegenkundgebungen statt: eine an der Ecke Neustrelitzer Straße/Schwedenstraße, direkt in der Nähe der Nazis, eine andere am Stargarder Tor für Leute, die sich die Glatzen nicht anschauen wollen.

Die Polizei wird mit 600 Leuten im Einsatz sein, um das Demonstrationsrecht der Faschos durchzusetzen. Es wird zu umfangreichen Vorkontrollen kommen, um schon dort "Störer aufzuspüren", wie der Oberpolizist Neubrandenburgs, Matthias Knöchelmann, mitteilt.
Für allgemeine Infos zum Verhalten bei Demos seien die Tips zur Rechtshilfe zu empfehlen, die bei der Autonomen Antifa Schwerin zu finden sind. Einen Stadtplan Neubrandenburgs (100 KB) mit der Strecke der Nazi-Demo und den Treffpunkten zur Gegendemo gibs hinter diesem Link.

12.07.2001
Verbot von Nazi-Aufmarsch in Neubrandenburg aufgehoben - Bus von Greifswald aus

Wie Infos aussagen, ist das Verbot des Nazi-Aufmarsches in Neubrandenburg aufgehoben. Der Veranstalter Enrico Harmisch vom Kameradschaftsbund Usedom hatte bereits am Mittwoch angekündigt, Rechtsmittel gegen das Verbot einlegen zu wollen. Über Auflagen ist noch nichts bekannt.
Die Demonstration der Faschos, die zwischen 12 und 16 Uhr stattfindet, wird am Parkplatz Weidenweg beginnen, Neustrelitzer Str., Clara-Zetkin Str., Külzstr., Katharinenstr.,Gr. Krauthöfer bis zum AOK-Parkplatz gehts lang. Es werden nicht nur Kameradschafts- und NPD-Mitglieder aus McPomm erwartet, auch die Kameradschaft Germania Berlin wirbt für die Veranstaltung...
Für die Gegenkundgebung ist der Parkplatz beim Kreuzungbereich Neustrelitzer Str./Schwedenstr. ab 10.30 Uhr Treffpunkt.

Von Greifswald aus fährt ein vom DGB organisierter Bus zur Gegenveranstaltung. Abfahrt ist hier um 9.45 Uhr am Busbahnhof Greifswald, Rückfahrt dann gegen 16.30 Uhr.
An den Protesten beteiligen sich auch die Kirchen Neubrandenburgs, ihr Auftakt ist ein Friedensgebet in der Johanniskirche um 10 Uhr.

11.07.2001
Feixen für das deutsche Wohl - Neuigkeiten zum Neonazi-Aufmarsch in Neubrandenburg

Lange Gesichter: nun doch verboten. Doch es wird nicht lange dauern, dann ist die Demonstration von neonazistischen Kameradschaften am kommenden Sonnabend in Neubrandenburg wieder erlaubt und sie können feixen, wie undemokratisch doch die bösen antifaschistischen Politiker sind. Als ob sie besser wären.
Der parteilose neubrandenburger Oberbürgermeister Gerd zu Jeddeloh hat den Aufmarsch aufgrund von Gefahren für die öfffentliche Ordnung und Sicherheit, denen mit Auflagen nicht zu begegnen ist, verboten, wie die Neubrandenburger Zeitung, Regionalausgabe des Nordkuriers, heute berichtet. Doch in den Reihen des breiten Bündnisses aus Vereinen, Gewerkschaften, Parteien und anderen Gruppen, das sich Gegenaktivitäten widmet, rechnet man so oder so damit, daß das Verbot gerichtlich wieder aufgehoben wird. Dort wird zu Aktionen ab 11 Uhr mobilisiert, für die verschiedene Orte in der Stadt angemeldet sind.

Vor allem soll das Stargarder Tor ab 11 Uhr Treffpunkt "für Demokratie und Weltoffenheit" sein, das sich in der Nähe des ehemaligen Divi-Parkplatzes befindet, den die Nazis ab 12 Uhr als Treffpunkt angemeldet haben. Doch weil flexibel reagiert werden soll, könnten sich Ort und Zeit noch ändern.

Bereits in den letzten Wochen kam es zu Auseinandersetzungen mit dem Aufmarsch der Nazis. Nicht nur, daß sich Kommunalpolitiker, vor allem die Stadtpräsidentin, beteiligen und die Bürger zum Protestieren aufrufen, Vereine und Initiativen luden z.B. zu Partys vor der Schwimmhalle, dem geplanten Treffpunkt der Rechten, wo neben Kickerturnieren und Musik die Informationen für die AnwohnerInnen auf dem Plan stand.
Wie der Protest aussehen wird, ob es die "demokratischen Kräfte" bei einer antifaschistische Selbstbeweihräucherung wie in Schwerin am vergangenen Sonntag belassen oder unabhängige Antifas bei ihren Aktionen in welcher Form auch immer unterstützen, wird sich am kommenden Sonnabend zeigen.

11.07.2001
moderne Führer in Lüdersdorf - rechtsradikaler Bürgermeisterkandidat

Nein, Führer nicht. Boss ist ausreichend. Oder zeitgemäßer? "Eggert als Boss" ist die Wahlkampfparole von Reinhart Eggert, der in Lüdersdorf zur Bürgermeisterwahl antritt. Das ehemalige DVU-Mitglied möchte seine Karriere in dem Dorf beginnen und hat dazu kräftige Unterstützung. Als Mitglied des in Lübeck ansässigen "Bündnis Rechts" unter Dieter Kern, das eine Zusammenführung rechtsextremer Kräfte, von bürgerlichen Rechten über NPD bis hin zu freien Nationalisten, betreibt, hilft ihm dieses beim Wahlkampf. Dafür revanchierte er sich und trat halt mal als Redner zusammen mit Dieter Kern, Christian Worch und Peter Borchert in Lübeck am 9. Juni des Jahres auf, wie die Ostseezeitung berichtet.
Viel auf dem Kasten scheint er nicht zu haben. Zeugen berichten, daß er in den neunziger Jahren schonmal am 8. Mai, dem Tag der Befreiung, die Reichskriegsflagge hißte. Oder seinen Zaun mit DVU-Wahlplakaten schmückte - was nicht nur aus politischer Sicht dumm, sondern auch geschmackloser ist als jeder konservative Gartenzwerg.
Auch inzwischen scheint er nicht gelernt zu haben. In der Gemeindevertretung etwa beherrsche er vor allem das "Herunterputzen, Verleumden, Diffamieren". Und ist auch nicht immer so bei der Sache, etwa wenn er Bücher wie "Adolf Hitler - Begründer Israels" vom ehemaligen Offizier der Waffen-SS, Hennecke Kardel, liest.
Nun ja, alte Zeiten. Da war das Verleumden noch populär. Und man mußte nicht Anglizismen wie Boss nutzen, sondern konnte deutsch sprechen. Da konnte jeder Hanswurst sich noch zm Führer aufschwingen.

11.07.2001
illegalen Waffenhandel stoppen - und lieber legal morden

"Die Vereinten Nationen wollen dem Milliardengeschäft mit illegalen Klein- und Leichtwaffen einen Riegel vorschieben", meldet die Schweriner Volkszeitung am 11. Juli. Am Montag begann in New York die erste internationale Konferenz zu dem Thema; als wesentlicher Punkt im Aktionsprogramm ist die Verpflichtung für Waffenhersteller enthalten, ihr Waffen zu kennzeichnen und zu registrieren. Damit würde ein Problem gelöst, das nach Entwicklungsministerin Heidemarie Wieczorek-Zeul, SPD, in den letzten zehn Jahren für den Tod von drei Millionen Menschen verantwortlich war.
Ein zweifellos ehrenhaftes Vorhaben. Jedoch wird die Tatsache verdrängt, daß die meisten Kriege mit Waffen geführt werden, die legal erworben werden. Die USA und gerade die europäischen Länder, die sich als "Hüter der Menschenrechte" einmischen, wo sie Interessen wittern, exportieren munter in die weite Welt. Bekanntestes Beispiel ist der Einsatz von Waffen und Munition aus Deutschland in der Türkei im Kampf gegen die Kurden. Oder erinnert sich noch jemand an den Einsatz von aus Deutschland geliefertem Giftgas im Irak, bei dem z.B. in der nordirakischen Stadt Halabja 1988 fünftausend Menschen getötet und unzählige verletzt wurden? An den Exportschlager Tretminen von Daimler-Benz?
Der Kampf gegen illegale Waffenexporte mag ein erster Schritt sein, doch Kriege werden damit nicht verhindert. Hierzu bedarf es eines rigorosen Stops von Waffenexporten, der jedoch unter marktwirtschaftlichen Bedingungen sicherlich nie erfolgen wird...

10.07.2001
Bradford - Ethnisierung des Sozialen...

Und dann waren da ja noch die Straßenschlachten in Bradford am vergangenen Wochenende. Nach Oldham und Burnley ist es das dritte Mal in diesem Sommer, daß sich Menschen gegen Provokationen von Faschisten zur Wehr setzen. Anlaß war ein versuchter Aufmarsch der rechtsradikalen British National Front in der nordenglischen Stadt; Grund für den zunehmenden Frust der Menschen "nicht-britischer Abstammung" jedoch der gesellschaftliche Rassismus, der ihnen überall begegnet. Sie haben keine beruflichen Aussichten in den Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit, leben in Ghettos getrennt von der weißen Bevölkerung und werden von der Staatsmacht als Menschen zweiter Klasse behandelt.
Die Medien dagegen entpolitisieren und ehtnisieren in gewohnter Manier. Wo aus Globalisierungskritikern Polit-Hooligans werden, werden nun aus Nazis "Weiße", aus Auseinandersetzungen zwischen Rassisten und ihren sich auch mal wehrenden Opfern werden Rassenunruhen. Wo solche Begriffe herrschen und über mangelnde Integration geredet wird, haben die Faschisten schon längst gewonnen.

10.07.2001
Labern für Deutschland - Nazi-Aufmarsch in Schwerin

Eher normal verlief eine Demonstration der NPD Nordwestmecklenburg gegen "Sozialabbau und One World" in Schwerin am vergangenen Sonntag. Nur 100 bis 130 Nazis hatten sich eingefunden, um dann Tiraden von Axel Möller, Chefpropagandist des stoertebeker.nets, Hannes Gerlach, ehemaliger Vorsitzender einer greifswalder nationalen Schülerinitiative, Stefan Köster, stellvertretender NPD-Landesvorsitzender, Hans-Günter Eisenecker, NPD-Landesvorsitzender und stellvertretender Parteivorsitzender im NPD-Bundesvorstand, Klaus Bärthel, Altnazi aus Ludwigslust, sowie Maik Spiegelmacher, stellvertretender NPD-Landesvorsitzender und NPD-Führer von Greifswald zu lauschen. Uff. Viele Quatschköppe, es wurde um den üblichen lauwarm-braunen Brei herumgeredet.
Begleitet wurde die Demo von knapp 150 Antifas, wie die Autonome Antifa Schwerin bei Indymedia berichtet, die aber aufgrund eines Polizeiaufgebotes von 700 Uniformierten außer Farbbeutelwürfen nicht viel ausrichten konnten. Ein bürgerliches Straßenfest gegen Rassismus wurde von etwa 100 Menschen besucht, die aber auch nur Gottfried Timm, SPD-Innenminister des Landes, und seinem PDS-Kollegen aus dem Arbeitsministerium, Helmut Holter, sowie Rockmusik und russischer Folklore lauschen konnten.
Die Autonome Antifa Schwerin berichtet zudem von Beschimpfungen von einigen jungen Frauen durch Polizisten als "Abschaum", die sich zudem Leibesvisitationen durch männliche Staatsbüttel unterziehen mußten.

06.07.2001
Nazi-Demo und Gegenaktionen in Schwerin am kommenden Sonntag

Wie vorauszusehen war, werden am kommenden Sonntag Faschos in Schwerin "Gegen Globalisierung und Sozialabbau!" marschieren. Die von der NPD Nordwestmecklenburg angemeldete und von Kameradschaften unterstützte Demo wird hinter der "Halle am Fernsehturm" im Neubaugebiet Neubaugebiet Mueßer Holz losgehen, dann durchs Viertel latschen und wieder dort enden. Die Nazis treffen sich vorher schon ab 10 Uhr am Bahnhof, von wo aus sie mit der Straßenbahn kollektiv zum Treffpunkt fahren.
Ab 10 Uhr findet an der Hamburger Allee/Cottbusser Straße ein antirassistisches Straßenfest mit Musik und dem üblichen und vor allem Infos statt. Was weiter passiert, scheint dem Zufall und der Spontanität überlassen.
Viele weitere Informationen, Stadtpläne, Tips zum Verhalten auf Demos und mehr gibt es auf der Internetseite der Autonomen Antifa Schwerin.

06.07.2001
Studenten gegen Rechts in Greifswald

Mehrere Studentenclubs aus Greifswald hatten aufgerufen und so demonstrieren gestern knapp 200 Menschen in der Unistadt gegen Rechts. Am Zielpunkt Mensa stellte eine Multi-Kulti-Party die Abschlußkundgebung dar, bei der eine afrikanische Trommeltruppe für Stimmung sorgte. Einen konkreten Anlaß für die Demonstration brauchten sie nicht, erzählen die Studenten. "Opfer hat es schon genug gegeben", zitiert sie die Ostseezeitung.
Vorrausgegangen war der Demo eine Plakataktion. Aus überschüssigen Geldern aus Veranstaltungen hatten die Studenten Plakate mit verschiedenen Motiven gegen Rechtsextremismus drucken lassen.

06.07.2001

Mehrere Studentenclubs aus Greifswald hatten aufgerufen und so demonstrieren gestern knapp 200 Menschen in der Unistadt gegen Rechts. Am Zielpunkt Mensa stellte eine Multi-Kulti-Party die Abschlußkundgebung dar, bei der eine afrikanische Trommeltruppe für Stimmung sorgte. Einen konkreten Anlaß für die Demonstration brauchten sie nicht, erzählen die Studenten. "Opfer hat es schon genug gegeben", zitiert sie die Ostseezeitung.
Vorrausgegangen war der Demo eine Plakataktion. Aus überschüssigen Geldern aus Veranstaltungen hatten die Studenten Plakate mit verschiedenen Motiven gegen Rechtsextremismus drucken lassen.

04.07.2001
such. Führungskader, nat. und zuverl.

Auf Mitgliedersuche im Internet ist die rechtsextreme NPD McPomms. Für die Gebiete Nordmecklenburgs sucht sie Leute mit einem "Minimum an politischem Verstand", um an die "Erfolge" in Greifswald anzuknüpfen. Also: vorbestrafte, idealerweise mit einem Tötungsdelikt versehne ehemalige Müllmänner oder vierzehnjährige denkfaule Schülerinnen, meldet euch! Dann können auch bald in anderen Teilen McPomms arme minderzählige Mieter vor Horden lärmender und schlagender ausländischer Nachbarn geschützt werden und können nationale Schülerinitiativen sich die Füße wundlaufen auf der Suche nach Bildung. Und die jährliche Quote für ermordete Obdachlose muß ja auch noch erfüllt werden.
Auf die zukünftigen NPD-Funktionäre kommt viel Arbeit zu!

04.07.2001
Gemüsetopf für die CDU

Einen nicht so netten Wahlkampfauftakt konnte die CDU am Montag in Berlin erleben. Mehr als einhundert Menschen hatten genug von der Propaganda von Angela Merkel, Edmund Stoiber, Friedrich Merz und Frank Steffel, die den Milliardenbankrott Berlins kaschieren und eine rechte Politik verteidigen sollte, und nachten sich nicht nur mit Buh-Rufen, sondern auch fliegendem Gemüse und Eiern bemerkbar. Als Merz in Richtung der Menge meinte, daß es "Zeit (wird), dass Sie mal wieder an vernünftige Arbeit kommen", wurde ihm das Mikrokabel durchtrennt. Unter den Protestierenden befanden sich Linke unterschiedlichster Colour, aber auch Obdachlose und "normale Bürger".

04.07.2001
Einseitige Schlägerei in Neustrelitz

Zu einer handfesten Auseinandersetzung kam es in der Nacht von Freitag zu Sonnabend in der Strelitzer Straße in Neustrelitz zwischen mehreren Saufkumpanen. Sie war jedoch mehr einseitig: ein 30jähriger Mann, der der rechten "Bahnhofsszene" zuzurechnen ist, schlug einen anderen Mann und verpaßte ihm noch Tritte, als er am Boden lag. Bekannte von Opfer und Täter verhielten sich passiv. Alle waren schon sehr alkoholisiert, so daß sie nicht mehr viel mitbekamen von ihrer Umwelt...

01.07.2001
Brandanschlag auf im Bau befindliches Obdachlosenheim in Rottensdorf

folgende Meldung stammt aus den Lübecker Nachrichten vom 27. Juni:

Rottensdorf (MV): Furcht nach Brandanschlag auf Obdachlosenheim in Rottensdorf
Rottensdorf - Eine Woche nach dem Richtfest baumelt die Richtkrone verkohlt vom schwarzen Dachbalken. An drei Stellen wurde der Dachstuhl im künftigen Obdachlosenheim Rottensdorf vermutlich angezündet. Das Dorf schweigt.

Man hat sie nie gewollt, das war klar. Aber dass es so weit kommt? Vladimir Popov schüttelt den Kopf. Der Bulgare, der seit 23 Jahren in Deutschland lebt und derzeit in der Nähe des Obdachlosenprojektes lebt, zeigt die Brandstellen auf dem Dachboden. Die Richtkrone ist verbrannt, ebenso auch Teile des Dachstuhls an drei Stellen des rohbaufertigen Umbaus ehemaliger Bahngebäude zwischen Blüssen und Schönberg. 50 000 Mark Schaden, schätzt die Polizei. Zu Weihnachten sollen hier die ersten Obdachlosen einziehen.

In der Nacht zu Montag muss es passiert sein. Niemand hat den Brand bemerkt. "Seit hier die Bauarbeiten angefangen haben, schlagen die Hunde nicht mehr an", sagt Vladimir. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Vermutlich wurde Brandbeschleuniger benutzt, heißt es aus der Pressestelle der Polizeidirektion Schwerin. Es sei "unwahrscheinlich", dass an drei Stellen gleichzeitig durch einen Defekt oder durch Fahrlässigkeit Brandherde entstehen. Man ermittle "in alle Richtungen", ein Motiv sei noch nicht zu erkennen.

Für Vladimir ist es klar, dass es Leute aus dem Dorf waren. Frank Wangerin - bekannt als Lucas - möchte sich nicht so genau festlegen. "Sonst brennt bald unser Haus." Der Regimekritiker zu DDR-Zeiten und Initiator des Obdachlosenprojektes ist sich aber sicher: "Die alten Verbrecher leben noch unter uns." Und meint damit unter anderem ehemalige Stasi-Mitarbeiter, die heute in Menzendorf immer noch Politik machten. Und er fragt sich, was wohl als nächstes kommen mag. Vehement hatte die Gemeinde Menzendorf, zu der Rottensdorf gehört, gegen den Bau des Heims gekämpft, sogar juristisch - jedoch erfolglos.

Die Straßen in Rottensdorf sind menschenleer. Trifft man doch jemanden, so erlebt man immer die selbe Situation: Niemand will sich zu dem Brand äußern. Besonders die Spekulationen, dass es sich um Brandstiftung handeln könnte, interessiert die Bürger meist nicht. Lediglich Heinz Kühl aus Menzendorf macht sich seine Gedanken. "Das Projekt ist doch eine tolle Sache. Ich kann nicht verstehen, dass jemand dagegen sein kann." Für ihn handelt es sich bei dem Brand um "blinde Zerstörungswut", vorausgesetzt, dass es Brandstiftung war.

Eckhard Ringkewitz schüttelt nur mit dem Kopf: "Das Projekt war doch schon so weit vorangeschritten". Der 52-Jährige hält das Obdachlosenheim für eine "feine Sache".

Auch die amtierende Bürgermeisterin Anke Goerke kann sich nicht vorstellen, dass es jemand aus dem Dorf gewesen sein könnte. Die Gemeinde sei aus reiner Sorge um die Obdachlosen gegen das Projekt gewesen. "Das Haus liegt zwischen einer Kreisstraße und dem Bahndamm, das hielten wir für zu gefährlich." Sie kenne keinen im Ort, der etwas gegen die Obdachlosen hätte. Und dass es schlimmer werden könnte, wenn die ersten einziehen, hält sie für unwahrscheinlich.

Dass es weiter geht, ist für Frank Wangerin und die anderem vom Verein klar. "Wir machen weiter, jetzt erst recht."