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Flugblatt: Spielt nicht mit Neonazis!

In Burg Stargard nahmen am letzten Samstag zwei Mannschaften aus dem rechten Spektrum an einem öffentlichen Volleyballturnier auf dem Sportplatz teil. Mit dabei: ein Neubrandenburger NPD-Landtagskandidat, der rechte Stadtvertreter Norman Runge und ein Aktivist der Heimattreuen Deutschen Jugend (HDJ)



Die rechte Szene in Burg Stargard
Norman Runge geriet 2005 in die Schlagzeilen als in der Öffentlichkeit seitens der Presse und linker Gruppen, auf seine rechte Gesinnung und seine Verbindungen zur Neonaziszene aufmerksam gemacht wurde. Laut Berichten des Nordkuriers ist Norman Runge, der sich in der Kriegsgräberpflege und beim Nachwuchssport engagiert, dem Staatsschutz bekannt und wurde regelmäßig bei Aufmärschen rechter Kameradschaften beobachtet . Neben seinen Kontakten zu Neonaziaktivisten aus der Region fungiert Runge seit 2005 als Domain-Inhaber einer rechten Internetseite gegen die Agenda 2010. Auf dieser Seite dokumentieren Kameradschaften, NPD und Nazibündnisse, wie sie Proteste gegen den Sozialabbau für ihre Propaganda nutzen. Unter der Beteiligung von Runge betreiben Neonazis in der Kleinstadt Jugendarbeit nach dem Vorbild des "Heimatbund Pommern". Auch sind ihm Verbindungen zu anderen rechten Organisationen wie der "Mecklenburgischen Aktionsfront" und dem ebenso rechten "Kulturkreis Mecklenburg-Strelitz" nachzuweisen.

Norman Runge ist mit seinen Aktivitäten Teil des rechten Netzwerkes in Burg Stargard. Seit Jahren wird von verschiedenen Seiten auf eine immer stärker werdende rechte Szene hingewiesen. Aktivisten und Sympathisanten von Neonaziorganisationen, wie dem "Jungsturm Stargard" und dem "Stargarder Freundeskreis", sind beispielsweise verantwortlich für Verteilaktionen tausender Flugblätter mit Neonazipropaganda in der Region. In der September Ausgabe des Magazin GEO posierten Neonazi-Kader vor einem Stargarder Denkmal. Auch die Heimattreue Jugend (HDJ) veranstalte in Burg Stargard im Oktober letzten Jahres ein Reitlager für Mädchen. Die HDJ ist eine neonazistische Organisation, die systematisch Kinder und Jugendliche über Wanderungen, Zeltlager und Sportveranstaltungen in die rechte Szene einbindet.

Warum spielen wir nicht mit Neonazis?

Mit Neonazis spielen wir nicht und treten auch nicht in einen sportlichen Volleyballwettkampf gegen sie an, weil:
- Neonazis ein nationalsozialistisches, antisemitisches und rassistisches Weltbild vertreten
- Neonazis Protagonisten einer menschenverachtenden Ideologie sind und auch vor rassistisch begründeter Gewalt bis hin zu Mord nicht zurückschrecken
- über die Teilnahme an Sportveranstaltungen versucht wird Kinder und Jugendliche für neonazistischen Aktivitäten zu rekrutieren
- bei einer öffentlich geduldeten Teilnahme von Neonazis und deren Sympathisanten Normalisierungstendenzen unterstützt werden, welche die rechte Szene noch weiter in die Mitte der Gesellschaft rücken
- sportliche Wettkämpfe ungeeignet sind, sich mit menschenverachtenden Weltbildern auseinanderzusetzen. Eher werden grundlegende Differenzen als sportlich entgegengesetzte Positionen verniedlicht und auf eine "Mannschaft-gegen-Mannschaft" Ebene bagatellisiert.

Wir regen an: Initiiert in Burg Stargard eine Auseinandersetzung, wie Diskurse zu nationalsozialistischen, antisemitischen, rassistischen und menschenverachtenden Weltbildern geführt werden können. Wie können Institutionen und Zivilgesellschaft reagieren, wenn Neonazis öffentliche Räume und öffentliche Veranstaltungen ausnutzen? Wie kann couragierten Veranstaltern der Rücken gestärkt werden? Wie kann die verstärkte Rekrutierung von Jugendlichen durch die rechte Szene in Burg Stargard gestoppt werden?





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