Kampagne steigert Aktivitäten zwei Wochen vor der Wahl. Aufruf zu Briefkastenaktionen
04|09|2006
"Machen wir deutlich, dass jede Stimme für die NPD eine Stimme zu viel ist", schallte es am Sonnabend durch die Rostocker Innenstadt. "Wir wollen keine Nazis, weder auf der Straße noch im Parlament." Die Kampagne "Keine Stimme den Nazis!" veranstaltete auf dem Universitätsplatz ein Straßenfest gegen den Wahlkampf der rechtsradikalen NPD.
An mehreren Ständen wurde über die Neonazi-Szene in Mecklenburg-Vorpommern informiert. Eine Infowand klärte über die rechte Modemarke "Thor Steinar" auf, die im Rostocker Hof in einem eigenen Ladengeschäft verkauft wird. Und neben mehreren DJs sorgten die Bands The Ampire mit Hardcore und Motherfunkers mit rockigem Funk für den passenden Sound. Da viele Rostocker und Rostockerinnen an dem sonnigen Nachmittag durch die Innenstadt bummelten, konnte mit dem Infomaterial der Kampagne ein breites Publikum erreicht werden.
In den letzten Tagen intensivierten die UnterstützerInnen der Kampagne ihre Öffentlichkeitsarbeit. In mehr als zwanzig Städten und Gemeinden wurden landesweit Flugblätter in Briefkästen und an PassantInnen verteilt. Mit Infoständen und einem "Keine Stimme den Nazis!"-Mobil warb die Kampagne auch in weiteren Orten dafür, den Einzug der NPD in den Landtag zu verhindern.
Die Kampagne ruft dazu auf, den Rechten nicht die Briefkästen zu überlassen. Mancherorts finden die EinwohnerInnen regelmäßig Hetz- und Werbeschriften der NPD, aber auch anderer Neonazi-Organisationen in ihrer Post. Da sich viele Menschen Zeitungsabos oder einen Internetzugang nicht leisten können oder wollen, droht hier eine rechte "Meinungshoheit" im Briefkasten. Mit selbst verfassten oder bereits vorhandenen Flugblättern kann der Propaganda entgegenwirkt werden.
Die Zeitung "Kein Bock auf Nazis!" und weitere Materialien sind hier zu bestellen