links-lang fetzt!

"Gegen faschistische Umtriebe aktiv werden"

Rechte Schmierereien in Greifswald aufgetreten.

23.02.2008

Eine Pressemitteilung der Antifa Greifswald vom 21. Februar.

In der Nacht vom 20. auf den 21. Februar 2008 haben Unbekannte im Greifswalder Stadtgebiet unzählige rechte Parolen und Schablonen gesprüht. Die Schmierereien beziehen sich alle auf den SA-Sturmführer Horst Wessel bzw. seinen Todestag.

Zu finden sind die Sprühereien unter anderem im Ostseeviertel, sowie in den Vierteln Schönwalde 1 und 2. DIN A2 große Schablonensprühereien zeigen das Gesicht und Namen Horst Wessels, darunter die geschichtlich falsche Behauptung, dass Wessel "von roter Hand ermordet" worden sei. Des Weiteren wurden auch mehrere metergroße Schmierereien entdeckt. Unter anderem eine ein mal zwei Meter große Parole "Rache für Horst Wessel!". Auch der Rewe-Markt am Südbahnhof wurde mit einer metergroßen Schmiererei, welche huldigend Bezug auf Horst Wessel nimmt, beschmutzt.

Horst Wessel war Antisemit, Faschist und Führer des SA-Sturms 5. Er wurde im Jahre 1930 während eines Streits angeschossen und verstarb, da er die Behandlung durch einen jüdischen Arzt ablehnte. Dies wird heute oft von Neonazis genutzt, um sich an einem Opfermythos zu laben und Wessel als "Märtyrer" zu stilisieren. Jährlich versuchen Nazis, vor allem in Berlin und Brandenburg, Gedenkveranstaltungen durchzuführen.

Diese Schmierereien fügen sich ein in eine Reihe von faschistischen Propagandaaktivitäten, welche sich in den letzten Monaten in Greifswald stark häufen. So wurden in der Vornacht zum Todestag des Faschisten und Hitlerstellvertreters Rudolf Hess schon einmal Schablonen, sowie eine rechte Schmiererei angebracht, die sich über eine ganze Hauswand erstreckte.

"Wir als Antifaschistinnen und Antifaschisten verurteilen diese Schmierereien und das dahinterstehende Gedankengut zutiefst und fordern alle Menschen, welche in Greifswald leben, auf gegen faschistische Umtriebe aktiv zu werden. Das Problem muss angepackt werden, bevor es wieder groß ist!", so ein Sprecher der Antifaschistischen Aktion Greifswald.