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Nach Neonazi-Konzert Urkunde "Für besonders dreistes Leugnen" an Lassaner Bürgermeister

Anti-NPD-Kampagne macht auf rechtes Konzert aufmerksam und veröffentlicht Bestandsaufnahme zu Rechtsrock in Mecklenburg-Vorpommern

12|09|2006

Die Kampagne "Keine Stimme den Nazis" hat dem Lassaner Bürgermeister heute eine Urkunde "Für besonders dreistes Leugnen" zugesendet. Anlass ist ein Neonazi-Konzert der Bands "Thrima" aus Niepars und "Blue Eyes War", das am vergangenen Samstag in der Kleinstadt im Landkreis Ostvorpommern stattfand. Die Ostseezeitung zitierte Bürgermeister Heino Repkowksi mit den Worten: "Das wird von außen nach Lassan getragen. Und ich glaube nicht, dass jemand aus Lassan dabei war." Es gäbe keine rechte Szene im Ort, meint der PDS-Mann weiter, und man könne nichts gegen derartige Konzerte unternehmen.

Ein Statement, das völlig an der Realität vorbei geht. Bereits mehrmals fanden in dem betreffenden Gebäude unter den Augen der Anwohner/innen Rechtsrock-Konzerte statt. Etwa mit der antisemitischen Wolgaster Band "Skalinger" bzw. deren Nachfolgeprojekt "Liebenfels-Kapelle". Im Januar trat in Lassan die berühmt-berüchtigte Neonazi-Formation "Kraftschlag" bei einer Feier des Rocker-Clubs "Vengator" auf. Dass die Kleinstadt sehr wohl eine rechte Szene besitzt, ist zudem an den Aufklebern an Laternenpfählen und den T-Shirts einiger Jugendlicher zu sehen. Nicht zuletzt erreichte die NPD in Lassan bei den vergangenen Bundestagswahlen 16 Prozent Prozent der Stimmen.

Wenige Tage vor der Landtagswahl illustriert diese Reaktion des Lassaner Bürgermeisters besonders deutlich, warum am 17. September die Gefahr des Einzugs einer Neonazi-Fraktion in das Schweriner Parlament so hoch ist. "Leugnen, Kleinreden, Ignorieren - dieses Verhalten vieler kommunaler Vertreter und Vertreterinnen hat der NPD den Weg geebnet", schätzt Maria Hinrich, Sprecher der Kampagne "Keine Stimme den Nazis", ein. In diesem Zusammenhang muss auch die Wirksamkeit des "Konzerterlasses" der Landesregierung kritisch hinterfragt werden. Zwar meldete die Polizei, sie hätte das Lassaner Konzert beendet. Ob das tatsächlich die Bandauftritte behinderte, darf bezweifelt werden. In der Vergangenheit wurden gegen Rechtsrock-Events gar nicht oder erst gegen Ende der Veranstaltungen vorgegangen. Die Proteste zuletzt im niedersächsischen Delmenhorst gegen ein Neonazi-Zentrum oder im mecklenburgischen Bakendorf gegen ein Rechtsrockfestival im Juni zeigen hingegen, dass Widerstand möglich ist.

Immer offensiver treten in Mecklenburg-Vorpommern Neonazi-Bands, rechte Versände, Läden und Clubs auf. Die aggressive Mischung aus Propaganda und Kommerz wird von organisierten Neonazis unterstützt und ausgenutzt. Die Anti-NPD-Kampagne hat unter dem Titel "Auch böse Menschen haben Lieder" jetzt eine ausführliche Situationsbeschreibung dazu auf ihrer Internetseite http://www.keine-stimme-den-nazis.info veröffentlicht.





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