NPD will zum Schulbeginn in Mecklenburg-Vorpommern Rechtsrock-CDs verteilen
Kampagne gegen NPD-Wahlkampf warnt vor rechter Schulhof-CD - "Kein Bock auf Nazis!" ist die richtige Antwort
21|08|2006
Zum Schulbeginn hat die NPD eigens für den Wahlkampf in Mecklenburg-Vorpommern eine neue leicht geänderte Version der Schulhof-CD herausgebracht. Bereits in Sachsen vor zwei und zur Bundestagswahl vor einem Jahr hat die Partei mit Rechtsrock und Balladen um jugendliche Wähler/innenstimmen geworben. In Mecklenburg-Vorpommern verteilte die NPD damals vor allem an Berufsschulen etwa in Greifswald, Stralsund, Neubrandenburg, Rostock, Wismar, Schwerin und Bützow.
Die neue CD mit dem Titel "Der Schrecken aller linken Spießer und Pauker" unterscheidet sich in einigen Punkten von der Vorjahresversion. Neu ist eine Postfachadresse in Hagenow als Kontaktmöglichkeit und ein offenbar selbst produzierter Wahlkampfspot. Außerdem wurden fünf Lieder auf der CD durch sieben andere ersetzt. Gleich geblieben ist ein Comic im Begleitheft, mit dem gezielt Erstwähler/innen angesprochen werden. Die Propagandaplatte wurde auf dem NPD-Pressefest vorgestellt. Schon das erste Lied auf der CD beginnt mit dem Geräusch marschierender Stiefel und dem Wunsch, "Verräter" an der "nationalen Sache" vor einem Tribunal zu bestrafen und mit Gewalt die Nachkriegsordnung zu revidieren.
"Wir gehen davon aus, dass die NPD zum Schulbeginn verstärkt an Schulen aktiv wird," so Maria Hinrich, Pressesprecherin der Kampagne "Keine Stimme den Nazis". "Wir rufen dazu auf, rechte Propaganda auf den Schulhöfen zu verhindern und selbst aktiv zu werden! Mit der Zeitung 'Kein Bock auf Nazis!' und einer gleichnamigen DVD empfehlen wir Material gegen die menschenverachtende Hetze der NPD, das sich zum Auslegen und Verteilen in Schulen, Jugendclubs und im Freundeskreis eignet und bei uns bestellt werden kann."
Die Kampagne "Keine Stimme den Nazis" will den Einzug der NPD in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern am 17. September verhindern. Sie bietet umfangreiches Infomaterial an und hat am Wochenende in Rostock damit begonnnen, Flyer "Keine Stimme den Nazis" zu verteilen. Bis zur Bundestagswahl sollen 100 000 von ihnen die Wähler/innen erreichen. Im Rahmen der Kampagne fanden bisher drei Demonstrationen gegen Rechts und zahlreiche Infostände, zuletzt am Wochenende in Ueckermünde und Schwichtenberg, statt.
Argumente gegen die NPD-CD zur Bundestagswahl sind auf den Internetseiten der Arbeitsstelle Neonazismus der Fachhochschule Düsseldorf zu finden.