links-lang fetzt!

Rechtes McPomm - 2002

Eine lange nicht vollständige Chronologie rechter Übergriffe, Gewalttaten, Demonstrationen und Veranstaltungen im Jahr 2002.

Januar Februar März April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember

Dezember

21. Dezember
Güstrow: In der Nähe von Güstrow feiern knapp 100 Neonazis ihre "Wintersonnenwende". [Faschos: FIT]

20. Dezember
Binz: Die Gemeindevertretung und Rügener Gewerbetreibende lehnen die auf der Insel geplante Wehrmachtsausstellung angeblich aus Angst vor Protesten von Neonazis ab. [Bericht]

19. Dezember
Güstrow: Ein 18-jähriger, der sich nach Polizeiangaben von der rechten Szene losgesagt hat, wird - wie schon einen Tag vorher - schwer verletzt. Vier Neonazis werden festgenommen und es werden von der Staatsanwaltschaft drei Haftanträge gestellt. [Schweriner Volkszeitung-Güstrow]

Neu-Grambow: Der BGS teilt in der Presse stolz mit, vier Kurden, die bei Pasewalk nach Deutschland einreisen wollten, abgeschoben zu haben. [Nordkurier-Pasewalk]

16. Dezember
Neubrandenburg: Zwei Faschos werden wegen des Mordes an einem 19-Jährigem zu Haftstrafen zwischen sechs Jahren und neun Monaten und dreieinhalb Jahren verurteilt. Der Verein Lobbi kritisiert, dass das Gericht mit keinem Wort auf die rechte Gesinnung der Täter eingeht, deren Opfer behindert war. Im Zusammenhang mit dem Bericht bezeichnet die Schweriner Volkszeitung Abbildungen farbiger Künstler als "Plakate mit Neger-Musikern". [Schweriner Volkszeitung]

Pasewalk: Drei Neonazis pöbeln einen Togolesen an einer Telefonzelle an. Der Afrikaner kann fliehen, bevor schlimmeres passiert. [Lobbi]

14. Dezember
Paswalk: Drei togolesische Asylbewerber werden in einer Diskothek von Neonazis bedroht und beleidigt. Auf dem Heimweg lauern ihnen ca. 20 Neonazis auf und greifen sie mit Baseballschlägern, Messern und Flaschen an. Mindestens einer der Betroffenen muss ärztlich versorgt werden. [Lübecker Nachrichten, Lobbi]

12. Dezember
Anklam: Der Diskotheken-Besitzer Edwin Hübner überreicht dem Bürgermeister der Stadt 1 200 Unterschriften gegen ein geplantes Flüchtlingsheim. Autohändler Dirk Engels fabuliert von kriminellen Ausländern. [Nordkurier-Anklam]

09. Dezember
Anklam: Die CDU spricht sich gegen ein Flüchtlingsheim in der Stadt aus und meint, Anklam werde mit Asylbewerbern "überfrachtet". [Nordkurier-Anklam]

07. Dezember
Stralsund: Zwei Polizisten greifen in einem Stralsunder Einkaufsmarkt einen Obdachlosen auf, nehmen ihn mit und setzen ihn außerhalb der Stadtgrenzen aus. Der wohnungslose Mann erfriert bei Minusgraden. Laut medizinischem Gutachten verstarb der Mann ca. eine halbe Stunde nach der Aussetzung. [Presse]

Güstrow: Die Schill-Partei beweist während ihres Landesparteitages nach der Wahl ihre Unfähigkeit. [Schweriner Volkszeitung]

November

30. November
Neustadt-Glewe: Unbekannte werfen die Scheiben kirchlicher Veranstaltungsräume ein. Der Pastor vermutet Neonazis, die es stört, dass eine nicht-rechte Schülerband in den Räumlichkeiten probt. Deren jugendliche Mitglieder schon mehrfach von bekannten Neonazis attackiert wurden. Es handelt sich um den gleichen Club, der schon am 25.07.2002 von einer Horde Neonazis belagert und angegriffen wurde. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust, Lobbi]

25. November
Anklam: CDU-Kreistagsabgeordnete, die unbekannt bleiben wollen, bezeichnen es als "unsensibel", in Anklam Flüchtlinge unterzubringen. Sie und auch der Betreiber einer Diskothek wittern Konfliktpotential, weil der "soziale Brennpunkt" Südstadt dann in der Nähe wäre. [Nordkurier-Anklam]

22. November
Groß Laasch: Eine private Geburtstagsfeier wird von einer Gruppe von zum Teil stadtbekannten Neonazis angegriffen. Zwei junge Männer werden schwer verletzt und müssen im Krankenhaus behandelt werden. [Lobbi]

17. November
McPomm: Volkstrauertag für die meisten Einwohner des Landes, Heldengedenken für die Faschos. Im gesamten Land finden Zusammenkünfte von Neonazis statt. [diverse]

Wismar: Zwei Neonazis kleben mehrere hundert Plakate mit NS-Konterfeis und werden von der Polizei erwischt. [Ostseezeitung-Wismar, Lübecker Nachrichten]

16. November
Demmin: Knapp 60 Faschos demonstrieren unter dem Motto "Gegen Drogen, Gewalt und politische Verfolgung" der Greifswalder NPD-Schülerinitiative durch den Ort, Hannes Gerlach und Lutz Dessau halten Reden. Etwa 40 AntifaschistInnen lachen herzlich. [Bericht, Nordkurier-Demmin]

13. November
Penkun: Bei einer Stadtvertreterversammlung über die Situation in den Jugendclubs im Raum Uecker-Randow wird bekannt, dass mehrere BetreuerInnen von Jugendclubs auf die Verlängerung ihrer Stellen verzichten, weil die "rechte Szene" Druck auf sie ausübt. [Nordkurier-Pasewalk]

12. November
Wismar: Der 36-jährige Lehrer Guido S. kommt in Untersuchungshaft. Er hat zwei jugendlichen Neonazis bei einem versuchten Brandanschlag auf einen Asia-Imbiß geholfen. In seiner Wohnung werden neben faschistischer Literatur eine Hakenkreuz-Fahne und ein Hitlerportrait gefunden. [NDR, Ostseezeitung, Märkische Allgemeine Zeitung]

09. November
Ducherow: Ein 15jähriger Punk wird von fünf Neonazis beleidigt und zusammengeschlagen. [Lobbi]

Ueckermünde, Torgelow, Löcknitz, Neustrelitz: Zur Reichspogromnacht werden im Uecker-Randow-Kreis und bei Neustrelitz von Neonazis antisemitische Transparente mit Sprüchen wie "Damals wie heute Kampf der jüdischen Weltbolschewisierung", "Erwehrt Euch der jüdischen Weltpest" und "Stoppt das Finanzjudentum und ihre politische Versklavung" aufgehängt. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung, Nordkurier-Ueckermünde]

07. November
Lassan: Die Presse berichtet, dass schon seit mehreren Wochen unwidersprochen Nazi-Parolen an Wänden der Stadt stehen. [Nordkurier-Anklam]

04. November
Wismar: Zwei Neonazis werden von der Polizei daran gehindert, einen Asia-Imbiß in Brand zu setzen. Sie hätten auch das Leben eines Mieters in dem Haus gefährdet. [Ostseezeitung-Grevesmühlen, Feature]

Pasewalk: Ein Behinderter wird mit einem Gotcha-Gewehr beschossen und verletzt. Schon lange sind behinderte Menschen in der Stadt Beleidigungen ausgesetzt. [Nordkurier-Pasewalk]

02. November
Neustrelitz: An die 30 Neonazis feiern im Kulturhaus der Stadt. Nach Angriffen gegen einen nahen linken Jugendclub wird die Feier von der Polizei aufgelöst, wobei einzelne Faschos Widerstand leisten. [Nordkurier-Neustrelitz, Berichte]

01. November
Malchin: An die Eingangstür des Seniorenzentrums wird ein Hakenkreuz geschmiert. [Nordkurier-Malchin]

Oktober

26. Oktober
Neubrandenburg: Ein türkischer Verkäufer und sein farbiger Gast werden in einem Imbiß von vier Männern bedroht und angegriffen. [Nordkurier-Neubrandenburg]

Klein Roge: Im Rahmen einer Auktion werden mehrere Nazi-Exponate aus dem Dritten Reich, etwa eine "Mein Kampf"-Originalausgabe und SS-Devotionalien, bedenkenlos verkauft. [Nordkurier-Malchin]

24. Oktober
Ludwigslust: Mehrere Hakenkreuze und eine Rune werden in der Nähe eines Stiftes geschmiert. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust]

23. Oktober
Negast: Ein 17-jähriger wird verhaftet, der für mehr als 40 neonazistische Schmierereien in dem Ort verantwortlich ist. [Lübecker Nachrichten, Ostseezeitung-Grimmen]

19. Oktober
Neubrandenburg: 360 Neonazis marschieren unter dem Motto "Während das Bürgertum schläft kämpfen wir um die Zukunft". Sie bezeichnen unter anderem Israel als faschistischen Staat, rufen zur Gewalt gegen AntifaschistInnen auf und wollen aus Neubrandenburg eine "national-befreite Zone" machen. [Berichte]

18. Oktober
Wismar: Im Anschluss an eine Geburtstagsfeier überfällt eine große Gruppe der Gäste zwei russische Staatsbürger. Die Opfer werden zu Boden geschlagen und anschließend auf sie eingetreten. Als ihnen die Flucht gelingt, werden sie verfolgt und weiter verprügelt. [Ostseezeitung-Wismar]

Wittenburg: Auf das Rathaus-Portal der Stadt wird neben anderen Sachen auch ein Hakenkreuz geschmiert. [Schweriner Volkszeitung-Hagenow]

12. Oktober
Demmin: In einer Kneipe spielt die rechte Hooligan-Band "Kategorie C". [Bericht]

11. Oktober
Waren-Müritz: In Waren wird der Inhaber eines Döner-Imbiss von einem Neonazi mit einem Butterflymesser bedroht. [Lobbi]

09. Oktober
Hagenow: Die Presse berichtet, dass der Ehrenfriedhof für die KZ-Opfer zum wiederholten Male geschändet wurde. Ein Hakenkreuz wurde an das Eingangstor geschmiert. [Schweriner Volkszeitung, Ostseezeitung]

06. Oktober
Groß Labenz: Zwei Skinheads überfallen auf einer Dorfstrasse bei Sternberg einen jugendlichen Mopedfahrer, treten auf ihn ein und stehlen ihm anschließend das Moped. [Lobbi]

05. Oktober
Ueckermünde: Vier Neonazis schlagen einen Aussteiger aus der Szene in einer Diskothek zusammen. Bei dem Versuch einzugreifen werden ebenfalls Mitarbeiter der Disco verletzt. [Nordkurier-Ueckermünde, Lobbi]

Rostock: Ein togolesischer Asylbewerber wird in einer Rostocker Diskothek von anderen anwesenden Gästen geschlagen und geschubst. Einer der Täter zieht im Verlauf ein Messer. Die verständigte Security des Lokals reagiert nicht. Einige Tage später wird dem Betroffenen der Zutritt der Diskothek verwehrt. [Lobbi]

04. Oktober
Anklam: Mehrere Neonazis werden zu Bewährungsstrafen wegen gefährlicher Körperverletzung verurteilt. Die Männer aus Ducherow hatten einen anderen wegen angeblicher "undeutscher Taten" mit einem Messer angegriffen. [Nordkurier-Anklam]

September

30. September
Löcknitz: Eine 19jährige Frau tritt mit Springerstiefeln auf eine Gleichaltrige ein und versucht, eine Zigarette im Gesicht ihres Opfers auszudrücken. [Lobbi]

Wolgast: Laut Zeitungsberichten hetzt eine Bürgerinitiative mit rassistischen Argumenten gegen ein geplantes Flüchtlingsheim in der Stadt. [Ostseezeitung-Wolgast]

Waren-Müritz: Die Presse informiert, dass eine Gedenkstätte für die Opfer beider Weltkriege mit Hakenkreuzen beschmiert worden ist. [Nordkurier-Waren]

Ahlbeck: Es wird berichtet, dass der BGS eine Frau aus Lettland an der Einreise nach Deutschland gehindert hat. [Nordkurier-Usedom]

29. September
Neustadt-Glewe: Ein Jugendlicher muss auf seinem Moped vor einem voll mit Nazis besetzten Auto flüchten. Die Täter können den Jugendlichen kurz vor seinem Haus zum Anhalten zwingen und bedrohen ihr Opfer. [Lobbi]

28. September
Grimmen: Ein Jugendlicher wird von mehreren Neonazis vom Fahrrad gestoßen und zusammengeschlagen. [Lobbi]

22. September
Mecklenburg-Vorpommern: Bei der Landtagswahl erreicht die NPD 0,8 Prozent der Stimmen und damit 0,3 Prozent weniger als noch 1998. Die rechtsradikale Schill-Partei bekommt 1,7 Prozent der Zweistimmen, die REPs 0,3 Prozent sowie die Volkspartei Mecklenburg-Vorpommern 0,2 Prozent. [statistik-mv.de]

21. September
Kreckow: Fünf Neonazis schießen während eines Dorffestes in Kreckow bei Groß Milzow mit Schreckschusspistolen auf drei Gäste. Die Beschossenen erleiden schwere Verletzungen im Gesicht, so dass sie im Krankenhaus behandelt werden müssen. [Lobbi]

Burg Stargard: In der "Paintballfabrik" spielt die Band "The Headhunters". Sie ist das englischsprachige Projekt der schwedischen Neonazi-Band "Ultima Thule". Vierhundert Faschos feiern. [Bericht]

Schwerin: Knapp 70 Faschos machen die NPD-Demo "Volkswirtschaft statt Globalismus" aus. An die 100 AntifaschistInnen werden von der Polizei an ihrem Protest gehindert. [Berichte]

17. September
Belitz: Ein Jugendlicher wird im Schulbus aus einer Gruppe Rechter mit Gegenständen beworfen und angegriffen. Auf die Nachfrage beim Busfahrer, ob er aussteigen kann, verwehrte der Fahrer dem Betroffenen dieses, mit Hinweis auf die nächste Haltestelle. [Lobbi]

Schwerin: Der Kandidat der Schill-Partei für Schwerin, Hansheinrich Liesberg, meint in einem Interview: "Es gibt keine Ausländerfeindlichkeit in unserem Bundesland". [Schweriner Volkszeitung-Schwerin]

16. September
Neubrandenburg: Der Vorsitzende der Schill-Partei, Ronald Schill, macht rassistischen Wahlkampf. Zwischen 200 und 400 Menschen protestieren gegen seinen Auftritt. [NK-Neubrandenburg, Bericht]

14. September
Greifswald: Vier Männer überfallen einen Menschen türkischer Herkunft, verprügeln ihn und brechen ihm dabei das Nasenbein. Die Polizei schließt ein "ausländerfeindliches" Motiv nicht aus. [Ostseezeitung-Greifswald]

Rostock: Die NPD veranstaltet ein spärlich besuchtes "Pressefest" im Fischerdorf. [Bericht]

Strausberg: Ein Mann ruft am Abend aus einer Gruppe an einer Tankstelle heraus "Heil Hitler". Zeugen erstatten Anzeige bei der Polizei. [Nordkurier-Pasewalk]

Ferdinandshof: Auf ein Wahlplakat werden Hakenkreuze gesprüht. [Nordkurier-Pasewalk]

13. September
Bansin: Die NPD führt einen Infostand in dem Ort auf Usedom durch, der angeblich gut besucht ist. [NPD]

11. September
Greifswald: Die Polizei löst eine nicht angemeldete Versammlung mehrere NPD-Faschos auf. Sie zeigten eine NPD-Fahne und ein Transparent "USA - Internationale Völkermordzentrale". Ihr "Leiter" bekam eine Anzeige wegen des Verstoßes gegen das Versammlungsgesetz. [Lübecker Nachrichten]

Rothenklemepow: Die Presse berichtet über eine Frau in dem Dorf bei Pasewalk, gegen die ein Verfahren wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingestellt wurde. Ihr Haus, das für einen Alt-Nazi errichtet worden ist, zeigt mehrere Hakenkreuze und eine Odalrune. [Nordkurier-Pasewalk]

09. September
Grevesmühlen: Mehrere Hakenkreuz-Schmierereien werden in der Stadt entdeckt. [Ostseezeitung-Grevesmühlen]

07. September
Bützow: Neonazis schänden den jüdischen Friedhof, indem sie Garbsteine umstoßen, zerstören und Nazi-Symbole schmieren. [Ostseezeitung]

Lübesse: In Lübesse greifen über 20 Nazis aus der Ludwigsluster Region die letzten BesucherInnen eines Dorffestes an. Die rechten Schläger springen aus ihren PKW’s und schlagen ohne Vorwarnung wahllos auf die feiernden Menschen ein. Sechs Lübesser werden schwer verletzt und müssen teilweise stationär behandelt werden. [Lobbi]

05. September
Grevesmühlen: Auf dem ehemaligen jüdischen Friedhof werden in der Nacht zum 6. September zwei Gedenktafeln umgeworfen und ein Grabstein mit einem Hakenkreuz beschmiert. Tags zuvor gab es bereits einen zerstörerischen Brandanschlag in Brandenburg. [Nordkurier]

03. September
Wöbbelin: In der Nacht zum 4. September wird erneut die Konzentrationslager-Gedenkstätte Wöbbelin mit Schmierereien geschändet. Auf die Hinweistafel zur letzten Schändung wird ein Hakenkreuz geschmiert. [Schweriner Volkszeitung-Hagenow, Lobbi]

02. - 07. September
Mecklenburg-Vorpommern: Die NPD veranstaltet eine Wahlkampftour durch Mecklenburg-Vorpommern mit ihren Landtagskandidaten und dem Bundesvorsitzenden Udo Voigt. Die Resonanz ist gering, der Protest ist unterschiedlich. [Bericht]

02. September
Neustadt-Glewe: Vier nichtrechte Jugendliche werden von drei mit Glatzen vollbesetzten Autos ca. 20 Minuten durch die Stadt gejagt. Die Jugendlichen können fliehen. [Lobbi]

01. September
Greifswald: An die 125 Faschos demonstrieren mit der NPD für den Frieden. Neben lautstarkem Protest versuchen ein paar Menschen eine Sitzblockade, werden jedoch von der Polizei in Gewahrsam genommen. [Ostseezeitung-Greifswald]

September
Torgelow: Ein 31jähriger Mann sieht sich gezwungen, seine Heimatstadt Torgelow zu verlassen. Er erhielt von Personen aus dem rechten Spektrum mehrmals Morddrohungen und wurde von Neonazis in der Vergangenheit viermal angegriffen. [Lobbi]

August

31. August
Rostock: Etwa 80 Neonazis folgen einem Demonstrations-Aufruf des "Bündnis Rechts" zur Solidarität mit dem inhaftierten Neonazi Manfred Roeder. Es gibt vielfältige Gegenaktivitäten. [Ostseezeitung-Rostock, Norddeutsche Neueste Nachrichten]

28. August
Löcknitz: Die Presse berichtet, dass der jüdische Gedenkstein in dem Ort im Uecker-Randow-Kreis mit Farbe beschmiert wurde. [Lübecker Nachrichten]

23. August
Fahrbinde: In Fahrbinde bei Schwerin wird ein Dorffest von 30 bis 40 Neonazis aus Schwerin und der Ludwigsluster Region angegriffen. Mindestens zwei Menschen erleiden Verletzungen, einer musste stationär behandelt werden. In dem Zusammenhang wurden mehrere nichtrechte Jugendliche durch Fahrbinde gejagt. Die Polizei setzt später einen Hubschrauber ein, dennoch können die meisten der Neonazis entkommen. [Lobbi]

22. August
Rostock: Ein Student aus Ghana wird von mehreren Nazis anlässlich des 10. Jahrestages der Pogrome in Rostock-Lichtenhagen bedroht und zusammengeschlagen. [Lobbi]

Stralsund: Der Neonazi Axel Möller wird wegen Volksverhetzung und Beleidigung - er hatte die Gaskammern in Ravensbrück geleugnet und die Gedenkstättenleitung als "KZ-Leitung" tituliert - zu einer Bewährungsstrafe von sechs Monaten verurteilt. Möller ist Betreiber des neonazistischen Störtebeker-Netzes. [Ostseezeitung-Stralsund]

17. August
Neustadt-Glewe: Etwa 30 Nazis greifen den Proberaum einer Punkband in Neustadt an. Die gerufene Polizei nimmt angeblich die Personalien der Täter auf. Das Ermittlungsverfahren wird später von der Polizeiinspektion Schwerin wegen fehlender Personaldaten eingestellt. [Lobbi]

Mirow: Aus der Kleinstadt im Kreis Mecklenburg-Strelitz bricht ein Bus mit Neonazis gen Wunsiedel zum Rudolf-Heß-Gedenken auf. [Neonazi-Bericht]

Bützow: In der Nacht führen 22 Neonazis einen spontanen Umzug zum Todestag von Rudolf Heß durch, der von der Polizei aufgelöst wird. [Verfassungsschutz]

15. August
Anklam: Die NPD beschallt Anklam mit Fascho-Musik, hält Transparente hoch und nennt das ganze einen Informationsstand zu den anstehenden Wahlen. [NPD]

Röbel: Eine jüdische Gedenkstätte - mehrere Stelen und eine Gedenktafel - wird zerstört. [Nordkurier-Waren]

13. August
Dömitz: In Dömitz werden zwei antifaschistische Jugendliche von sechs Neonazis angegriffen und dabei schwer verletzt. Vier der Täter sind bei der Polizei einschlägig bekannt. [Lobbi]

10. August
Waren-Müritz: Die Schill-Partei führt eine Wahlkampfveranstaltung mit Bundestags-Direktkandidaten für den Müritz-Kreis, Ernst-Martin Schmidt, Dachdecker, in der Kneipe "U-Nautic". Mit dabei war der Bundestagsdirektkandidat Michael Kuhfeld sowie der Spitzenkandidat der Landesliste zum Bundestag, Wolfgang Urban. Weniger als zehn Leute besuchten die Veranstaltung. [Nordkurier-Waren]

Sassnitz: Recht ereignislos verläuft eine Demonstration der NPD unter dem Motto "Gegen die Schließung des Club 18" mit 60 Nazis. Stefan Jeske, Rügen, sowie Dirk Arendt und Bernd Flotow, beide aus Stralsund, halten Reden. [Berichte]

Bad Doberan: Ein Neonazi beschimpft zwei Angestellte eines Döner-Imbiss mit Fascho-Sprüchen und zeigt den Hitlergruß. [OZ-Bad Doberan]

Kreis Ludwigslust: Neun Neonazi-Mannschaften u.a. aus Hamburg veranstalten ein Fußballturnier. [FIT]

09. August
Rostock: Ein Jugendlicher wird am Rostocker Hauptbahnhof von Nazis beleidigt und geschlagen. [Lobbi]

Stralsund: Zu einer Haft- und einer Bewährungsstrafe werden zwei Faschos aus Stralsund wegen gemeinschaftlich begangener Körperverletzung und räuberischer Erpressung verurteilt. Sie hatten zwei Männer arabischer Herkunft angegriffen und einen Kampfhund auf sie gehetzt. Ein dritter Angeklagter wird freigesprochen. [Ostseezeitung-Stralsund]

06. August
Ueckermünde: AsylbewerberInnen übergeben der Lokalzeitung eine Unterschriftensammlung gegen die Verlegung eines Mannes aus dem Irak in ein anderes Heim. Grund für die Verlegung des psychisch erkrankten Mann ist die angebliche Rädelsführer eines Protestes von Asylbewerbern gegen die miserablen Bedingungen im Heim gewesen. [Nordkurier-Ueckermünde]

04. August
Bad Doberan: In Bad Doberan tauchen Aufkleber mit antisemitischen Inhalten auf. Juden werden als Volkschädlinge beschimpft und Hakenkreuze abgebildet. [Lobbi]

03. August
Plau am See: Nazis beleidigen eine Gruppe von Jugendlichen aus München. Sie greifen ihren Kleinbus an, jagen sie durch den Ort und rufen bezogen auf einen Jugendlichen nicht-deutscher Herkunft "Gebt uns den Kanaken raus!". Die gerufene Polizei nimmt keine Personalien auf. [Lübecker Nachrichten, Schweriner Volkszeitung-Lübz]

Ueckermünde: 15 bis 20 Faschos greifen mehrere Jugendliche bei einer "Beach Party" an, die sie als "Verräter" bezeichnen, treten, schlagen und würgen sie. Die Polizei bagatellisiert die Tat. [Nordkurier-Ueckermünde]

Schönberg: Jugendliche brechen in einen Dönerimbiß ein und zünden ihn an. Das Feuer geht auf das gesamte Einkaufszentrum über. [OZ-Grevesmühlen]

01. August
Wesenberg:Zwei Neonazis schlagen einen 18 jährigen Aussteiger aus der rechten Szene in seiner Wohnung und zwei Zeugen zusammen. [Lobbi]

Grimmen: Eine Gruppe von jugendlichen Neonazis zerschlagen unter "Sieg Heil"-Rufen die Fensterscheiben eines griechischen Restaurants. [indymedia, Ostseezeitung-Grimmen]

Heringsdorf: Nach eigenen Angaben führt der NPD-Verband Ostvorpommern einen Infostand durch, der gut besucht sein soll. [NPD]

Juli

29. Juli
Ueckermünde: Die CDU-Landtagskandidatin Kerstin Fiedler wirft dem PDS-Kandidaten Gerd Walther die Einforderung von "Sprech- und Denkverboten" vor. Walther hatte gemahnt, mit dem "sensiblen" Thema des Lebens von AsylbewerberInnen keinen Wahlkampf zu betreiben. Vorher hatten sich mehrere AsylbewerberInnen über zu wenig Bargeld und das Gutscheinsystem beklagt. [Nordkurier-Ueckermünde]

27. Juli
Ludwigslust: Einem antifaschistischen Jugendlichen wird an seiner Wohnungstür von einem bekannten Neonazi mit der Faust ins Gesicht geschlagen. [Lobbi]

Greifswald: 17 junge Frauen nehmen an der von der NPD organisierten "1. Nationalen Frauendemonstration gegen Kindesmißbrauch und Abtreibung" teil und lauschen einer altbackenen Rede von Doris Zutt. [Bericht]

26. Juli
Rostock: Zwei 15-jährige und ein 21-jähriger Neonazi gestehen die Brandanschläge in Lichtenhagen vom 20. Juli. Die Ermittlungen werden wegen wegen schwerer Brandstiftung in Tateinheit mit versuchtem Mord geführt. Wenig später ergeht gegen einen 24-jährigen Haftbefehl, der ebenfalls an der Tat beteiligt war. [Ostseezeitung]

25. Juli
Neustadt-Glewe: Zwei Teilnehmerinnen eines internationalen christlich-ökumenischen Jugendcamps werden von Neonazis angegriffen. Die Gruppe betritt das Veranstaltungsgelände und versucht, einer 15-jährigen farbigen Schweizerin das Kopftuch anzuzünden. Anschließend treffen die Rechten mit einer geworfenen Flasche eine 39-jährige Holländerin. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust, Nordkurier]

24. Juli
Krakow am See: An einem zu sprengenden Schornstein hängt ein Transparent mit der Aufschrift "Wir waren doch noch oben" und einem Hakenkreuz. Auch wenig weiter auf einen Schulhof ist eines geschmiert. [Schweriner Volkszeitung]

Bellin: Sechs rote Hakenkreuze werden entlang der Straße zum Asylbewerberheim geschmiert. [Nordkurier-Pasewalk]

Lassan: Drei Jugendliche, die früher schonmal einen Vietnamesen überfallen hatten, bedrohen einen Touristen aus Rheinland-Pfalz mit einer Schreckschußpistole und einem Messer und berauben ihn. [Nordkurier-Usedom]

23. Juli
Demmin: Wie der Nordkurier berichtet, gesteht ein 18-jähriger, einen Dönerstand mit Nazi-Symbolen und -Sprüchen beschmiert zu haben. Motiv für ihn sei "Haß auf Ausländer" gewesen. [Nordkurier-Demmin]

20. Juli
Rostock: In der Nacht zum 20. werden (Brand-)Anschläge auf das Sonnenblumenhaus und zwei vietnamesische Einrichtungen in Rostock-Lichtenhagen verübt. Mehr Infos hinter diesem Link. [diverse Berichte]

19. Juli
Neubrandenburg: Die NPD gründet nach eigenen Angaben auf Initiative des Greifswalder Verbandes in Neubrandenburg einen Kreisverband. Vorsitzender wird Michael Dugall. [NPD]

Rostock: Eine Gruppe italienischer, spanischer und deutscher Jugendlicher, die des rassistischen Pogroms von Lichtenhagen 1992 gedenkt, wird am dort mit Eiern und Äpfeln beworfen. [Lobbi]

Bansin: Zusammen mit "freien" Nazis führt die NPD einen Infostand durch, der anscheinend nur kurz gestört wird. [NPD]

18. Juli
Greifswald: Die NPD-nahe Bürgerinitiative führt einen Infostand in einem Plattenbauviertel durch. An diesem Tag und eine Woche vorher wurden angeblich "hunderte" Ausgaben des "Sprachrohrs" und des "Inselboten" verteilt, während gleichzeitig Unterschriften "für die Errichtung eines Kinderspielplatzes in Schönwalde II" gesammelt werden. [Bürgerini]

17. Juli
Neubrandenburg: Die Schill-Partei veranstaltet einen Infostand und wird dabei von AntifaschistInnen gestört. Die Polizei erteilt Platzverweise. [Nordkurier-Neubrandenburg]

16. Juli
Spantekow: Zwei Jugendliche reißen Leitplanken der Strasse zwischen Spantekow und Neuenkirchen heraus und bilden damit ein Hakenkreuz. Die Polizei schließt einen politischen Hintergrund aus. [Lobbi]

15. Juli
Grimmen: Die Ostseezeitung berichtet, daß am sowjetischen Ehrenmal am Friedhof randaliert wurde. [Ostseezeitung-Grimmen]

13. Juli
Schwerin: Der Schill-Partei gelingt es mit 50 anwesenden Delegierten, einen Landesverband zu gründen. Zuletzt war das Vorhaben eine Woche vorher gescheitert. [Schweriner Volkszeitung, Nordkurier, Ostseezeitung]

Sassnitz: Die NPD sagt eine angemeldete Demonstration mit angekündigten 400 Teilnehmern ab. Ein Verbot des Kreises war vorher gescheitert, so dass als Auflage nur eine Routenänderung erteilt wurde. [Ostseezeitung-Rügen, Störtebeker-Netz]

12. Juli
Waren-Müritz: Ein 20jähriger Nazi wird wegen des Überfalls auf einen Flüchtling im Januar zu einer Jugendstrafe von acht Monaten auf Bewährung verurteilt. [Bericht, NK-Waren]

Neubrandenburg: Die REPs sammeln unter dem Schlagwort "Gegen Kindesmißbrauch" Unterschriften, vermutlich für die Teilnahme an den Wahlen im September. Nach "interessierten Reaktionen" einiger Jugendlicher brechen sie ihren Stand ab und ziehen sich unter Polizeischutz zurück. [Bericht]

18. Juli
Greifswald: Die NPD-nahe Bürgerinitiative führt einen Infostand in einem Plattenbauviertel durch. [Bürgerini]

10. Juli
Schwerin: Die Lübecker Nachrichten schreiben über fünf Menschen, die in der letzten Woche ohne Arbeitserlaubnis während der Ausübung einer Tätigkeit aufgegriffen wurden. Nun droht ihnen die Ausweisung. [Lübecker Nachrichten]

Demmin: Es wird bekannt, daß ein Dönerstand mit Hakenkreuzen und faschistischen Drohungen beschmiert ist. Die Familie berichtet, daß sie oft Opfer von Drohungen oder auch Gewalt werden. Auch am Demminer Hanseufer waren Hakenkreuze zu finden. [Nordkurier-Demmin]

Hagenow: Der Neonazi Jürgen Witt wird vom Amtsgericht Hagenow wegen Beleidigung von Polizeibeamten oder Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu einer Geldstrafe von 1250 Euro verurteilt. Eigentlich sollte der Anwalt und NPD-Landesvorsitzende Hans-Günther Eisenecker Witt vertreten, dieser erschien jedoch nicht zum Prozeß. Witt:" Rechtsanwalt Eisenecker ist der größte Penner, den es gibt." [Störtebeker-Netz]

08. Juli
Sassnitz: Ein 30-jähriger Mann beleidigt Gäste eines Döner-Imbisses und schlägt die Ladenscheibe ein, als er herausgewiesen wird. Es kommt zu einer Auseinandersetzung zwischen ihm und den Betreibern, bei der diese verletzt werden. [Ostseezeitung-Rügen]

07. Juli
Ueckermünde: Fünf "junge Männer" zünden mit Hilfe eines Brandbeschleunigers ein Zelt von Jugendlichen aus Sachsen an, weil sie ihnen wegen angeblichen Drogenkonsums "eine Lektion erteilen" wollten. Die Kripo ermittelt wegen versuchten Totschlags. [Nordkurier-Ueckermünde]

06. Juli
Schwerin: Der Landesparteitag der Schill-Partei, auf dem wieder ein Landesverband gegründet werden soll, ist wegen der zu geringen Zahl von Anwesenden nicht beschlußfähig. Als einige Delegierte Kritit äußern, kommt es zu Tumulten, sie werden beschimpft und des Saals verwiesen. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung, Nordkurier]

Scharbow: Die Polizei verhindert ein geplantes Open-Air mit zehn Nazi-Bands in Scharbow bei Hagenow. Mehrere hundert Nazis waren auf dem Weg dorthin. [Berichte]

Ahlbeck: Einer Gruppe von Jugendlichen werden Platzverweise erteilt, nachdem Nazi-Lieder und -Parolen gegröhlt wurden. [Nordkurier-Usedom]

05. Juli
Neustrelitz: In der Nacht vom 05. zum 06. Juli beschmieren Neonazis Neustrelitzer Häuserwände und Stromkästen mit Hakenkreuzen und antisemitischen Parolen. [Lobbi]

Ludwigslust: Die NPD sammelt Unterschriften gegen internationale Bundeswehreinsätze. [Bericht]

04. Juli
Ahlbeck: Die NPD führt in der Innenstadt einen Info-Stand durch, der nach Eigenangaben gut von Einwohnern und Urlaubern angenommen wurde. Anschließend verteilten die Nazis ausstaffiert mit Transparenten noch Flyer in der Stadt. Unterstützt wurden die Parteikader nach eigenen Angaben von "freien Nationalisten" aus Usedom. [NPD]

02. Juli
Rostock: Der Neonazis Manfred Roeder wird wegen Volksverhetzung und Beleidigung zu einer Haftstrafe von 21 Monaten verurteilt. Er hatte 1998 auf dem Bundesparteitag der NPD in Stavenhagen gegen "Rassenvermischung" gewettert und Ignatz Bubis als "Großmaul" und "Gauleiter" bezeichnet. [Berichte]

Juni

28. Juni
Neustadt-Glewe: Die Mitglieder einer Neustädter Punkband werden von ca. 35 Nazis etwa 45 Minuten festgehalten, geschlagen und getreten. Auf Anrufe eines Betroffenen, der fliehen konnte, reagiert die Polizei nicht. [Lobbi]

Greifswald: An die 60 Faschos demonstrieren mit der NPD-nahen Schülerinitiative "Gegen linke Gewalt und Intoleranz". Nur wenige AntifaschistInnen protestieren. Ein anschließendes NPD-Grillfest wird nach Fascho-Angaben von 100 "Mitgliedern und Freunden der NPD" besucht. [NPD und Schülerinitiative]

Strasburg: Auf dem jüdischen Friedhof werden elf Grabsteine umgestoßen. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der Störung der Totenruhe. [Nordkurier-Ueckermünde]

27. Juni
Schwerin: Die Staatsanwaltschaft erhebt Anklage gegen den Ludwigsluster Neonazi Klaus Bärthel und zwei weitere Verantwortliche für die neonazistische Zeitschrift "Zentralorgan". Der Vorwurf der Volksverhetzung, des Aufrufes zu Übergriffen aus "Ausländer", gilt der Aufschrift "Nationalbefreite Zonen - Kameraden beschafft sie euch!" der Ausgabe vom April 2001. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust]

25. Juni
Hammelspring: Ein Camp an einem See bei Hammelspring wird von der Polizei aufgelöst. Die 16 anwesenden Personen werden verdächtigt, eine Sonnenwendfeier durchzuführen. [Lobbi]

22. Juni
Güstrow: Ein farbiges Kind, sein Freund und dessen Mutter werden bei einem Straßenfest rassistisch beschimpft und geschlagen. [Schweriner Volkszeitung-Güstrow]

21. Juni
Anklam: Ein Fußballteam mit Migranten aus Togo kann nicht an einem Turnier im Rahmen des Sportfestes teilnehmen, da es 25 Euro Startgebühr nicht aufbringen kann. Städtische Stellen hatten den Zuschuß verweigert. [Nordkurier-Anklam]

19. Juni
Usedom / Ostvorpommern: Der Nordkurier berichtet über die Äußerungen Staatssekretärin im Verteidigungsministerium, Brigitte Schulte (SPD), im Rahmen eines Besuches des Verteidigungsausschusses des Bundestages beim Trinationalen Korps in Szczecin. Sie hatte sich dort beschwert, daß es keine zweisprachigen Ortsschilder im polnischen Grenzbereich gebe und die polnischen Bürger aufgefordert, deutsch zu lernen. Selbst konservative Politiker der Region bezeichnen ihre Äußerungen als "übelste Geschichtsklitterung" und "fast revanchistisch". [Nordkurier-Ueckermünde]

Samtens: Die Schill-Partei gründet einen Ortsverband für die Insel Rügen, wo es nach Eigenangaben 30 Mitglieder gibt. Vorsitzender ist der Bezirksschornsteinfeger Klaus Feilke aus Rambin, 1. Stellvertreter Andreas Ebert und 2. Ronny Splettstößer. [Ostseezeitung-Rügen]

17. Juni
Pasewalk: Der BGS verhaftet eine Frau und ihre drei Kinder im Alter von 11 bis 17 Jahren und schiebt sie nach Polen ab, weil sie keine Aufenthaltserlaubnis dabei haben. [Nordkurier-Pasewalk]

Ueckermünde: Eine Gruppe von jungen Christen wird von fünf Jugendlichen überfallen, die sich selbst "nicht als rechtsradikal, aber 'national eingestellt'" bezeichnen. Sie kappen ein Stromkabel und bewerfen unter "Heil Hitler"-, "Tod den Christen"- und "Der Satan kommt"-Rufen die Jugendlichen und einen Pfarrer mit Steinen, verletzen sie dabei leicht. Der Staatsschutz ermittelt. [Ostseezeitung]

15. Juni
Ferdinandshof: Vier Jugendliche werden in dem Ort bei Ueckermünde von einem guten Dutzend Neonazis in einer Gartenanlage überfallen. Sie treten die Tür eines Wohnwagens in einem Garten ein und schlagen und treten ihre Opfer. Schon vorher waren die Faschos aufgefallen, als sie eine Nazi-Party mit passender Musik und Parolen in einem nahen Garten abhielten. [Nordkurier-Ueckermünde]

Stralsund: An die 70 Faschos demonstrieren unter dem Motto der NPD "Volksgemeinschaft statt familienfeindliche Politik und soziale Mißstände". Es gibt nur kleinere Proteste. [Stoertebeker-Netz]

14. Juni
Ludwigslust: Ein Jugendlicher, der sich öffentlich gegen Neonazis positioniert, wird auf dem Bahnhof von drei Neonazis angegriffen. [Lobbi]

12. Juni
Ueckermünde: Die Ehrenmale für die gefallenen sowjetischen Soldaten und für den von den Nazis ermordeten Sportler Werner Seelenbinder werden mit Farbe geschändet und ersteres mit einem Hakenkreuz beschmiert aufgefunden. Die Polizei geht von einem politischen Hintergrund aus. [Nordkurier-Ueckermünde]

10. Juni
Rostock: Jugendliche berichten in der Ostseezeitung über Unbekannte, die mit Gotcha-Farbkugeln "Jagd auf Ausländer" machen wollen. [Ostseezeitung-Rostock]

06. Juni
Stralsund: Der SPD-Justizminister des Landes, Erwin Sellering, eröffnet die Verfassungsschutz-Ausstellung "Demokratie ist verletzlich - Rechtsextremismus in Deutschland" und bedient mit der Bezeichnung von "Skins und Neonazis" als "rechte Brunnenvergifter" ein eigentlich antisemitisches Klischee. [Ostseezeitung-Stralsund]

02. Juni
Boizenburg: An das Gymnasium werden rassistische Parolen gegen eine dunkelhäutige Schülerin und eine Morddrohung gegen einen antifaschistischen Jugendlichen gesprüht. [Lobbi]

01. Juni
Greifswald: Die NPD-Schülerinitiative demonstriert mit ca. 60 Nazi-Glatzen "Gegen Medienhetze und politische Verfolgung". Zwischen 80 und 100 GegendemonstrantInnen begleiten das Aufmärschchen und bringen es mit Sitzblockaden zeitweise zum Stoppen. [diverse Berichte]

Boizenburg: In der Nacht beschmieren Nazis eine Schule und andere Gebäude mit Nazi-Sprüchen und -Symbolen. [Schweriner Volkszeitung, Nordkurier]

Juni
Kühlungsborn: Ein Angestellter einer Wachschutzfirma im Asylbewerberheim Kühlungsborn wird nach Druck von außen auf Grund ständiger rassistischer Beleidigungen gegenüber Bewohnern des Heimes entlassen. [Lobbi]

Mai

31. Mai
Wiendorf: Mehrere vermummte Nazis greifen eine Gruppe von Schülern mit Baseballschlägern und anderen Schlagwaffen an einer Bushaltestelle in Wiendorf bei Schwaan an. Dabei beschädigen die Täter auch ein Auto. [Lobbi]

Wolgast: Während einer Infoveranstaltung der Schill-Partei wird die Gründung eines Ortsverbandes Wolgast/Usedom/Anklam angekündigt. Etwa 30 Besucher kommen zu der Veranstaltung. [Nordkurier-Usedom, Ostseezeitung-Wolgast]

29. Mai
Rostock: Der Prozeß gegen zwei Berufskriminelle, die eine Frau ermordet haben sollen, beginnt. Einer der Angeklagten war früher Mitglied in Nazi-Gruppen. Im Laufe des Prozesses kommt heraus, daß die beiden weitere Morde, zum Beispiel an einem Asylbewerber, begangen haben sollen. [Ostseezeitung]

28. Mai
Neustrelitz: Neonazis laufen während einer Veranstaltung zum letzten Schultag mit Fascho-Transparenten herum und gröhlen rechte Parolen. Die Schüler unternehmen nichts. [Bericht]

26. Mai
Sassnitz: Die Polizei entdeckt Hakenkreuze, die an die Wand eines Einkaufszentrums geschmiert worden sind. [Ostseezeitung-Rügen]

25. Mai
Ueckermünde; Am Abend überfallen mehrere Nazis zwei Punks, schlagen sie und springen auf ihre Köpfe. Der Eisdielenbesitzer, vor dessen Laden sich das Geschehen abspielt, verweist die Nazis in einen nahen Wald und ruft auch nicht die Polizei. [Berichte, Nordkurier-Ueckermünde]

23. Mai
Klein Belitz: Die SVZ berichtet, dass sich in dem örtlichen Jugendclub Neonazis aus der Region treffen und feiern. [Schweriner Volkszeitung-Bützow]

17. Mai
Sassnitz: Zwei Jugendliche überfallen einen 13-jährigen und treten mit Springerstiefeln auf ihn ein. [Ostseezeitung-Rügen]

Ludwigslust: Am frühen Morgen werden in Ludwigslust drei Döner-Geschäfte mit Pflastersteinen angegriffen. [Lobbi]

15. Mai
Neubrandenburg: Ein 17 und ein 20 jähriger misshandeln und töten den 19 jährigen behinderten Klaus L. Sie zertreten den Kopf ihres Opfers bis zur Unkenntlichkeit. Die Täter werden zwie Wochen später verhaftet. Sie stammen aus Neubrandenburg und dem Landkreis Demmin. [Lobbi]

11. Mai
Ludwigslust: An die 70 Faschos demonstrieren hinter den örtlichen Kameradschaften gegen die "Kumpanei von Staat und Antifa". Es reden Christian Worch und Klaus Bärthel als auch der NPD-Landesvorsitzende Hans-Günter Eisenecker und der Pressesprecher der Partei, Stefan Köster. Zwischen 100 und 150 Menschen folgten einem Aufruf der Schüler gegen Rechts zur Gegendemo, an die 20 AntifaschistInnen begleiteten die Nazi-Demo. [diverse Berichte]

Scharbow: In der Ortschaft bei Hagenow findet ein Fascho-Konzert mit den Bands "Landstorm", "Selbststeller" und "Schall und Rausch" statt. Es finden sich an die 200 Neonazis ein. [Stoertebeker-Netz]

Stralsund: Ein Kinderfest der NPD stößt selbst nach Angaben der Partei auf geringes Interesse. War wohl keiner da. [NPD]

09. Mai
Greifswald: Ein 20-jähriger bricht einem 16-jährigen Punk die Nase. [Ostseezeitung-Greifswald]

Rom: Vier Faschos überfallen einen Jugendclub in dem Ort bei Parchim und prügeln und treten mit ihren Springerstiefeln auf die sieben Besucher ein. Anschließend zerstörten sie das Inventar des Clubs. [Schweriner Volkszeitung-Parchim]

Fürstensee: Neonazis feiern bei Neustrelitz den Herrentag mit Fascho-Liedern und -Parolen. [Berichte]

08. Mai
Rostock: Die NPD veranstalet nach eigenen Angaben zusammen mit Neonazis einen Fackelmarsch zu Ehren der "tapfersten Soldaten der Welt" mit 40 Teilnehmern. [NPD]

Ahlbeck: Am sowjetischen Ehrenmal legen Neonazis nach Verbot ihrer "Mahnwache" einen Kranz nieder: "Tag der Befreiung, aber nicht für das deutsche Volk". Versuche, Flugblätter zu verteilen und ein Transparent aufzuhängen, werden von der Polizei vereitelt. [Ostseezeitung-Wolgast, Nordkurier-Usedom]

Wolgast: In dem Ort werden rechte Flugblätter zum 8. Mai verteilt und Fascho-Plakate geklebt. [Nordkurier-Usedom, Ostseezeitung-Wolgast]

Ostvorpommern: Die NPD OVP führt in einigen Orten des Kreises Flugblattaktionen durch. [NPD]

07. Mai
Schwerin: Im Prozeß über den rassistischen Angriff auf ein Asylbewerberheim in Boizenburg im Jahr 1992 werden zwei Angeklagte zu Bewährungsstrafen wegen Beihilfe zu versuchtem Mord und schwerer Brandstiftung verurteilt. Der Staatsanwalt bezeichnet die beiden in seinem Pladoyer als "jung", "verblendet" und "aufgestachel" und verwischt jede aktive Rolle an dem Überfall. Der Prozeß war vorher wegen der langen Verfahrensdauer und der Beteiligung des Verfassungsschutzes in die Schlagzeilen geraten. [Nordkurier]

Ahlbeck: Einer Anmeldung des Neonazis Enrico Hamisch zu einer "Mahnwache" am 8. Mai wird vom Landkreis nicht stattgegeben. Die Entscheidung basiere auf dem Feiertagsgesetz: ein eingereichtes Flugblatt, das den Tag der Befreiung schmäht, wird dem Wesen des Tages nicht gerecht. [Nordkurier-Usedom]

Stralsund: Der NPD wurde eine Mahnwache zugunsten der "deutschen Opfer" des 8. Mais untersagt, so daß sie sie am 7. Mai durchführte. [NPD]

06. Mai
Ludwigslust: Unter zahlreichen Verbrechen wie Sachbeschädigung und Körperverletzung in der Woche des 1. Mais fand auch eine Verwendung von Kennzeichen verfassungsfeindlicher Organisationen statt, über deren Zusammenhänge die Presse jedoch nicht berichtet. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust]

Ducherow: In der Debatte um die Einrichtung eines Asybewerberheims erinnert der ehemalige Anklamer Vize-Landrat Karl-Heinz Krüger den Kreis an ein altes Versprechen, die Gemeinde "von Asylanten freizuhalten". Er wird nur darauf hingewiesen, daß es "Asylbewerber" heißt. [Nordkurier-Anklam]

04. Mai
Rostock: Die Schill-Partei gründet ihren Landesverband. Parteichef wird der Rostocker Honorarkonsul Helmut Schmidt, Spitzenkandidat zur Landtagswahl Wolfgang Eckert, Präsident der Kassenärztlichen Vereinigung in MV. Nach eigenen Angaben hat die Partei 517 Mitglieder und ist "keine rechtsextreme Partei, sondern eine Partei der konservativen Mitte". [Schweriner Volkszeitung, Ostseezeitung]

03. Mai
Schwaan: Bei einem Döner-Imbiss wurden in der Nacht die Scheiben eingeworfen. [Lobbi]

02. Mai
Schwerin: Der Nordkurier berichtet, daß auf Veranlassung des Verfassungsschutzes das Verfahren gegen zwei Neonazis, die 1992 ein Asylbewerberheim in Boizenburg angegriffen hatten, aufgeschoben worden ist. Die Behörde hatte die Staatsanwaltschaft aufgefordert, sich bei der Strafverfolgung "zurückzuhalten", vermutlich, um einen Angeklagten als V-Mann anzuwerben. [Nordkurier]

01. Mai
Mirow: Neonazis aus der Kameradschaftsszene der Region nehmen an einer Demonstration gegen einen Bombenabwurfsplatz teil. Außer ein paar AntifaschistInnen stört sich jedoch niemand an ihren Fahnen und rechtsextremen Transparenten. [Berichte]

Mai
Güstrow: Ein afrikanischer Sozialarbeiter kündigt nach ständigen rassistischen Schikanen seiner Kollegen das Arbeitsverhältnis in einem Flüchtlingsheim im Landkreis Güstrow. [Lobbi]

April

30. April
Malchin: Der Nordkurier berichtet, daß von der Schule zur individuellen Lebensbewältigung am Wedenhof in diesem Jahr schon fünf Anzeigen wegen Vandalismus bei der Polizei eingehen. Dort werden oft von einer Gruppe Jugendlicher die Außenanlagen zerstört. [Nordkurier-Teterow]

Greifswald: Die Schill-Partei gründet ihren Ortsverband für die Kreise Ostvorpommern, Demmin und Greifswald. Vorsitzender der 43 Mitglieder wird Joachim Decker aus Passow, Eckhard Sanewski aus Dersekow sowie Michel Heiden aus Wackerow werden zu Stellvertretern gewählt. [Nordkurier-Usedom]

Neustrelitz: Neonazis verteilen revisionistische Flugblätter zum Tag der Befreiung. [Bericht]

Grimmen: "Kahl geschorene Schädel, Bomberjacken" zeichnen vier Männer aus, die wegen Körperverletzung, Hausfriedensbruch, Nötigung und Beleidigung zu Haft- und Bewährungsstrafen zwischen sechs und 18 Monaten verurteilt werden. Sie hatten im Mai des letzten Jahres im Grimmener "Down Town" den Besitzer und einen Gast geschlagen und bedroht. [Ostseezeitung-Grimmen]

27. April
Wismar: Knapp 100 Faschos folgen dem Ruf der NPD zur Demonstration "Wismars Zukunft liegt auf dem Wasser"; Maik Spiegelmacher aus Greifswald und Lutz Dessau aus Rostock plappern über Schiffbau, die Vergangenheit und den Sport. An einer Kundgebung des Netzwerkes für Demokratie, Menschlichkeit und Toleranz nehmen nach Presseangaben 70 Menschen teil, 40 AntifaschistInnen, die zu den Nazis wollen, werden nicht durchgelassen. Gegen zwei Faschos werden Anzeigen wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen eingeleitet. [Ostseezeitung-Wismar]

MV / Anklam: Der Nordkurier berichtet, daß im Rahmen einer Razzia gegen das verbotene "Blood&Honour"-Netzwerk auch sechs Objekte in Mecklenburg-Vorpommern, davon auch eines in Anklam, durchsucht worden seien. Insgesamt gab es 43 Durchsuchungen. [Nordkurier-Anklam].

26. April
Demmin: Der Nordkurier berichtet, dass unbekannte Neonazis Hakenkreuze an den Durchgang am Kirchplatz geschmiert haben. [NK-Demmin]

25. April
Wismar: Die SPD-Bürgermeisterin, Rosemarie Wilcken, verweigert der PDS die Antworten auf Fragen nach einem bevorstehenden NPD-Aufmarsch am 27. April. Stattdessen wird die Angst vor gewaltbereiten Störern geschürt. [Ostseezeitung]

24. April
Ducherow: Fast 400 Menschen lehnen bei einer Einwohnerversammlung mit rassistischen Argumenten die Einrichtung eines Asylbewerberheims in dem Ort ab, darunter - aus angeblicher Angst vor Abwahl - auch Vertreter von CDU, SPD und der lautstarken PDS. In dem Konflikt hatten Neonazis schon vorher die Stimmung rassistisch angeheizt. [Nordkurier-Anklam]

Stralsund: Am frühen Morgen rufen zwei 30- und 38-jährige Männer mehrmals am Apollonienmarkt "Sieg Heil". Die Polizei erstattet Anzeige. [Ostseezeitung-Stralsund]

Crivitz: Bei der Erhebung der Anklage gegen einen Beteiligten der sogenannten "Crivitzer Krawalle" kommt raus, daß er neben der Körperverletzung unter anderem auch ein großes Hakenkreuz in Schnee geschoben hat. [Ostseezeitung]

23. April
Stralsund: Ein örtlicher Arzt kritisiert in der Ostseezeitung scharf die Ablehnung der AOK, den Verbandswechsel eines Obdachlosen zu bezahlen. Der Ablehnung der AOK ist zu entnehmen, daß ein Anspruch nur besteht, wenn der Behandelte einen eigenen Haushalt führt. [Ostseezeitung]

Schwerin: Für den 28-jährigen Angeklagten im Lichtenhagen-Prozeß wird U-Haft angeordnet. Er sei mehrmals, zuletzt am 21. April in Schwerin, wegen Gewaltaten aufgefallen. [Ostseezeitung]

20. April
Sassnitz: Die Polizei löst eine Party im Neonazi-Treff "Club 18" auf, die von ihr mit dem Geburtstag Adolf Hitlers in Verbindung gebracht wird und an der Nazis aus dem gesamten Bundesgebiet teilnehmen. Nach Flaschenwürfen werden die Personalien von 58 Faschos und Anzeigen wegen des Verdachts des Widerstandes, der Beleidigung und der Körperverletzung aufgenommen. [Ostseezeitung-Rügen]

Rostock: Eine Feier von mehr als 50 Neonazis wird von der Polizei aufgelöst. [Berichte]

Neubrandenburg: Der Nordkurier berichtet, daß in der Einwohnerfragestunde der Stadtvertretung ein Bürger erzählt, im Sozialamt als "dreckiger Jude" beschimpft worden zu sein. Anstatt dem Fall nachzugehen, stellt der Stadtverwaltung Strafanzeige wegen Verleumdung. [Nordkurier-Neubrandenburg]

19. April
Sanitz: Ein Team vom Netzwerk Demokratie und Courage muß die Schulprojekttage an einer Sanitzer Schule abbrechen. Grund dafür sind massive Bedrohungen von Seiten rechtsextremer Schüler. [Lobbi]

Greifswald: Nach Angaben der NPD nehmen Mitglieder der Partei mit Einverständnis der Versammlungsleitung an einer Demonstration von Studenten arabischer Herkunft gegen die israelische Nahostpolitik teil. Es wurden unter anderem antisemitische Parolen wie "Israel - Kindermörder" gerufen. [NPD]

Wismar: In Wismar wird ein Mann in einem von Rechten frequentierten Imbiß von drei Neonazis beleidigt, bedroht und angegriffen. Der Mann kann flüchten. [Lobbi]

18. April
Schwerin: Justizminister Erwin Sellering leitet ein Verfahren wegen der Strafvereitelung im Amt gegen den Staatsanwalt Wulf Kollorz ein; er wird dafür verantwortlich gemacht, daß es erst 10 Jahre nach einem Angriff von Neonazis auf ein Asylbewerberheim in Boizenburg zu einem Prozeß kommt. [diverse Zeitungen]

17. April
Gadebusch: Ein 21-jähriger Mann "aus dem Bereich Gadebusch" wird wegen Fluchtgefahr in U-Haft genommen. Der Neonazi ist in drei Fällen von Körperverletzung, zweimal der schweren, verdächtigt; er hatte unter anderem einen Mann alternativen Aussehens geschlagen und getreten. [Ostseezeitung-Grevesmühlen]

13. April
Stralsund: In den frühen Morgenstunden werden zwei 39- und 17-jährige Männer algerischer Herkunft von drei Männern überfallen, die unter dem Vorwand, Geld zu verlangen, auf sie einschlagen und später einen Kampfhund auf sie hetzen. [Ostseezeitung-Stralsund]

Stralsund: Mehrere Menschen nicht-deutscher Herkunft werden beim Betreten einer Gaststätte "verbal und tätlich" angegriffen. Als sie später aus unklaren Gründen wiederkommen, kommt es zu einer Auseinandersetzung, als deren Resultat der Staatsschutz wegen des Verdachts einer "fremdenfeindlichen Motivation" ermittelt. Gleich nach der Tat wurde in der Regionalpresse noch den Angegriffenen die Aggression unterstellt. [Ostseezeitung-Stralsund]

09. April
Wolgast: In der Nacht zum 10. April, dem Tag der Eröffnung der Anne-Frank-Ausstellung im Rathaus, wird dieses mit "Pamphleten" plakatiert, die unter der Überschrift "Alles Lüge" die Echtheit des Tagebuches anzweifeln. Die Polizei ermittelt daraufhin wegen Sachbeschädigung. [Nordkurier-Usedom]

08. April
Usedom: Der Nordkurier gibt dem neonazistischen Kameradschaftsbund Usedom (KBU) die Möglichkeit, seine angebliche Selbstauflösung zu dementieren und als Aktion von "Linken aus Grambin" zu bezeichnen. Ein im Umlauf befindliches Flugblatt hatte vorher die Auflösung des KBUs angekündigt, weil dieser "von Kiffern unterwandert" sein. [Nordkurier-Ueckermünde]

Pomellen: Der BGS hindert einen Mann aus Russland an der Einreise nach Deutschland. [Nordkurier-Pasewalk]

06. April
Ribnitz-Damgarten: Die NPD führt einen Infostand durch, der angeblich ganz gut besucht ist. [NPD]

05. April
Wolgast: Alle Plakate, die die Anne-Frank-Ausstellung ankündigen, werden von Unbekannten abgenommen. Über die Gesinnung der Täter, so die Polizei, können nur Mutmaßungen angestellt werden. Die Ausstellung ist schon lange Ziel neonazistischer Hetzte. [Ostseezeitung-Wolgast].

Tramm: Die Presse berichtet, dass die Anträge auf Asyl für Elmira Agaeva und ihren Sohn Mechti aus Aserbaidschan, die in dem Ort bei Parchim untergebracht sind, abgelehnt wurden. Der 13-jährige ist vorher spektakulär über Russland aus Aserbaidschan geflohen. [Schweriner Volkszeitung]

03. April
Neubrandenburg: Die Schill-Partei gründet einen Ortsverband, dem auch Mitglieder aus Mecklenburg-Strelitz und Waren-Müritz angehören. Vorsitzender ist der Mirower Rechtsanwalt Harald Urban, seine Stellvertreter sind die Berufsschullehrerin Jutta Laube und der Rechtsanwalt Enrico Komning aus Neubrandenburg. Weiter sind Peter Richardt und Andreas Maaß und der Neubrandenburger Kriminalbeamte Helmut Vanhauer im Vorstand. Der Ortsverband zählt nach eigenen Angaben 33 Mitglieder. [Nordkurier-Neubrandenburg]

02. April
Ludwigslust: Am frühen Morgen werden in Ludwigslust zwei Jugendliche von stadtbekannten Neonazis brutal zusammen getreten. Einer der Betroffenen erleidet durch eine Bierflasche schwere Kopfverletzungen. [Lobbi]

01. April
Stralsund: Die NPD führt unter dem Motto "Bismarck zu Ehren - Gegen Sozialabbau und Rentenklau" eine Mahnwache an der Bismarcksäule durch. Der Revisionist und Träger des Bismarckordens Josef Finck hielt eine Rede. [NPD]

März

31. März
Strasburg: Die Polizei löst in der Nacht zum 1. April eine Neonazi-Party auf. Während Fascho-CDs sichergestellt werden, befolgen die 100 bis 140 Teilnehmer die Platzverweise. [Nordkurier-Pasewalk]

Anklam: In der Nacht zum 01. April überfallen acht bis zehn Personen eine Gruppe von Jugendlichen, die an einem Osterfeuer sitzen, und prügeln nach kurzem Wortwechsel mit Knüppeln auf sie ein. Die Polizei schließt einen rechten Hintergrund nicht aus, der Staatsschutz ermittelt. [Nordkurier-Anklam]

30. März
Rostock: Knapp 130 Neonazis folgen dem Aufruf neonazistischer Kameradschaften zur Demo im Stadtteil Toitenwinkel, um die Ilja-Ehrenburg-Straße umzubennen. Eine Gegenkundgebung des Antifaschistischen Jugendbündnis fiel aus, da das Ordnungsamt sie in einen anderen Stadtteil verlegt hatte. Stattdessen erteilte die Polizei fast 100 AntifaschistInnen Platzverweise. [Ostseezeitung-Rostock]

Godendorf: In dem Ort bei Neustrelitz löst die Polizei am Abend das "Osterfeuer" der Neonazi-Kameradschaft "Unabhängiger Freundeskreis" auf, an dem 80 Faschos teilnehmen. Als Grund wird das zu große Feuer angegeben. [Nordkurier-Neustrelitz]

28. März
Grevesmühlen: Die Ostseezeitung berichtet, daß ein behindertes Mädchen von Jugendlichen mit einem Stein und einer Flasche beworfen wurde. [Ostseezeitung-Grevesmühlen]

27. März
Garz: Der Nordkurier berichtet über einen Mann, der seine Nachbarn zu nachtschlafener Zeit auf ihre laute Musik aufmerksam machte und daraufhin von elf Personen zu Boden gerissen, geschlagen und getreten worden ist. [Nordkurier-Usedom]

Neustrelitz: Die CDU spricht sich gegen die Einrichtung eines Asylbeweberheims in Alt-Strelitz aus. Stattdessen fordert sie die dezentrale Unterbringung der Flüchtlinge. [Presseerklärung CDU]

26. März
Neustrelitz: Die Berliner Zeitung berichtet, dass die Neonazis, die im Sommer 2000 einen Obdachlosen in Ahlbeck ermordet haben, in der JVA Neustrelitz super von Fascho-Kameraden und der Hilfgemeinschaft für Nationale Gefangene (HNG) betreut werden. Sie bereuen nichts von dem, was sie getan haben. [Berliner Zeitung]

25. März
Neuruppin: Vor dem Landgericht wird ein Mann aus Neustrelitz neben anderen Angeklagten aus Brandenburg zu einem Jahr und einem Monat Gefängnis ohne Bewährung wegen versuchter gefährlichen Körperverletzung und Hausfriedensbruches verurteilt. Sie hatten im Mai letzten Jahres mit den Worten "Wo ist der Neger" zwei Jugendliche in ihrer Wohnung überfallen; bei der Flucht stürzte ein farbiger Jugendlicher aus dem dritten Stock. [inforiot]

24. März
Stralsund: Das sowjetische Ehrenmal wird mit "Buchstaben und Zahlen" beschmiert. Schon einen Tag vorher wurde das Thälmann-Denkmal mit Hakenkreuzen und SS-Runen beschädigt. [Ostseezeitung-Stralsund]

23. März
Neubrandenburg: 180 Neonazis müssen nach umfangreichen Protesten ihren Aufmarschversuch abbrechen. [Bericht]

22. März
Usedom: Wie der Nordkurier berichtet, ist laut Verfassungsschutz des Landes der Anschluß für Pommern des neonazistischen "Freien Infotelefons" abgeschaltet worden. Er ist vor einem Jahr am 20.April in Betrieb genommen worden. [Nordkurier-Usedom]

Greifswald: Die NPD führt nach eigenen Angaben einen erfolgreichen Infostand durch. [NPD]

20. März
Niepars: Die Ostseezeitung berichtet über eine Familie in dem Ort in Nordvorpommern, die 1993 aus dem Kosovo geflohen ist. Zwar würde der Mann eine Arbeit bekommen, doch verweigert der Landkreis die damit verbundene Aufenthaltserlaubnis. Er will lieber abschieben. [Ostseezeitung]

Gadebusch: In der Nacht schmieren Neonazis großflächig Hakenkreuze und andere faschistische Parolen an Wände im gesamten Stadtgebiet. Zeugen berichten von kahlrasierten Männern, die "Sieg Heil"-gröhlend durch die Stadt gezogen sind. [Schweriner Volkszeitung-Gadebusch]

Altentreptow: Ein 18jähriger überfällt eine 20jährige geistig behinderte Frau, drängt sie in einen Hausflur, schlägt dort auf sie ein und tritt sie ins Gesicht. Der Mann wurde in U-Haft genommen. [Nordkurier-Altentreptow]

19. März
Bismark: Der Nordkurier berichtet, daß der BGS in der Nähe der Ortschaft bei Pasewalk eine Gruppe von vier Flüchtlingen gestellt hat, die aus der Ukraine und Georgien nach Norwegen flüchten wollten. Die Menschen, darunter eine schwangere Frau mit einem sechsjährigen Kind, erwartet die Abschiebung. [Nordkurier-Pasewalk]

18. März
Karlshagen: An Geräten auf dem Hof einer Grundschule werden Hakenkreuze und rechte Parolen gefunden. [Nordkurier-Usedom]

16. März
Ahlbeck: Auf das Ehrenmal für die sowjetischen Gefallenen wird ein Anschlag mit einem Molotow-Cocktail verübt, der an Sockel und Stele Brandspuren hinterläßt. Die Polizei ermittelt "in alle Richtungen", während in der Öffentlichkeit ein neonazistischer Hintergrund klar ist. [Nordkurier-Usedom]

15. März
Karow: In dem Ort bei Wismar wird ein 19-jähriger vor einer Disco beraubt. Die Glatzen mit "Springerstiefeln mit weißen Schnürsenkeln" schlugen ihr Opfer zweimal mit der Faust. [Ostseezeitung-Wismar]

Rostock: Die städtische Kunsthalle wird mit "Juden raus" in riesigen Buchstaben und zwei Keltenkreuzen beschmiert. Wenig später werden antisemitische Schmierereien an einer Tankstelle in der Stadt bekannt. [Ostseezeitung, Lobbi]

14. März
Friedland: Drei kurdische Asylbewerber werden in Friedland bei Neubrandenburg vor einem Imbiss von rechtem Mann beleidigt und angegriffen. Die Polizei nimmt die Betroffenen in Haft und einzelne Beamte drohen mit Abschiebung. [Lobbi]

Karlsburg: Die NPD Ostvorpommerns verteilt in der Umgebung des Wohnortes des Kreisvorsitzenden Mario Kannenberg Propaganda. [NPD]

13. März
Neubrandenburg: Drei Männer werden vor dem Landgericht zu Haftstrafen zwischen neun und fünfeinhalb Jahren wegen Mordes verurteilt. Sie hatten im April 2001 bei Greifswald einen Asylbewerber aus Algerien stundenlang mißhandelt und dann mit einem Steinwurf getötet. [Ostseezeitung]

Altentreptow: Eine 18jährige Person tritt auf einen behinderten Menschen ein. [Lobbi]

12. März
Stralsund: Die NPD hält nach eigenen Angaben am städtischen Platz der Solidarität von 18 bis 21 Uhr eine Mahnwache "für die ersten deutschen gefallenen Soldaten von Kabul" ab. Ein Grüppchen Punks wird von der Polizei des Platzes verwiesen, während es zu keinen erkennbaren Reaktionen von Passanten außer ein paar hupenden Autofahrern kommt. Für die NPD berichtet auf ihrer Homepage Martin Peters. [NPD]

Usedom und Umgebung: Nazischmierereien tauchen in Wolgast, Zinnowitz, Trassenheide auf. [Lobbi]

11. März
Neustrelitz: Bei der Sitzung eines Bürgervereins wird von einigen der hundert Teilnehmer gegen ein geplantes Asylbewerberheim im Stadtteil Altstrelitz polemisiert. Ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung bezeichnet es als "Entwertung seines Eigentums", eine Bürgerin, die auf Toleranz und die Bedrohung von Flüchtlingen hinweist, wird mit Buh-Rufen bedacht. [Nordkurier-Neustrelitz]

Rostock: Neonazis verkleben Aufkleber mit Nazi-Größen. [Lobbi]

09. März
Hohewisch: Bei einem Skinheadkonzert in Hohewisch bei Neustadt-Glewe, beschlagnahmte die Polizei in den Vorkontrollen indizierte Tonträger mit rechter Musik. [Lobbi]

Sassnitz: Ein Neonazi-Skinheadkonzert in Sassnitz mit überregionaler Beteiligung kann weitestgehend unbehelligt stattfinden. [Lobbi]

08. März
Rehna: In dem Stadtzentrum von Rehna wird ein 16-jähriger Schüler von offenbar Rechtsradikalen schwer verletzt. [Lobbi]

07. März
Greifswald: Udo Voigt, NPD-Bundesvorsitzendes, wird vom Vorwurf der Aufforderung zu Straftaten und Volksverhetzung freigesprochen. Eine belastende Aufnahme des ZDF einer Wahlkampfrede von '98 wurde bei einem Brandanschlag zerstört und konnte deshalb nicht als Beweismittel vorgelegt werden. [NPD]

06. März
Rostock: Der jüdische Friedhof wird geschändet. Neonazis werfen Grabsteine um und sprühen antisemitische Hetze. [diverse Pressemeldungen]

Greifswald: Die NPD führt eine Mahnwache vor dem Amtsgericht wegen der Verhandlung gegen Udo Voigt am kommenden Tag durch. [NPD]

05. März
Wolgast: Neonazis bekleben den Eingang des Büros der PDS mit Fascho-Aufklebern und sprühen an die Wand "Zerschlagt die rote PEST". [Ostseezeitung-Wolgast]

04. März
Grabow: Mehrere Grabsteine des jüdischen Friedhofs werden umgestoßen. [junge Welt]

01. März
Malchin: Eine Außentür der Siegfried-Marcus-Schule wird mit Hakenkreuzen beschmiert gefunden. [Nordkurier-Malchin]

Stavenhagen: Ein 15- und ein 17-jähriger Jugendlicher rufen am Abend auf dem Busbahnhof unter anderem "Sieg Heil". Im Beisein der gerufenen Polizei wird das wiederholt. [Nordkurier-Teterow]

Grevesmühlen: Der Ortsverband der Schill-Partei für Nordwestmecklenburg gründet sich. Vorsitzender wird der Leiter der PI Wismar, Walter Schuldt, erster Vorsitzender wird der Anwalt Stefan Lähn, zweiter das Ex-CSU-Mitglied Alfred Hanser aus Hohen Wieschendorf. Schatzmeistern darf Knut Wilke aus Klein Woltersdorf, der Fahrlehrer Peter Nahlob wird Schriftführer und Jörg Abrahamczyk Beisitzer. [Ostseezeitung-Grevesmühlen]

März
Kühlungsborn: Ein armenischer Jugendlicher wird an einer Kühlungsborner Schule über einen längeren Zeitraum beleidigt und tätlich angegriffen. [Lobbi]

Februar

28. Februar
Malchin: Rechte Jugendliche schlagen eine Person zusammen. [Lobbi]

25. Februar
Greifswald: Die Fascho-Schülerinitiative führt vor einer Schule mal wieder einen Infostand durch, bei der neben eigener Propaganda auch der Insel-Bote, die Postille der Usedomer Kameradschaften, verteilt wird. [Schülerini]

24. Februar
Wöbbelin: Neonazis dringen in die Gedenkstätte des KZ-Außenlagers Wöbbelin bei Ludwigslust ein und besprühen ein Mahnmal mit einem Hakenkreuz. Sie zerstören ein weiteres Mahnmal und hinterlassen in antisemitischer Symbolik einen abgetrennten Schweinekopf. [diverse Pressemeldungen]

Raben Steinfeld: Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in dem Ort bei Schwerin wird von Neonazis heimgesucht und mit einem Hakenkreuz beschmiert. Es wird ein abgetrennter Schweinekopf hinterlassen. [diverse Pressemeldungen]

Boizenburg: Auf dem jüdischen Friedhof werden Grabsteine mit Hakenkreuzen beschmiert. Hier wird ebenfalls ein abgetrennter Schweinekopf hinterlassen. [diverse Pressemeldungen]

Pomellen: Zwei Menschen werden am Grenzübergang aufgeschnappt, weil sie einen gefälschten Reisepass bei sich tragen. Gegen sie werden Strafanzeigen wegen illegaler Einreise beziehungsweise Beihilfe zur Schleusung eingeleitet. [Nordkurier-Pasewalk]

23. Februar
Mecklenburg-Vorpommern: MV-weit kommt es zu Flugblatt-Verteilaktionen anläßlich des Todestages von Horst Wessel. [Lobbi]

20. Februar
Kühlungsborn: Ein Jugendlicher wird von Rechten auf der Strasse angegriffen. [Lobbi]

19. Februar
Schwerin: Der Staatsschutz der Landespolizei, der sich um politisch motivierte Kriminalität kümmert, wendet sich an die Öffentlichkeit und beklagt Informationsdefizite. Nicht nur unterschätzen nach Angaben des Leiters der Abteilung im LKA, Ulrich Hinse, Polizeibeamte vor Ort das Gefahrenpotential von rechten Skinhead-Gruppen, sondern werden aus "nicht nachzuvollziehenden Befindlichkeiten" Informationen "bewußt unter der Decke gehalten". [Nordkurier]

18. Februar
Gadebusch: Neonazis dringen nachts in den alternativen Jugendclub K.U.T. ein, verwüsten die Einrichtung und schmieren Parolen an die Wände. Sie vergießen brennbare Substanzen in dem Gebäude, in dem fünf Menschen leben, kommen aber anscheinend nicht dazu, sie anzuzünden. [Bericht]

Grimmen: Die NPD-Schülerinitiative aus Greifswald mischt sich unter eine Kundgebung gegen Schulschließungen. Dabei verteilen sie ihre "Schülerzeitung" "Norddeutsches Sprachrohr". [Schülerini]

16. Februar
Göhlen: Zwei Personen werden von fünf bis acht jugendlichen Rechten mit Baseballschlägern zusammengeschlagen. [Lobbi]

15. Februar
Göhlen: Mehrere Jugendliche überfallen zwei Männer in ihrem Haus und schlagen mit Baseballschlägern und Knüppeln auf sie ein. Während die Polizei von einem Nachbarschaftsstreit spricht und die Staatsanwaltschaft politische Motive abstreitet, handelt es sich nach Angaben der Betroffenen um eine "Glatzenbande", die die Bewohner nicht das erste Mal überfällt und an dem Abend auf Rache aus war. Drei der achtköpfigen Gruppe, aus der einer im Polizeirevier den Hitlgergruß zeigt, werden in U-Haft genommen. Nach Angaben einer Zeugin war ihr Auftreten gegen ausländerfeindliche Sprüche Grund für die Nazis, einzuschreiten. [Ostseezeitung, Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust]

Wittstock: An einer Neonazi-Demonstration in dem Ort in Brandenburg, bei der 50 Neonazis ohne Protest für "im Gedenken für Dresden" aufmarschieren, nehmen auch Faschos aus McPomm teil. Sie tragen ein Transpi mit der Aufschrift "Nationaler Widerstand Ludwigslust 88".

14. Februar
Mecklenburg-Vorpommern: In mehreren Städten beschwören Neonazis die angeblichen Greueltaten der Alliierten im zweiten Weltkrieg und nehmen das Bombardement von Dresden zum Anlaß. Mehr Infos hinter diesem Link. [Presseberichte]

Crivitz: Ein Neonazi wird von der Polizei verhaftet. Er ist das vierte Mitglied einer "rechten Schlägerbande", die seit mehreren Wochen in der Stadt auffiel. Der 20jährige, dem gefährliche Körperverletzung vorgeworfen wird, hatte unter anderem einen Polizisten mit "Sieg Heil" begrüßt.
Gleichzeitig gesteht die Polizei ein, daß sie Fehler machte, als sie Mitglieder der Truppe nach Gewaltverbrechen wieder auf freien Fuß setzte. [Schweriner Volkszeitung]

Brüel: Ein leerstehendes Supermarkt-Gebäude in dem Ort bei Sternberg wird mit Nazi-Parolen, unter anderem einem Hakenkreuz, beschmiert gefunden. [Schweriner Volkszeitung-Sternberg]

09. Februar
Demmin: Fast 200 Faschos folgen einem Aufruf der NPD unter dem Motto "Arbeitsplätze für Millionen statt Geld für Kanonen". Obwohl Verwaltung und Politik zu "stillem" Protest aufrufen, stören 100 bis 150 AntifaschistInnen den Aufmarsch immer wieder und lassen die Nazis nicht ungestört durch die Stadt ziehen. Am Rande der Demo zeigt ein Einwohner den Hitlergruß. [Berichte]

Crivitz: Neonazis überfallen nach einer Faschingsparty drei Jugendliche und verletzen diese schwer. [Lobbi]

Crivitz: 5-6 Neonazis schlagen mit Baseballschlägern 2 Jugendliche auf dem Nachhauseweg zusammen. [Lobbi]

Rostock: Neonazis beschmieren am Wochenende mindestens drei Stellen in der Südstadt mit meterlangen rassistischen Sprüchen. [Ostseezeitung-Rostock, Lobbi]

Schwerin: Schüler berichten über Untersuchungen von Zivilcourage anhand von gespielten Situationen. Wenige Passanten kamen einem Farbigen und einer Freundin zu Hilfe, als diese von einem vermeintlichen Nazi angepöbelt und schließlich angegriffen wurden. [Schweriner Volkszeitung-Schwerin]

08. Februar
Rostock: Zwei Jugendliche werden vor einer Diskothek von Rechten beleidigt. Aus der Gruppe werden Feuerwerkskörper auf die beiden Mädchen geworfen. Eine trägt Verletzungen im Gesicht davon. [Lobbi]

Januar

31. Januar
Boizenburg: In der Nacht zum 31. Januar wird der jüdische Friedhof geschändet. Alle Grabsteine werden umgestoßen, drei viertel von ihnen zerstört, und das Tor mit einem Davidstern wird zerstört. [Ostseezeitung-Bützow]

30. Januar
Greifswald: Die NPD führt in Schönwalde I einen angeblich gut besuchten Infostand durch. Die Schüler gegen Rechts protestieren mit einem Transparent "Gummibärchen statt Braunbären". [NPD]

29. Januar
Crivitz: Ein Mann wird von mehreren stadtbekannten Neonazis in der Geschäftszeit durch die Crivitzer Hauptstrasse gejagt und verprügelt. [Lobbi]

28. Januar
Rostock: In der Rostocker Südstadt tauchen antisemitische Hetzsprüche an Häuserwänden auf. [Lobbi]

26. Januar
Gadebusch: Vor einer Gadebuscher Diskothek werden Punks von einer Gruppe Neonazis aus Roggendorf angegriffen. Auf einen am Boden liegenden Punk wird weiter eingetreten. Zwei Andere werden, als sie zur Hilfe eilen, ebenfalls verletzt. [Lobbi]

Löcknitz: In dem Ort bei Pasewalk wird im Rahmen einer Geburtstagsfeier in einem öffentlichen Gebäude randaliert. Während der Bürgermeister von einer rechten Aktion spricht, dementiert die Polizei dies. [Nordkurier-Pasewalk]

Rügen: Der BGS zeigt elf Asylbewerber an, die gegen die Residenzpflicht verstoßen haben. [OZ-Rügen]

25. Januar
Neustrelitz: In der Nacht dringen mehrere Neonazis in einen linken Jugendclub ein, sprechen eine Morddrohung gegen einen Besucher aus und verwüsten die Toiletten. [Nordkurier-Neustrelitz]

Weselsdorf: In Weselsdorf bei Ludwigslust stören etwa 8 Neonazis eine private Geburtstagsfeier, schlagen das Auto der Gastgeberin kaputt, entwenden das Autoradio und verschwinden mit Sieg Heil Rufen. Die Polizei trifft ca. 40 Minuten nach dem Anruf ein und entschuldigt sich mit der Begründung Weselsdorf nicht gefunden zu haben. [Lobbi]

Schwerin: Die Schill-Partei gründet die ersten Kreisverbände für Schwerin und Güstrow. Einen Tag darauf wird das Büro der Partei mit Sprüchen wie "Schill out" besprüht. [Schweriner Volkszeitung, Ostseezeitung]

Usedom: Eine Umfrage des Präventionsrates unter allen Neuntklässlern der Insel ergibt, daß sie sich wegen der Nazis dort unwohl fühlen. [Nordkurier-Usedom]

23. Januar
Anklam: Ein Neonazi verprügelt einen 23-jährigen Mann, weil dieser Rudolf-Heß-Aufkleber von einer Laterne entfernt hat. Der 28-jährige wird zu einer Bewährungsstrafe von 7 Monaten verurteilt. [NK-Usedom]

21. Januar
Walkenhagen: An die 100 Einwohner des Ortes bei Bad Doberan verwehren sich in einer Petition gegen die Unterbringung von Asylbewerbern in dem Dorf. "Die Petition richtete sich nicht gegen ein Asylbewerberheim an sich, sondern gegen den Standort Walkenhagen," heißt es. [Ostseezeitung-Bad Doberan]

Greifswald: Vor der Fischer-Schule verteilt die NPD-Schülerinitiative der Stadt mal wieder ihre Propaganda. [Schülerini]

20. Januar
Neubrandenburg: Ein Neonazis wird zu 30 Monaten Gefängnis wegen mehrerer Delikte verurteilt. Unter anderem hatte er einen Flüchtling aus Afrika verprügelt, der im Krankenhaus behandelt werden mußte. [Nordkurier-Neubrandenburg]

20. Januar
Stralsund:Die Ostseezeitung berichtet über einen Flüchtling aus dem irakischen Teil Kurdistans, der mehrmals von Neonazis überfallen wurde, danach einen Selbstmordversuch unternahm und aufgrund von Schlaflosigkeit, Panikattacken und Angstträumen psychatrisch behandelt werden mußte. Er floh nach Göttingen zu Verwandten, wo er im Klinikum behandelt wird, und will gerne dort bleiben, doch weder Göttingen noch Stralsund wollen die Kosten übernehmen. [Ostseezeitung, junge Welt]

17. Januar
Waldeck: Während der Asylbewerber Arthur Vardanian seine Haftstrafe in der JVA Waldeck antritt - bundesweit die erste wegen Verletzung der Residenzpflicht - protestieren dreißig Menschen gegen die Regelung. Ein Gnadengesuch des PDS-Abgeordneten Monty Schädel an den Justizminister wurde faktisch abgelehnt. [Presseberichte und -erklärungen]

Bismark: Der BGS verhaftet in dem Ort bei Pasewalk drei Menschen aus Rußland und Polen, die keine Aufenthaltsgenehmigung bei sich trugen. [Nordkurier-Pasewalk]

Neustrelitz: Die Polizei erwischt vier Faschos, die kurz vorher in den Jugendclub "Bunte Hütte" eingebrochen sind und dort randaliert hatten. Der selbstverwaltete Club wird vor allem von antifaschistischen Jugendlichen besucht. [Nordkurier-Neustrelitz]

Greifswald: Die NPD verkauft einen Infostand in der Neubausiedlung Schönwalde II als Erfolg. [NPD]

Anklam: Mit der kurzen Begründung, daß das nicht "ratsam" sei, wurde der Vorschlag von Bunt statt Braun Anklam abgelehnt, den Schriftzug "Gestatten Ostvorpommern" auf neuen Kreiseingangsschildern auch auf Polnisch hinzuzufügen. [Nordkurier-Anklam]

16. Januar
Blowatz: In der Stadtvertretung ärgert mensch sich darüber, daß eine Bushaltestelle im Dorf Groß Strömkendorf mit Hakenkreuzen und Sieg Heil-Sprüchen beschmiert ist. Obwohl die Täter auch dem Bürgermeister bekannt waren, hatte er bislang nichts unternommen. Eine Stadtvertreterin des Ortes: "Ich bin erbost und traurig, dass Kinder unseres Dorfes unsere schöne Bushaltestelle so verwüsten." Wie so oft mangelt es natürlich an Freizeitmöglichkeiten, so daß die "Kinder" Bushaltestellen verwüsten müssen... [Ostseezeitung-Wismar]

Stapel: Der örtliche Jugendclub wird nach einem Nazi-Überfall vom Oktober wiedereröffnet. Allerdings bekamen die Jugendlichen genaue Richtlinien von der Stadt. [Schweriner Volkszeitung-Hagenow]

15. Januar
Waren-Müritz: Ein NPD-Mitglied schlägt auf einen Mann afrikanischer Herkunft ein. Der Neonazi schlägt sein Opfer mit einer Krücke und wirft eine Flasche nach ihm. [Nordkurier-Waren, Lobbi]

Greifswald: Die Fascho-Schülerinitiative führt vor der Arndt-Schule einen Infostand durch, bei dem sie neben der eigenen Postille auch das Nazi-Blättchen 'Unabhängige Nachrichten' verteilt. [Schülerini]

14. Januar
Usedom: Der Bundesgrenzschutz freut sich, dass 2001 nur 16 Menschen über Usedom in die BRD flüchten wollten. Dies wurde natürlich vereitelt. [NK-Usedom]

Rostock / Schwerin: Die Schill-Partei eröffnet Büros in den beiden Städten und hat nach eigenen Angaben bisher 200 Mitglieder in MV. [SZ/OZ]

12. Januar
Wolgast: Einem Aufruf der NPD-nahen Schülerinitiative aus Greifswald zur Demo in Wolgast folgen etwa 90 Faschos; eine Gegenveranstaltung wird von 150 bis 200 Menschen besucht. Nach der Demo fährt ein Neonazi einen jugendlichen Punk vorsätzlich an. [Berichte, Lobbi]

Ludwigslust: Acht Nazis aus NPD und Kameradschaftsspektrum, darunter Klaus Bärthel, halten einen Infostand gegen die Ausstellung "Neofaschismus in der BRD" im Jugendzentrum Zebef ab. Anlaß waren angebliche gewalttätige Übergriffe gegen Faschisten. [Berichte]

Schwerin: Neonazis kleben an die 80 Plakate mit antisemitischen Inhalten in der Stadt. [Bericht]

03. Januar
Neubrandenburg: Die Strelitzer Zeitung berichtet, daß ein Asylbewerber aus Friedland zu vier Monaten Haft verurteilt wurde, weil er gegen die Residenzpflicht verstoßen hat. Er hatte sich drei Tage länger als erlaubt in Stuttgart aufgehalten. [Nordkurier-Neustrelitz]

02. Januar
Greifswald: Das Amtsgericht verurteilt drei Jugendliche wegen gefährlicher Körperverletzung bzw. wegen Beihilfe dazu zu Haftstrafen ohne Bewährung, einmal ein Jahr und acht Monaten und zweimal vier Jahren, wobei noch andere Straftaten hinzukommen. Ein weiteres Urteil gegen einen Jugendlichen steht noch aus.
Die vier hatten im April einen sudanesischen Studenten in einem Greifswalder Einkaufszentrum überfallen und schwer mißhandelt. "Der Grund für seinen Angriff sei nichts anderes als die dunkle Hautfarbe von Ali S. gewesen und blanker Ausländerhass sein einziges Motiv", heißt es dazu bei Likedeeler online. [Likedeeler]

01. Januar
Ludwigslust: In der Sylvesternacht überfallen Faschos eine Feier von Jugendlichen. Sie wüten in dem Haus und verletzen Gäste. Anschließend verprügeln sie einen der Partygäste auf dem Heimweg, so daß er im Krankenhaus behandelt werden muß. Die Polizei sieht keinen Zusammenhang in beiden Fällen und spricht von "Beziehungsstreitigkeiten" als Grund der Ereignisse. [Schweriner Volkszeitung-Ludwigslust]

Anfang Januar
Ludwigslust: Eine Gruppe Jugendlicher wird von einem stadtbekannten Nazi mit Kampfhund durch die Ludwigsluster Haupteinkaufsstrasse gehetzt. Die Polizei lehnt die Entgegennahme einer Anzeige durch eine der Jugendlichen ab, da dies nur in Begleitung von Erwachsenen geschehen könne. [Lobbi]

Anfang Januar
Neustadt-Glewe: Ein antifaschistischer Jugendlicher wird am Abend von drei Neonazis festgehalten, mit Springerstiefeln getreten und dabei schwer verletzt. [Lobbi]