Zwei Trotzköpfe kriegen nicht genug
Nach dem verhinderten rechten Aufmarsch am 26. April in Rostock wollen es Neonazis darauf ankommen lassen. Sie haben gleich drei Demonstrationen in der Stadt im Mai angekündigt.
letztes Update: 22.05.2003
Ermittlungsausschuß: 0179 - 872 99 25
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Antifa-Flyer Vorderseite, 640x459, 102 KB |
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Flyer Rückseite, 640x459, 127 KB |
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Stadtplan, 475x485, 174 KB |
Da hatte sich die "Aktionsgruppe Rostock" um den Neonazi Lars Jacobs mit ihrer ersten angekündigten Demo, unterstützt von Christian Worch, ganz schön in die Nesseln gesetzt. Nicht nur, dass es kaum mehr als 180 Kamerad/innen waren, die dem Aufruf folgten; nach nur 20 Minuten erzwangen Blockaden den Stopp und die spätere Auflösung des braunen Haufens. Und am Abend brannte dann auch noch Jacobs' Auto.
Worch und Jacobs waren sauer. Und trotzig, wie sie sind, meldeten sie sogleich drei weitere Demonstrationen in Rostock an. Nun wollen sie gleich drei Mal im Mai die Einwohner/innen der Stadt für sich gewinnen, indem sie nicht nur die Straßen verstopfen, sondern zudem gerade dann für Schlagzeilen sorgen, während das Lieblingskind der Rostocker/innen, die Internationale Gartenbauausstellung, stattfindet.
Bei einem Teil der Menschen der Stadt freilich müssen sich die Neonazis gar nicht erst unbeliebt machen. Antifaschist/innen rufen für alle drei Daten zu Protesten gegen die Demonstrationen auf.
Neonazis wissen, wie sie sich Freunde machen
Am 10. Mai wollen die Neonazis sich um 12 Uhr wieder am Haus der Schifffahrt treffen und von dort aus über die Lange Straße Richtung Neuer Markt gehen. Durch die Kröpeliner Straße, über den Universitäts-Platz, Schwaansche Straße, August-Bebel-Straße und Schröderplatz soll es dann wieder zum Treffpunkt gehen. Da dies die umgekehrte Route wie beim letzten Mal ist, rechnen Antifaschist/innen aus Rostock damit, dass sich wieder viele Menschen am Universitäts-Platz einfinden. Das Friedensbündnis der Stadt schon um 11 Uhr eine Kundgebung auf dem Doberaner Platz angemeldet. Die Stadt hat den Versuch unternommen, per Auflage die Nazi-Demo auf Sonntag zu verschieben und aus der Innenstadt zu verbannen, also über Steinstraße und August-Bebel-Straße zu führen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass die Faschos erfolgreich dagegen klagen werden. Nachdem Christian Worch Strafanzeige gegen den Einsatzleiter vom 26.04.2003 gestellt hat, hat die Stadt außerdem mehr oder weniger angekündigt, dass die Neonazi-Demo mit mehr Gewalt als beim letzten Mal durchzusetzen versucht werden würde.
Der erste Aufmarsch ist vorbei, wie es war, ist hinter diesem Link nachzulesen.
...etwa bei der IGA...
Zwei Wochen später, am 24. Mai, wollen sich die Neonazis dann beim Gelände der Internationalen Gartenschau treffen. Von dort aus soll es durch das örtliche Neubaugebiet gehen. Das Rostocker Friedensbündnis hat eine Kundgebung um 11 Uhr am S-Bahnhof Lichtenhagen, Ausgang Klenow Tor, angemeldet.
Diese Demo ist nun auch vorbei, ein Bericht ist hinter diesem Link zu finden.
...oder in der Einkaufsmeile
Dann eine Woche darauf, am 31. Mai, steht wieder ab 12 Uhr die Strecke des 10. Mais auf dem Plan, also die Rostocker Innenstadt. Auch hier, so heißt es, werden sich wahrscheinlich viele Menschen am Universitäts-Platz als dem zentralen Punkt in der City treffen. Dabei ruft besonders der harte Polizeieinsatz am 10. Mai, als die Innenstadt für alle Menschen gesperrt war, bei vielen Rostocker/innen Empörung hervor, so dass mit einem anderen Polizeikonzept zu rechnen ist. Das Friedensbündnis hat wieder eine Kundgebung angemeldet, sie findet um 11 Uhr am OSPA-Zentrum im Friedhofsweg statt. Antifaschist/innen rechnen damit, dass die Leute selbständig kreativ in der Innenstadt aktiv werden. Einen Flyer aus Rostock dokumentieren wir nebenstehend.
Mit der Demo wars das dann erstmal, einen Bericht gibt es hinter diesem Link.
An den Tagen wird es einen Ermittlungsausschuß (EA) geben, der sich mit rechtlichem Beistand um verhaftete Antifaschist/innen kümmert. Seine Nummer ist 0179 - 872 99 25. Wie so ein EA arbeitet und was sonst vor Demonstrationen und Aktionen zu beachten ist, steht unter anderem im Demo Ein mal Eins der Roten Hilfe. Ein Stadtplan von Rostocks Innenstadt ist hinter diesem Link einzusehen.
Sowohl das Rostocker Friedensbündnis als auch die Rostocker Gruppe Jugend gegen den Krieg werben mit Flugblättern für antifaschistischen Protest (dieses hier und das).
Weitere Infos folgen dann noch.
Links
Demo Ein mal Eins
http://www.links-lang.de/texte/demo1x1.php
Stadtplan von Rostock
http://www.links-lang.de/0503/rostock.jpg
Rostocker Friedensbündnis
http://www.rostocker-friedensbuendnis.de
Flyer des Friedensbündnis zur Neonazi-Demo
http://www.links-lang.de/0503/buendn1.pdf
Flyer von Jugend gegen den Krieg
http://www.links-lang.de/0503/jgk1.pdf
vollständiger Stadtplan von Rostock
http://www.stadtplan.net/brd/mecklenburg_vorpommern/
rostock/home.html
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