"Antifaschistische Demonstration nach Nazi-Überfall in Malchin"
Nach einem Nazi-Überfall am Freitag in Malchin demonstrierten am Wochenende 120 Antifas gegen rechte Gewalt durch die Stadt.
11.08.2008
Eine aktuelle Pressemitteilung des Alternativen Jugendcamps von Sonnabend.
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"Kein Opfer ist je vergessen", war auf einem der Transparente zu lesen, die von etwa 120 Demonstrantinnen und Demonstranten am heutigen Sonnabend vor dem Malchiner Krankenhaus hochgehalten wurden. Sie wollten damit einen brutalen Neonazi-Übergriff öffentlich machen und den Betroffenen ihre Solidarität zeigen und gute Besserung wünschen. Bei einem Überfall von Rechten auf eine Gruppe von Jugendlichen in der gestrigen Freitagnacht war ein Opfer so schwer verletzt worden, dass es noch immer im Krankenhaus behandelt werden muss.
Übergriffe auf oder Drohungen gegen Menschen, die nicht in das Weltbild der Neonazis passen, auf nicht-rechte Jugendliche und Menschen nicht-deutscher Herkunft, hieß es von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Demo, gehören in Malchin und seiner Umgebung zum Alltag. In der Region organisiert sich die rechte Szene um die "Kameradschaft Malchin" und die Fußballfangruppierung "Peene Vikings". Auf ihren Internetseiten rufen die Neonazis offen zur Gewalt auf, bei Demonstrationen der NPD und anderer rechter Gruppen sind sie immer präsent.
Mit Reden, auf Flugblättern und in Gesprächen wurden die Einwohnerinnen und Einwohner der Stadt über den gestrigen Angriff und die rechten Aktivitäten in der Region informiert. Zugleich riefen die Demonstrantinnen und Demonstranten dazu auf, gegen Rassismus und Nationalismus und für eine bunte und vielfältige Gesellschaft aktiv zu werden; auf ihrem Weg durch die Stadt entfernten sie eine Vielzahl von Nazi-Aufklebern. Zum Ende der Demo erhitzte sich kurzzeitig die Stimmung, als Neonazis die Demonstrantinnen und Demonstranten provozierten, abfotografierten und sie mit einem Auto anzufahren versuchten.
"Wir sind heute in Malchin auf die Straße gegangen, weil Neonazis und ihre Gewalt nicht ignoriert oder verschwiegen werden dürfen", teilt Julia Bauer, Pressesprecherin der Demo, mit. "Jeder rechte Übergriff ist für uns immer wieder Grund und Anlass, gegen Neonazis und ihre menschenverachtende Ideologie aktiv zu werden - um für eine friedliche und vielfältige Gesellschaft in Malchin und überall einzutreten."
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