Rechtes McPomm - 2003
Eine lange nicht vollständige Chronologie rechter Übergriffe, Gewalttaten, Demonstrationen und Veranstaltungen im Jahr 2003.
Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember
Dezember
21. Dezember
Grimmen: Drei rechte Jugendliche schlagen einen dunkelhäutigen 16-jährigen Schüler zusammen. Das Opfer erleidet Verletzungen am Kopf und Oberkörper, er muss ambulant behandelt werden. [Lobbi]
19. Dezember
Rostock: An einer Bushaltestelle werden drei Jugendliche von rechten Schlägern angegriffen, als sie den Bus verlassen wollen. Sie hatten zuvor ihren Unmut darüber geäußert, dass die Täter im Bus lautstark rechte Parolen grölten. Eines der Opfer wird zu Boden getreten. Die Täter versetzen dem am Boden liegenden mehrere Tritte ins Gesicht. Aufgrund seiner Verletzungen muss er sofort ins Krankenhaus gebracht und stationär behandelt werden. [Lobbi]
18. Dezember
Ueckermünde: In der Presse macht der Opferberatungsverein Lobbi darauf aufmerksam, dass die Verhandlung rechtsextremer Übergriffe, die im Sommer 2002 stattfanden, sich nicht nachvollziehbarer Weise in die Länge ziehen. [Nordkurier-Ueckermünde]
16. Dezember
Stralsund: In eine frisch gegossene Betonplatte wird in der Nacht zum 16. Dezember ein Hakenkreuz geritzt. [Ostseezeitung-Stralsund]
12. Dezember
Gnoien: Der Bürgermeister von Gnoien macht in der Lokalpresse darauf aufmerksam, dass in der vergangenen Zeit vermehrt Neonazi-Propaganda der "Mecklenburgischen Aktionsfront" aufgetaucht ist und bittet die Einwohner darum, rechte Aktivitäten unverzüglich anzuzeigen. [Nordkurier-Malchin]
09. Dezember
Waren-Müritz: Die Stadtverwaltung hat, so heißt es in der Presse, Anzeige erstattet, nachdem über Wochen hinweg immer wieder Neonazi-Propaganda der "Mecklenburgischen Aktionsfront" in dem Ort verklebt wurde. [Nordkurier-Waren]
02. Dezember
Schwerin: Ein Mann afrikanischer Herkunft wird in der Straßenbahn von drei Männern wegen seiner Hautfarbe angepöbelt, beleidigt und bedroht. [Schweriner Volkszeitung]
November
28. November
Neubrandenburg: Auf dem Neubrandenburger Weihnachtsmarkt werden zwei Flüchtlinge aus einer Gruppe heraus rassistisch beschimpft. Ein Mann bespuckt die beiden, schüttet ihnen Glühwein ins Gesicht und schlägt einen der Flüchtlinge. Nachdem diese sich wehren flüchtet der Mann und wird kurz darauf von der Polizei gestellt. [Lobbi]
27. November
Bützow: Nachdem der Opferberatungsverein Lobbi auf rechte Gewalt in Bützow aufmerksam macht, wehren die Verantwortlichen ab. Bürgermeister, Polizei und Presse polemisieren gegen den Verein. [Schweriner Volkszeitung-Güstrow]
24. November
Stralsund: Nach Presseberichten ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen einen Stralsunder Polizisten wegen der Aussetzung eines Obdachlosen. [NordClick.de]
22. November
Teterow: In den Heidbergen bei Teterow veranstalten zwischen 50 und 60 Neonazis ein "Heldengedenken". [Neonazis]
20. November
Ueckermünde: Nach Berichten der Lokalpresse ist ein Denkmal für den Kommunisten Ernst Thälmann geschändet worden. [Nordkurier-Ueckermünde]
Altentreptow: Eine Anzeige wird bei der Polizei erstattet, weil ein Werbeplakat mit einem Hakenkreuz beschmiert ist.[Nordkurier-Altentreptow]
19. November
Rostock: Zwei Neonazis schlagen in der Nacht zum 19. November auf einen jungen Mann ein, der sich an den rechten Sprüchen ihrer fünfköpfigen Gruppe störte. Sie werden kurz darauf festgenommen. [Ostseezeitung-Rostock]
18. November
Schwerin: In der Lokalpresse findet sich die Ankündigung, dass Leni Riefenstahls Film "Olympia" Anfang Dezember im Schleswig-Holstein-Haus aufgrund "starken Besucherinteresses" für ihr Werk gezeigt wird. "Olympia" sei, so heißt es, mehr an "Bewegungstheater denn an faschistischer Symbolik" interessiert. [Schweriner Volkszeitung-Schwerin]
17. November
Löcknitz: Ein Gedenkstein für die im Dritten Reich ermordeten Juden Europas wird erneut geschändet aufgefunden. Erst wenige Tage zuvor ist die im Sommer verwüstete Stele nach der Rekonstruktion eingeweiht worden. [Nordkurier-Pasewalk]
Bützow: An einem arabischen Imbiss werden nachts die Scheiben eingeschlagen. [Lobbi]
16. November
Anklam: Am Volkstrauertag gedenken auf dem Golm 200 Neonazis ihrer toten "Helden" des Dritten Reichs. [Nordkurier-Anklam]
Steinhagen: In dem Ort bei Stralsund veranstalten 20 bis 30 Neonazis aus der Umgebung ebenfalls ein "Heldengedenken". [Neonazis: Störtebeker-Netz]
13. November
Anklam: Neonazis verteilen in der Stadt Flugblätter gegen ein sich in der Diskussion befindliches Flüchtlingsheim. Verantwortlich zeichnet sich der Heringsdorfer Michael Kutschke. [Nordkurier-Anklam]
10. November
Güstrow: Vier Neonazis versuchen in der Nacht zum 10. November, einen 42-jährigen Mann zu ermorden, indem sie sein Haus anzünden. Die 17- bis 20-Jährigen sind vorher mit dem Opfer über Politik in Streit geraten. [Schweriner Volkszeitung-Güstrow, Schweriner Volkszeitung-Güstrow]
06. November
Crivitz: Die Lokalpresse berichtet, dass Neonazis, die im Jahr 2002 bereits Crivitz "terrorisierten", nach ihrer Haftentlassung erneut durch Übergriffe auffiehlen. [Schweriner Volkszeitung-Schwerin]
Anklam: Nach "Sieg Heil"-Rufen durchsucht die Polizei eine Wohnung, in der laut Nazi-Musik gespielt wurde. Mehr als 140 CDs und Kassetten werden bei den vier 17- bis 23-jährigen Neonazis beschlagnahmt. [Nordkurier-Anklam, Ostseezeitung-Wolgast]
04. November
Greifswald: Die Lokalzeitung berichtet, dass mehrere Autos mit Hakenkreuzen besprüht wurden. [Ostseezeitung-Greifswald]
Oktober
31. Oktober
Stralsund: Ein 18-Jähriger wird in Gewahrsam genommen, der in der Nacht zum 31. Oktober laute Nazi-Musik hörte und die eintreffenden Polizisten bedrohte. [NordClick.de]
26. Oktober
Liepgarten: Der rechtsextreme "Heimatbund Pommern" säubert einen "Gedenkstein" für die Gefallenen des Ersten Weltkrieges. [Neonazis: Heimatbund Pommern]
21. Oktober
MV: Die Presse berichtet, dass nach Informationen des Vereins Lobbi Menschen nicht-deutscher Herkunft regelmäßig in Diskotheken in Pasewalk, Anklam, Rostock und Bad Doberan aufgrund ihrer Hautfarbe der Eintritt verwehrt wird. Der Anklamer Diskothekenbetreier Eddi Hübner begründet das damit, dass "Ausländer" zu "ihrer eigenen Sicherheit" draußen bleiben. [taz, Ostseezeitung, Nordkurier-Anklam]
Greifswald: Auf die Motorhaube eines Autos wird in der Nacht zum 21. Oktober ein Hakenkreuz geritzt. [Ostseezeitung-Greifswald]
17. Oktober
Teterow: In der Nacht zum 17. Oktober verprügeln zwei Neonazis einen Punk, der im Krankenhaus versorgt werden muß. [Nordkurier-Malchin]
15. Oktober
Krackow: Die Lokalpresse berichtet, dass am Wochenende ein Baufahrzeug mit Hakenkreuzen beschmiert worden ist. [Nordkurier-Pasewalk]
13. Oktober
Anklam: Vor einem Einkaufscenter ruft ein 23-jähriger Neonazi aus der Gruppe heraus "Sieg Heil" und zeigt den Hitlergruß. Er wird zu einer Geldstrafe verurteil. [Nordkurier-Anklam]
Altentreptow: In der Nacht zum 13. Oktober bekleben Neonazis das Rathaus der Stadt mit Plakaten der "Mecklenburgischen Aktionsfront". [Nordkurier-Altentreptow]
10. Oktober
Neustrelitz: In einer örtlichen Schule geht eine Ausstellung über das Tagebuch von Anne Frank zu Ende. Neonazis hatten diese mit dem Verkleben von Aufklebern und dem Verteilen von Flugblättern begleitet, in denen sie gegen die Ausstellung hetzten. Zudem störten sie eine Veranstaltung mit dem Landesrabbiner. [Berichte]
08. Oktober
Wolgast: Neonazis bedrohen Mitglieder des Jugendparlamentes und der PDS-Jugendgruppe, indem sie ihre Briefkästen und ein Auto mit Aufklebern "Zerschlagt die Antifa" bekleben. [Ostseezeitung-Wolgast]
04. Oktober
Wismar: Auf dem Boulevard der Stadt randalieren Neonazis und hören Fascho-Musik. Drei von ihnen werden von der Polizei in Gewahrsam genommen. [Ostseezeitung-Wismar]
02. Oktober
Jamel: Ein Haus wird von Unbekannten in Brand gesteckt und dabei die Einrichtung vollständig vernichtet. Seit mehr als zehn Jahren terrorisieren Neonazis alle Menschen, die das Haus nutzen wollen. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung, Schweriner Volkszeitung, taz, Jungle World, Süddeutsche Zeitung]
01. Oktober
Neubrandenburg: Im Studentenclub der Stadt greift ein Mann aus einer vierköpfigen Gruppe heraus einen Clubbesucher an und beschimpft ihn als Zecke. Er würgt den Angegriffenen und versucht ihn mit einer Stange zu schlagen. Die Gruppe wird von anderen Besuchern als rechts beschrieben. Die herbeigerufene Polizei kommt mit mehreren Wagen - nimmt aber erst nach mehrmaligen Drängen des Opfers die Personalien auf. [Lobbi]
Oktober
Neubrandenburg: Vor einem Supermarkt in der Ihlenfelder Vorstadt wird ein irakischer Mann geschlagen und verletzt, berichtet dessen Freundin. Der Täter meinte, der Iraker solle die deutsche Frau in Ruhe lassen. [Lobbi]
September
28. September
Ueckermünde: Zwischen 50 und 70 Neonazis stören mit Plakaten und Schildern die Eröffnung der Interkulturellen Wochen. [Nordkurier-Ueckermünde]
27. September
Penkun: Bei einem Dorffest greifen Rechte eine Frau und einen Mann an und verletzen diese teilweise stark. [Nordkurier-Pasewalk]
25. September
Anklam: Weil eines von ihnen eine dunklere Hautfarbe hat, werden zwei 9-jährige Mädchen von Neonazis unter rassistischen Sprüchen mit Holzlatten und einem Messer bedroht. [Nordkurier-Anklam]
Dargelütz: Die Lokalzeitung berichtet von einer Bürgerversammlung, bei der sich Einwohner und Bürgermeister gegen ein Flüchtlingsheim in dem 150-Seelen-Ort ausgesprochen haben. Damit sind die Pläne vom Tisch. [Schweriner Volkszeitung-Parchim]
24. September
Altentreptow: Der Demminer Kreisverband der Schill-Partei hält in dem Ort eine Diskussion ab. [Nordkurier-Demmin]
22. September
Anklam: Der CDU-Stadtvertreter und örtlicher Vorsitzender des Bundes der Vertriebenen, Manfred Schukat, spricht sich für die finanzielle Beteiligung Anklams an einem geplanten Vertriebenenzentrum in Berlin aus. Die dafür arbeitende Stiftung hatte vorher die Stadt Anklam um eine Beteiligung gebeten. [Nordkurier-Anklam]
20. September
Ückeritz: Laut einem Zeitungsbericht ist in letzter Zeit häufiger Neonazi-Propaganda in dem Ort aufgetaucht. [Ostseezeitung-Wolgast]
19. September
Torgelow: Zwei Neonazis randalieren in einer Schule und rufen Fascho-Parolen. [Nordkurier-Ueckermünde]
16. September
Ueckermünde: Die Lokalzeitung berichtet, dass in der Stadt ein anonymes Flugblatt kursiert, dass gegen die Überlegungen zur Einrichtung eines Flüchtlingsheims hetzt. [Nordkurier-Ueckermünde]
13. September
Schwerin: Auf dem Altstadtfest werden mehrere Punks von einer Gruppe Neonazis angegriffen und verletzt. [Lobbi]
Ueckermünde: Nach den Berichten mehrerer Ordner des Vereinsfestes in der Stadt wurde ihr Chef bei der Veranstaltung von Neonazis angegriffen, die schon den ganzen Abend auf eine Eskalation aus waren. Er wurde gewürgt und mit Füßen getreten. [Nordkurier-Ueckermünde]
12. September
Wolgast: Einwohner drohen dem Bürgermeister der Stadt mit einer Klage, wenn ein noch in der Planung befindliches Flüchtlingsheim in Wolgast eingerichtet werden würde. [Nordkurier-Anklam]
11. September
Stralsund: Die lokale NPD versucht, an einem Infoverstand Stimmung gegen die USA zu machen. [NPD]
Greifswald: Die NPD veranstaltet am Abend eine Spontandemo gegen die USA. Nach Absprachen mit der Polizei dürfen die 20 Faschos ohne Durchsagen und Sprechchöre demonstrieren. [NPD]
10. September
Schwerin: Die CDU versucht erfolglos, im Landtag eine Debatte gegen die erweiterten Rechte von Asylbewerber/innen zu entfachen. Denen ist vor kurzem zugestanden worden, Bargeld statt Gutscheine zu erhalten. Zudem wurde die Residenzpflicht gelockert. [Nordkurier]
Wöbbelin: Wie die junge Welt berichtet, steht die Unterhaltung der KZ-Gedenkstätte Wöbbelin auf der Kippe, weil die Stadtvertretung sich aus unbekannten Gründen weigert, einem Förderverein beizutreten. Dies sei mit dem Land abgesprochene Voraussetzung für Fördermittel gewesen. [junge Welt]
09. September
Grimmen: Auf einem Grimmener Stadtfest werden ein ortsansässiger Künstler und sein afrikanischer Gast von Rechten angepöbelt und beleidigt. [Lobbi]
Altentreptow: Die Polizei stellt Neonazi-Schmierereien an einem Trafohäuschen in der Nähe des Marktes fest. Sie werden entfernt. [Nordkurier-Altentreptow]
08. September
Landkreis Bad Doberan: Ein nichtrechter 16-Jähriger wird von rechten Jugendlichen auf einem Dorffest zusammengeschlagen. Außerdem wird er beraubt; die Täter nehmen ihm sein Bargeld und sein Handy weg. [Lobbi]
06. September
Groß Bölkow: Eine Gruppe von 30 Rechten verletzt einen Besucher des Dorffestes. Als die Polizei eintrifft, kommt es zu Unruhe, bis schließlich drei Rechte verhaftet wird. [Ostseezeitung-Bad Doberan, und noch mal]
Wolgast: Die Lokalzeitung berichtet, dass die Neonazi-Gruppe "Schöner wohnen in Wolgast" eine Klage gegen den Bürgermeister der Stadt, Jürgen Kanehl, ankündigt. Er hat sie und ihre Hetze gegen ein geplantes Flüchtlingsheim für Neonazi-Schmierereien verantwortlich gemacht. [Nordkurier-Usedom]
Peenemünde: An die 40 Neonazis finden sich zum letzten Infostand der Pommerschen Aktionsfront gegen die Wehrmachtsausstellung ein. Dabei veranstalten sie eine Sitzblockade vor dem Museumseingang - woraufhin die Museumsleitung einfach einen weiteren Eingang öffnet. [Nordkurier-Anklam]
05. September
Greifswald: Die NPD-Schülerinitiative führt nach eigenen Angaben eine Verteilaktion durch, bei der ihre "Schülerzeitung" unter die Leute gebracht wird. [NPD]
02. September
Malchow: Weil ein Supermarkt das Gelände des bestehenden Flüchtlingsheims nutzen will, plant der Landkreis Müritz ein neues Flüchtlingsheim am Rand von Malchow in einem Waldstück gelegen. Anwohner kritisieren, dass damit der "Dschungel-Heim-Erlaß" ausgehebelt würde. [Nordkurier-Waren]
02. September
Waren-Müritz: Die Lokalzeitung berichtet, dass ein Gedenkstein und ein Bürogebäude mit Hakenkreuzen beschmiert worden sind. [Nordkurier-Waren]
01. September
Schwerin: Auf einen Döner-Imbiss auf dem Großen Dreesch wird ein Brandanschlag verübt. [Lobbi]
August
31. August
Greifswald: Knapp 50 Rechte folgen dem Aufruf der NPD zur Demonstration "Gegen Krieg und militärischen Größenwahn". An die 50 Antifaschist/innen protestieren. Die NPD'ler Joseph Fink aus Greifswald und Stefan Köster aus Ludwigslust halten Reden. [Berichte]
27. August
Rehna: Zehn bis zwölf Neonazis jagen zwei junge Männer mit bunten Haaren stundenlang durch den Ort. Sie rufen den Radfahrer aus den Autos "Sieg Heil" und "Wir schnappen euch" zu. [NordClick.de]
Dabel: Die Stadtvertretung verweigert dem Landkreis die Zustimmung zur Nutzung eines Wohnblocks als Asylbewerberheim. In der Argumentation wird deutlich, dass die Politiker bemüht sind, dass keine Flüchtlinge in dem Ort untergebracht werden. [Schweriner Volkszeitung-Sternberg]
Wolgast: Die Tageszeitung berichtet, dass lokale Neonazis bei der selben Druckerei ihre Propaganda drucken konnten, die auch die Prospekte für die Wehrmachtsausstellung in Peenemünde und Drucksachen der Stadtverwaltung anfertigt. Auf öffentlichen Druck meint der Chef von Hoffmann-Druck, künftig keine rechtsextremen Aufträge mehr anzunehmen. [taz]
26. August
Insel Usedom: Neonazis haben laut Zeitungsberichten mehrere meterlange Parolen gegen die Wehrmachtsausstellung geschmiert. [Nordkurier-Usedom]
24. August
Bützow: An einem arabischen Imbiss werden nachts die Scheiben eingeschlagen. [Lobbi]
Bad Doberan: In Doberan wird ein Mann aus Togo aus einem vorbeifahrenden Auto rassistisch beleidigt. [Lobbi]
23. August
Jürgenstorf: Die Lokalzeitung gibt rassistischen Bürgern aus dem Ort breit die Möglichkeit, gegen die Pläne der Einrichtung eines Flüchtlingsheims in dem Ort zu wettern. Sie haben knapp 800 Unterschriften gegen das Heim gesammelt. [Nordkurier-Demmin]
22. bis 24. August
Schwerin: Nach eigenen Angaben veranstalten die Neonazis der Mecklenburgischen Aktionsfront ein "Sommerlager" in der Nähe von Schwerin mit 120 Teilnehmer/innen. [Neonazis: MAF]
22. August
Wismar: Laut Zeitungsberichten wurden zwei Neonazis wegen eines Angriffs auf einen Mann aus Armenien in Haft genommen. Sie haben dem Opfer "Sieg Heil" zugerufen und es dann niedergeschlagen und unter anderem in das Gesicht getreten. [Ostseezeitung]
21. August
Thulendorf: Die Ostseezeitung berichtet, dass sich die Einwohner des Ortes bei Rostock gegen ein geplantes Wohnheim für ehemalige Drogensüchtige aussprechen. "Krebskranke, Kinder, Senioren" wären als Belastung OK, so eine Einwohnerin, aber das geplante "Milieu" nicht. [Ostseezeitung-Rostock]
Wolgast/Ostvorpommern: Die Polizei erwischt in der Nacht insgesamt vier Neonazis, die Fascho-Propaganda zum Todestag des Hitler-Stellvertreters Rudolf Heß verkleben. In ganz Ostvorpommern ist der Tage die übliche jährliche Heß-Propaganda aufgetaucht. [Nordkurier-Anklam]
17. August
Golm / Usedom: Auf dem Golm treffen sich nach eigenen Angaben 19 Neonazis, um einen Kranz für Rudolf Hess abzuwerfen. [Neonazis: Pommersche Aktionsfront]
16. August
Karlshagen: An die 24 Neonazis veranstalten einen "Trauermarsch" im Gedenken an den Hitler-Stellvertreter Rudolf Hess. [Neonazis: Pommersche Aktionsfront]
Vorpommern: Die Polizei führt mehrere Hausdurchsuchungen bei Neonazis durch. Sie ermittelt im Zusammenhang mit der Verwendung verfassungsfeindlicher Symbolik in der Fascho-Postille "Der Fahnenträger" und schaut auch gleich bei all den Rechten vorbei, die einen Link zur Homepages des Zines gelegt haben. [Neonazis: NPD/PAF]
11. August
Dabel: Der Vorsitzende der CDU-Fraktion in der Gemeindevertretung, Klaus Dehmel, schlägt vor, die Meinung der Bürger per Umfrage zu einem möglichen Flüchtlingsheim in dem Ort einzuholen. Der Bürgermeister Herbert Rohde greift den Vorschlag gerne auf. Dehmel ist ein entschiedener Gegner der Unterbringung von Flüchtlingen in dem vorgeschlagenen Objekt. [Schweriner Volkszeitung-Sternberg]
06. August
Karlshagen: Zwei Neonazis werden dabei erwischt, wie sie Plakate und Aufkleber gegen die Wehrmachtsausstellung verkleben. [Ostseezeitung-Wolgast, Nordkurier-Usedom]
02. August
Peenemünde: Knapp 200 Neonazis folgen einem Aufruf von Christian Worch und Lars Jacobs zur Demonstration gegen die Wehrmachtsausstellung. An die 40 Antifaschist/innen schlagen kräftig Krach, während weiter entfernt ein Kulturfest gegen Rechts stattfindet. [Bericht]
Juli
30. Juli
Jürgenstorf: In dem Ort bei Stavenhagen wurden angeblich über 800 Unterschriften gegen ein geplantes Flüchtlingsheim gesammelt, wie die Lokalpresse meldet. [Nordkurier-Malchin]
29. Juli
Ribnitz: Auf dem Ribnitzer Bahnhof wird ein Mädchen nichtdeutscher Herkunft von einem 44-jährigen Deutschen geohrfeigt. [Lobbi]
28. Juli
Löcknitz: In der Nacht zum 29. wird der jüdische Gedenkstein schwer beschädigt. Die Polizei vermutet die Täter in der "rechten oder linken Szene", schließt aber auch die Tat eines Betrunkenen oder Vandalismus nicht aus. [Nordkurier-Pasewalk]
27. Juli
Parchim: Ein jugendlicher Neonazi begrüßt die zu einem Streit eintreffende Polizei mit dem Hitlergruß, sowohl in Gestik als auch in Worten. Wegen dieser Tat und vielen anderen Vergehen wird er zu 15 Monaten Jugendstrafe verurteilt. [Schweriner Volkszeitung-Parchim]
26. Juli
Wolgast: Knapp 400 Neonazis demonstrieren gegen die Wehrmachtsausstellung im nahen Peenemünde. Während sie ungestört, uniformiert und unter Trommelgedöns durch ein Neubauviertel marschieren können, besuchen mehrere hundert Menschen am anderen Ende der Stadt ein Kulturfest gegen Rechts. [Bericht]
22. Juli
Uecker-Randow-Kreis: Die Lokalpresse meldet, dass im gesamten Kreisgebiet Aufkleber und Plakate der neonazistischen "Pommerschen Aktionsfront" gegen die Wehrmachtsausstellung aufgetaucht sind. [Nordkurier-Ueckermünde]
21. Juli
Bützow: An einem arabischen Imbiss werden nachts die Scheiben eingeschlagen. [Lobbi]
20. Juli
Greifswald: Nachdem er von einem Auto überrollt wird, stirbt ein 21-jähriger Jugendlicher. In der Stadt kursieren Gerüchte, dass er schon vorher tot war und die Täter Rechtsextreme sind. Vorher wurde er von mehreren Rechten angegriffen, ins Gesicht geschlagen und als Zecke beschimpft. [Ostseezeitung-Greifswald, Lobbi]
Usedom: Neonazis halten aus Freude darüber, dass der Anschlag auf Hitler am 20. Juli 1944 nicht geklappt hat, eine Kundgebung an einem Soldatenfriedhof ab. [Nazis: Freies Infotelefon]
Rostock: Ebenfalls des "feigen Attentats" auf Hitler gedachten an die 30 Neonazis in Rostock, wo sie einen Kranz abwarfen. [Nazis: Freies Infotelefon]
Ueckermünde: Am Strand von Ueckermünde fallen Neonazis durch Pöbeleien auf. [Nordkurier-Ueckermünde]
19. Juli
Blankensee: Vier polnische Jugendliche, die nahe des Ortes im Uecker-Randow-Kreis zelten, werden von 20 deutschen Jugendlichen angepöbelt und verprügelt. [Nordkurier-Pasewalk]
Insel Usedom: Neonazis halten in einer Gaststätte eine Veranstaltung zur Wehrmachtsausstellung mit dem bekannten Rechtsextremen Karl-Heinz Schmick ab. Die Vernanstaltung mußte an einen geheimen Ort verlegt werden, nachdem der Gastwirt auf öffentlichen Druck hin den Vertrag mit den Nazis gekündigt hatte. [Nordkurier-Anklam, Neonazis]
18. Juli
Wolgast: Etwa 100 Plakate, die in der Stadt zu einem Kulturfest gegen einen Neonazi-Aufmarsch aufrufen, werden zerstört. [Ostseezeitung-Wolgast, Nordkurier-Anklam]
16. Juli
Rostock: Ein Besucher einer alternativen Kneipe wird in der Rostocker Innenstadt aus einer anderen Kneipe heraus u.a. als "Judensau" und "langhaarige Zecke" beschimpft und anschließend angegriffen. Die Täter schlagen ihrem Opfer einen Zahn aus und hetzen einen Hund auf den Betroffenen, der dadurch zahlreiche Bissverletzungen erleidet. Nur durch das Einschreiten von Freunden des Betroffenen kann schlimmeres verhindert werden. [Lobbi]
12. Juli
Sassnitz: Die Polizei löst ein Neonazi-Konzert in einer Garage auf, nachdem dort "Sieg Heil" gerufen wird. Die Personalien von 51 Anwesenden werden festgestellt und die Musikinstrumente der Band beschlagnahmt. [Ostseezeitung, NordClick.de]
10. Juli
Altentreptow: An eine Bushaltestelle werden mehrere große Hakenkreuze geschmiert. [Nordkurier-Altentreptow]
09. Juli
Uecker-Randow-Kreis / Ostvorpommern: Die Lokalpresse meldet, dass Neonazis vor Schulen Flugblätter gegen die Wehrmachtsausstellung verteilen. [Nordkurier-Ueckermünde]
05. Juli
Pasewalk: Etwa 190 Neonazis machen mit der NPD Stralsund und der Pommerschen Aktionsfront einen auf Wohlstandschauvinismus gegen die EU-Osterweiterung. [Bericht]
02. Juli
Rostock: An einer Rostocker Schule bedroht eine Gruppe Neonazis zahlreiche SchülerInnen, die BewohnerInnen eines Flüchtlingsheimes sind. [Lobbi]
Jürgenstorf: Während einer Gemeindevertretersitzung sprechen sich an die 70 Einwohner/innen gegen ein geplantes Flüchtlingsheim in dem Ort bei Stavenhagen aus; es fallen rassistische Bemerkungen. Bürgermeister Wolf Schrader meint, dass "von den gewählten Abgeordneten (...) über die Neunutzung (...) niemand erfreut ist". [Nordkurier-Teterow]
Juni
29. Juni
Grimmen: In der Nacht zum 30. Juni finden drei Neonazis bei einer Diebstahlserie in einem Garagenkomplex einen Obdachlosen. Sie treten und schlagen, unter anderem mit einem Hammer, auf ihn ein. Die diversen Platzwunden des Opfers und der gebrochene Arm müssen im Krankenhaus behandelt werden. [Ostseezeitung-Grimmen]
Grembz: Ein Neonazi schlägt einem Familienvater eine Flasche über den Kopf, der zuvor versucht hatte, seinen minderjährigen Sohn zu schützen. [Lobbi]
28. Juni
Grabow: Drei Asylbewerber werden von einer Gruppe Neonazis verfolgt. Eines der Opfer stürzt und wird getreten und geschlagen. [Lobbi]
Rostock: Etwa 30 Neonazis von NPD und Kameradschaften veranstalten ein "Pressefest". Nicht einmal Antifaschist/innen interessieren sich dafür. [Berichte]
Teterow: Mehrere Örtlichkeiten in der Stadt wie ein Buswartehäuschen oder ein Spielplatz werden mit verfassungsfeindlichen Symbolen und Sprüchen beschmiert. [Nordkurier-Teterow]
26. Juni
Schwerin: Die Presse berichtet, dass gegen zwei 18-jährige Neonazis Haftbefehle erlassen worden sind. Die beiden sind Anführer einer 15-köpfigen Gruppe, die für mehrere Übergriffe in Gadebusch, Schönberg und Sternberg verantwortlich ist. [Nordclick]
24. Juni
Bützow: An einem arabischen Imbiss werden nachts die Jalousien mit rechten Parolen beschmiert. [Lobbi]
21. Juni
Teterow: Neonazis greifen am Rande eines Dorffestes eine Gruppe alternativer Jugendlicher an. Mehrere der Opfer werden erheblch verletzt. Einer wird mit einer Flasche bewußtlos geschlagen. [Lobbi]
Blankensee: Eine polnische Jugendgruppe wird von circa 20 deutschen Jugendlichen angegriffen. Zwei polnische Jugendliche werden dabei verletzt. [Lobbi]
17. Juni
Schönberg: Um den 17. Juni herum legt das "Bündnis Rechts" am sowjetischen Ehrenfriedhof der Stadt einen Kranz nieder. Er ist für die Soldaten der Roten Armee gedacht, die sich weigerten, gegen Aufständische des 17. Junis 1953 in der DDR vorzugehen. Verantwortlich zeichnet sich Reinhart Eggert. [Ostseezeitung-Grevesmühlen]
16. Juni
Wolgast: In der Nacht zum 17. Juni beschmieren Neonazis Gebäude, die künftig möglicherweise als Flüchtlingsheim genutzt werden sollen, mit rassistischen Parolen. [Ostseezeitung-Wolgast]
14. Juni
Gadebusch: In der Nacht zum 14. Juni überfallen mehrere Neonazis eine Gruppe nicht-rechter Jugendlicher nahe des KuTs. Ein 24-jähriger Rechter schlägt unter anderem mit einem Gegenstand auf einen 18-jährigen Jugendlichen ein. Einige Stunden später schlägt der Neonazis in Krembz noch einen Mann nieder. [Schweriner Volkszeitung-Gadebusch]
12. Juni
Neustadt-Glewe: Erneut wird ein Brandanschlang auf die Räume der Evangelischen Freikirche verübt. Die beiden Brandsätze verfehlen jedoch ihr Ziel oder erlöschen. Weitere Brandanschlag in dieser Nacht zum 13. Juni richten sich gegen den Kiosk eines Mannes türkischer Herkunft und einen weiteren Imbiss. Bereits zwei Monate zuvor ist die Scheibe des türkischen Imbiß mit Steinen eingeworfen worden. [Schweriner Volkszeitung, Lobbi]
10. Juni
Neustadt-Glewe: Neonazis verüben einen Brandanschlag auf den Gemeindesaal der Evangelischen Freikirche. Die Räume der Gemeinde, in denen auch eine Punk-Band probte, wurden schon mehrmals angegriffen. [Schweriner Volkszeitung, Lobbi]
Schwerin: In den Morgenstunden wird auf einen Gemüseladen ein Brandanschlag verübt. Er gehört einem Mann nicht-deutscher Herkunft. Die Polizei meint, sie hat keine Hinweise auf einen politischen Hintergrund. [Schweriner Volkszeitung-Schwerin]
07. Juni
Jamel: Mehrere Neonazis üben bei dem Ort in der Nähe Wismars vermutlich im Rahmen einer paramilitärischen Übung mit scharfen Waffen. Die Polizei findet zwei Fahrzeuge, die mit Wehrmachtssymbolen bemalt sind. Der Besitzer, ein bekannter Neonazi, taucht in der Folge unter. [Schweriner Volkszeitung]
Mai
31. Mai
Rostock: Zum vorerst letzten Mal demonstrieren etwa 80 Neonazis. Hunderte Antifaschist/innen lachen sie aus. [Bericht]
Kratzeburg: In der Nacht zum 31. Mai schlagen zwei Neonazis mit einem Baseballschläger und einer Eisenstange auf Camper aus Berlin ein. [NordClick.de]
30. Mai
Gadebusch: In der Nacht zum 30. Mai dringen Neonazis in eine Wohnung von nicht-rechten Jugendlichen ein und treten und schlagen dort auf einen Bewohner ein. Als er zu fliehen versucht, verfolgen die Neonazis ihn und verprügeln ihn ein weiteres Mal. [Schweriner Volkszeitung-Gadebusch]
Rostock: In der Rostocker Innenstadt wird ein in Güstrow lebender afrikanischer Asylbewerber von einem Mann beschimpft. Anschließend versucht er den Afrikaner mit einem Messer anzugreifen, was dieser verhindern kann. [Lobbi]
29. Mai
Altentreptow: Ein Neonazi schlägt und tritt in einem Internetcafé auf einen Mann togolesischer Herkunft ein. [Ostseezeitung]
Satow: Neonazis greifen eine Gruppe Jugendlicher in der Nähe von Satow an. Dabei verletzt ein Neonazi aus Bützow mit einem Baseballschläger mehrere zum Teil schwer. [Lobbi]
Satow: Eine Gruppe Neonazis überfällt mehrere nicht-rechte Jugendliche. Einer von ihnen wird so schwer verletzt, dass er stationär behandelt werden muß. [Lobbi]
24. Mai
Rostock: Erneut demonstrieren in der Stadt an die 100 Neonazis "Gegen Antifaterror - Gegen Behördenwillkür - Gegen Pressehetze", diesmal im Neubauviertel Schmarl. Zwischen 150 und 200 Antifaschist/innen werden von der Polizei vom Protest abgehalten. [Bericht]
Crivitz: Eine Gruppe von Neonazis hält sich auf dem Marktplatz auf; die Polizei stellt gegen einen von ihnen eine Strafanzeige, da er sichtbar Tätowierungen mit SS-Runen und einem Hakenkreuz präsentiert und auch auf einem Anhänger ein Hakenkreuz mit sich herumträgt. [Schweriner Volkszeitung-Lübz]
17. Mai
Ludwigslust: Etwa 100 Neonazis demonstrieren unter dem Motto "Stoppt die Kumpanei zwischen Staat, Medien und Antifa-Banden!". Nicht mehr als 20 Antifaschist/innen protestieren. [Bericht]
Neustadt-Glewe: Sieben Angehörige der rechten Szene versuchen mit einem Vorschlaghammer die Tür zu den Gemeinderäumen einer evangelischen Freikirche aufzubrechen, während eine Punkband in den Räumen probt. [Lobbi]
16. Mai
Rostock: Neonazis verprügeln im Stadtteil Dirkow zwei 13-jährige Jungen. Einer von ihnen muß mehrere Tage im Krankenhaus behandelt werden. Mehrere Busfahrer, die von Freunden des Opfers um Hilfe gebeten werden, lehnen diese ab. [Norddeutsche Neueste Nachrichten, Lobbi]
10. Mai
Rostock: Knapp 80 Neonazis demonstrieren gegen "Antifa-Terror". Die Polizei hindert hunderte Menschen am Protestieren. Am Rande werden zwei Jugendliche von Rechten angepöbelt und bedroht. [Bericht, Lobbi]
08. Mai
MV: Im ganzen Land werden von Faschos Flyer gegen den Tag der Befreiung verteilt. [diverse Berichte]
Bergen: Mehrere Gräber auf dem Ehrenfriedhof für gefallene sowjetische Soldaten werden in der Nacht zum 8. Mai geschändet. [Ostseezeitung-Rügen]
03. Mai
Sternberg: An einer Tankstelle werden vier junge Männer von einer grösseren Gruppe rechter Skinheads angegriffen. Zwei der Angegriffenen erleiden Verletzungen. [Lobbi]
02. Mai
Schwerin: Ein Neonazi bewirft in der Werderstrasse einen Punk mit Flaschen. [Lobbi]
01. Mai
Schönberg: Eine Gruppe von etwa 15 augenscheinlichen Rechten überfällt am Abend grundlos zwei junge Männer. Die Täter mit Glatzen und in Springerstiefeln schlagen und treten auf ihre Opfer ein. [Schweriner Volkszeitung-Gadebusch]
April
30. April
Rostock: Ein linker Jugendlicher wird in einem Neubaugebiet von Neonazis zusammengeschlagen. Unter anderem wird eine Bierflasche auf seinem Kopf zerschlagen. [Lobbi]
29. April
Rostock: Der Haupttäter der Angriffe vom 25.04. greift einen Jugendlichen in dessen Wohnung an. Anschließend versucht er sein Opfer aus einem Fenster zu werfen. Als das misslingt, schlägt er den Jugendlichen zusammen. [Lobbi]
Ahlbeck: Die Lokalzeitung berichtet, dass am Grenzübergang eine Anzeige gegen einen Mann eingeleitet wurde, der auf der Jacke das verbotene "Gauabzeichen des Deutschen Jungvolkes" spazierentrug. [Nordkurier-Anklam]
26. April
Rostock: Knapp 180 Neonazis demonstrieren in Rostock nach einem Aufruf der "Aktionsgruppe Rostock". Nach Blockaden mehrerer Hundert Antifaschist/innen muß der Aufmarsch abgebrochen werden. [Berichte]
25. April
Rostock: Eine Gruppe von Neonazis verprügelt mehrere Jugendliche wegen ihres Hip-Hop-Outfits und verletzt einen von ihnen so schwer, dass er dauerhafte Schäden davontragen wird. [Lobbi]
Ueckermünde: Ein lokaler PDS-Abgeordneter macht in der Presse darauf aufmerksam, dass rechte Übergriffe zugenommen haben und zählt mehrere Fällen auf. Die Polizei dementiert das: Nicht jeder, der kurze Haare trage, sei ein Rechter, heißt es. [Nordkurier-Ueckermünde]
24. April
Greifswald: Drei Jugendliche laufen durch die Stadt und rufen Nazi-Parolen. Sie werden von der Polizei festgenommen. [Ostseezeitung-Greifswald]
20. April
Satow: Neonazis feiern in dem Dorf mit "Sieg Heil"-Rufen unbehelligt den Geburtstag Adolf Hitlers. Später jagen 20 Rechte einen Jugendlichen, der jedoch entkommen kann. [Lobbi]
Bützow: In Briefkästen der Stadt tauchen Flugblätter der neonazistischen "Aktionsgruppe Rostock" auf. Sie werben für eine bevorstehende Neonazi-Demo in Rostock. [Schweriner Volkszeitung-Bützow]
16. April
Rostock: Vor dem Landgericht Rostock wird gegen 10 Neonazis wegen Volksverhetzung, Verwendung von Symbolen verfassungswidriger Organisationen, Bildung einer kriminellen Vereinigung und Sachbeschädigung verhandelt. Ihnen wird u.a. vorgeworfen im Stadtgebiet Rostock an ca. 40 Gebäuden antisemitische Parolen und Hakenkreuze gesprüht zu haben. [Schweriner Volkszeitung, Ostseezeitung]
06. April
Ferdinandshof: In der örtlichen Disko beleidigt eine Gruppe Rechter Gäste und schlägt sie. Als Ordner dazwischengehen, machen weitere Rechte eine Schlägerei daraus. [Nordkurier-Ueckermünde]
05. April
Wolgast: Die Lokalpresse berichtet, dass eine sogenannte Initiative "Schöner wohnen in Wolgast" dem Bürgermeister 384 Unterschriften gegen ein geplantes Flüchtlingsheim in der Stadt übergeben hat. Der Bürgermeister hält die Initiative angesichts der Menge der Unterschriften nicht für repräsentativ. [Ostseezeitung-Wolgast]
Ferdinandshof: In der örtlichen Disko beleidigt eine Gruppe Rechter Gäste und schlägt sie. Als Ordner dazwischengehen, machen weitere Rechte eine Schlägerei daraus. [Nordkurier-Ueckermünde]
04. April
Grimmen: In der lokalen Presse fordert der Grimmener Bürgermeister Benno Rüster die Einwohner der Stadt auf, gegen die Einrichtung eines Flüchtlingsheims in dem Ort zu protestieren und spricht von mehr "Wirtschaftsflüchtlingen" als Asylbewerber/innen. Er tritt mit seinen Äußerungen eine Lawine rassistischer Meinungsbekundungen sowie einer Unterschriftensammlung in dem Ort los. [Ostseezeitung]
02. April
Grebs: An einer Buswartehalle werden drei junge Männer von fünf rechten Angreifern überfallen, geschlagen und beraubt. [Lobbi]
März
30. März
Greifswald: Bei einer Garagen-Party spielen mehrere Neonazis lautstark rechte Musik und singen mit. Die Garage wird von der Polizei mit einer Reichskriegsflagge und einem Hitler-Portrait ausstaffiert vorgefunden. [Ostseezeitung-Greifswald]
28. März
Grimmen: Eine Gruppe Neonazis verfolgt drei alternative Jugendliche und verletzt einen erheblich. [Lobbi]
Schwerin: Zwei Angehörige der rechten Szene schlagen am Pfaffenteich einen Punk mit einer Flasche zu Boden und treten mit Springerstiefeln auf ihn ein. [Lobbi]
27. März
Greifswald: Acht Rechtsextreme der NPD veranstalten einen Info-Stand vor dem Schönwalde-Center. [Ostseezeitung-Greifswald]
25. März
Greifswald: NPD-Anhänger wollen an einer Friedenskundgebung von Schüler teilnehmen, werden jedoch des Platzes verwiesen. [Ostseezeitung-Greifswald]
24. März
Rostock: Ein afrikanischer Asylbewerber wird in der Innenstadt von einem Mann beschimpft und geschlagen. [Lobbi]
22. März
Wolgast: Mehrere Neonazis wollen sich mit einem Transparent einer Anti-Kriegs-Mahnwache anschließen, werden jedoch des Platzes verwiesen. [Ostseezeitung-Wolgast]
21. März
Greifswald: Maik Spiegelmacher, Greifswalder NPD-Chef und stellvertretender Landesvorsitzender, wird wegen des Verdachts der Freiheitsberaubung und gefährlichen Körperverletzung in U-Haft genommen. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung]
Stralsund: Neonazis begleiten eine Friedensdemo von Schülern und fotografieren diese und pöbeln herum. [Ostseezeitung-Stralsund]
20. März
Rostock: Zwischen 50 und 100 Neonazis folgen einem Aufruf der "Aktionsgruppe Rostock" zur Demonstration gegen den Irak-Krieg im Stadtteil Reutershagen. Als Organisator der Demo, bei der unter anderem Christian Worch auftritt, zeichnet sich Lars Jacobs verantwortlich. Schon am Vormittag beteiligten sich mehrere Neonazis an einer Schüler-Demo gegen den Krieg. [Bericht]
Greifswald: An die 80 Neonazis sind es nach Eigenangaben, die sich am Abend zu einer Demonstration unter dem Motto "Deutsche wacht endlich auf - gegen Kriegstreiberei und Machtmissbrauch!" zusammenfinden. Für die Aktion zeichnet sich unter anderem die Pommersche Aktionsfront verantwortlich. [Neonazis]
Schwerin: Acht Neonazis wollen an einer Demonstration gegen den Irak-Krieg teilnehmen, werden jedoch von der Polizei weggeschickt. [Bericht]
Greifswald: Der stellvertretende NPD-Landesvorsitzende und Chef des Greifswalder Kreisverbandes, Maik Spiegelmacher, wird in Untersuchungs-Haft genommen. Ihm wird zusammen mit weiteren Beteiligten Freiheitsberaubung und gefährliche Körperverletzung in der Nacht zum 20. März in Greifswald vorgeworfen. Er hat einen 18-jährigen Kameraden wegen der Beziehung zu einem Mädchen mehrmals verprügelt und anschließend nackt an einen Laternenpfahl gebunden zurückgelassen. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung, Prozeßbericht, und nochmal Prozeßbericht]
16. März
Rostock: Der Bundesgrenzschutz verhindert die Weiterreise von vier Flüchtlingen aus dem Irak nach Skandinavien. [Norddeutsche Neueste Nachrichten]
15. März
Anklam: Ein junger Punk wird von vier Neonazis gejagt und anschließend getreten. Die Rechten sengen ihm die Haare an, werfen ihn in einen Wassergraben und stehlen sein Handy. [Lobbi]
09. März
Güstrow: Ein afrikanischer Asylbewerber wird von vier Neonazis vom Fahrrad gestoßen, geschlagen und getreten. [Lobbi]
08. März
Greifswald: Knapp 250 Neonazis marschieren unter Protesten von rund 100 Greifswaldern durch eine Neubausiedlung gegen das "BÖSE" und die USA. [Bericht]
01. März
Anklam: An die 80 Neonazis nehmen mit antisemitischen und antiamerikanischen Transparenten an einer Friedensdemo teil. Die Veranstalter sehen keine Möglichkeit, sie davon abzuhalten. [Nordkurier-Anklam]
Ueckermünde: Im Anschluß an die Aktion in Anklam marschieren ein paar Dutzend Neonazis durch die Ueckermünder Innenstadt. Die Demonstration löst sich auf, als die Polizei eintrifft. [Nordkurier, Neonazis: Pommersche Aktionsfront]
Februar
27. Februar
Pasewalk: Der BGS verhindert bei Pasewalk die Einreise mehrerer Menschen russischer und polnischer Herkunft in die BRD. [Nordkurier-Pasewalk]
26. Februar
Schwerin: Nach Kritik korrigiert SPD-Justizminister Erwin Sellering die Zahl rechter Körperverletzungen und antisemitischen Grabschändungen nach oben. [Ostseezeitung]
23. Februar
Mecklenburg-Vorpommern: Um den 23. Februar herum erinnern in weiten Teilen des Landes Neonazis mit Flugblättern und Aufklebern an den Nazi Horst Wessel. Als Organisationen treten die "Pommersche Aktionsfront" und die "Aktionsgruppe Rostock" in Erscheinung. [Nordkurier, Ostseezeitung, Berichte]
19. Februar
Rügen: Nach Protesten von lokalen Gewerbetreibenden und Politikern gegen die auf der Insel geplante Wehrmachtsausstellung verwirft das Institut für Sozialforschung seine Pläne, die Ausstellung auf Rügen zu zeigen. [Bericht]
10. Februar
Ostvorpommern, Westmecklenburg: Neonazis der Pommerschen Aktionsfront und der Mecklenburger Aktionsfront verteilen Flugblätter anläßlich der Jahrestages der Bombardierung von Dresden 1945. In Ostvorpommern sind es nach ihren Angaben alleine 11 000. [Berichte, Neonazis]
08. Februar
Stralsund: Anläßlich der Abschiebung einer türkischen Familie um vier Uhr früh erklärt das Ordnungsamt, dass solche frühen und unangekündigten Abschiebungen Absicht seien. [OZ-Grimmen]
04. Februar
Wismar: Ein Mann und eine Frau prügeln auf einen Menschen vietnamesicher Herkunft ein. Gegen die 16-jährige Angreiferin wird ein Haftbefehl erlassen. [SVZ-Wismar, LN]
03. Februar
Ahlbeck: Zwei Männer aus Weißrußland werden an der Einreise nach Deutschland gehindert und vom BGS nach Polen abgeschoben. [NK-Usedom]
Januar
31. Januar
Stralsund: Vier Neonazis und Faschos werden wegen gefährlicher Körperverletzung zu Bewährungs- und Geldstrafen verurteilt. Sie hatten vor vier Jahren in Karlsburg Camper bewaffnet mit Äxten und Knüppeln angegriffen. [Berichte]
Parchim: Ein 19-Jähriger ist zwischen Brüel und Sternberg mit einer Axt unterwegs, um einem Beziehungsrivalen den Kopf abzuschlagen. Währenddessen zeigt er mindestens einmal den Hitlergruß. [SVZ]
30. Januar
Rostock: Auf Einladung des Landesbeauftragten für Stasi-Unterlagen findet eine Veranstaltung mit Ulrich Schacht statt. Dieser schreibt zum Beispiel für die rechtsradikale "Junge Freiheit", war Hamburger Senatskandidat des rechtsradikalen Bundes Freier Bürger und schwadroniert dementsprechend von der "marxistischen Politikergeneration" dieser Tage. [OZ]
Greifswald: Die NPD nimmt an einer Aktion gegen den Irak-Krieg teil. Als sich Leute daran stören, distanzieren sich die Veranstalter von den Faschos, verweisen sie aber nicht des Platzes. [OZ-Greifswald]
27. Januar
Wismar: In der Nacht werden großflächige Neonazi-Parolen in der Stadt gesprüht. [OZ-Wismar]
Linken: Der BGS verhindert die Einreise einer Familie aus Tschetschenien nach Deutschland. [NK]
26. Januar
Mirow: Vier Neonazis greifen in der Nacht zu Sonntag zwei Jugendliche an und verletzen einen schwer. Zwei der Täter sind beim BGS beschäftigt und dem Umfeld der Kameradschaft Mirow zuzurechnen. Außerdem wird an einem nicht-rechten Veranstaltungsgelände ein Transparent von Neonazis befestigt. [LN, Berichte, Lobbi]
25. Januar
Rostock: Ein 19-jähriges Mädchen wird von Neonazis beschimpft und geschlagen. Sie erleidet einen komplizierten Kieferbruch und trägt unter umständen bleibende Schäden davon. [Lobbi]
24. Januar
Rostock: Vier Neonazis und Rechte werden unter anderem wegen schwerer Brandstiftung zu mehrjährigen Haft- und Jugendstrafen verurteilt. Sie hatten anläßlich des zehnten Jahrestages der Pogrome von Rostock-Lichtenhagen diverse Orte in dem Stadtteil mit Brandsätzen angegriffen. [Berichte]
23. Januar
Ludwigslust: Mehrere NPD-Mitglieder nehmen an einer SPD-Veranstaltung mit einem amerikanischen Diplomaten teil und können ungestört ihre Meinung unter die Leute bringen. [Faschos: NPD MV]
21. Januar
Rostock: Fünf Flüchtlinge aus dem Irak und Afghanistan werden auf ihrem Weg nach Schweden am Rostocker Seehafen verhaftet. [NK]
Bützow: Ein Flüchtling wird wegen des Verstoßes gegen die Residenzpflicht und das auferlegte Arbeitsverbot festgenommen. Er hätte einen Landkreis in Sachsen-Anhalt nicht verlassen und auch nicht beim Aufbau eines Marktstandes mithelfen dürfen. [SVZ-Bützow]
Mitte Januar
Stralsund: Der Tage taucht an städtischen Schulen die rechtsradikale "Schülerzeitung" "Avanti" auf. [OZ-Stralsund]
Landkreis Ludwigslust: Ebenfalls Mitte des Monats verteilen Neonazis in Ludwigslust, Grabow und Neustadt-Glewe antiamerikanische Flugblätter. [Faschos: Ludwigsluster Beobachter]
18. Januar
Greifswald: Die Junge Landsmannschaft Ostpreußen und die Burschenschaft Rugia feiern den Jahrestag der Gründung des Deutschen Kaiserreiches. Unter anderem hält Stefan Rochow eine Rede. Anschließend singen die Teilnehmer an der nahen Bismarcksäule das Bismarck- und das Deutschlandlied. [Faschos: JLO]
16. Januar
Gadebusch: Der gleiche Neonazi vom Vortag bedroht eine Jugendliche und hält ihr ein Messer an den Hals, so dass Schnittspuren zurückbleiben. [Lobbi]
15. Januar
Gadebusch: Ein Jugendlicher wird von einem bekannten Neonazi geschlagen. [Lobbi]
11. Januar
Boizenburg: Zwei Asylbewerber/innen werden von Neonazis beschimpft, angegriffen und geschlagen. [Lobbi]
01. Januar
Neuenkirchen: Zerstörungen am Haus einer deutsch-türkischen Familie des Ortes bei Greifswald sind jüngstes Ereignis von rassistischen Terror gegen diese seit 1996. In der Folge erklärt der Bürgermeister, es gäbe keine rechte Szene. [OZ-Greifswald]
Güstrow: Ab dem 01. Januar fällt die Stelle des Ausländerbeauftragten des Landkreises Güstrow weg; sie wird nun mit der Stelle der Gleichstellungsbeauftragten zusammengelegt. Diese kündigt Kürzungen in beiden Bereichen an. [SVZ-Güstrow]
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