Spontandemo gegen Naziladen
Bunter Protest gegen "Zutts Patriotentreff" am Sonnabend in Waren-Müritz - Teilnehmer/innen erschrocken über brutales Vorgehen der Polizei
26.08.2007
Eine Pressemitteilung vom Alternativen Jugendcamp von gestern.
Waren-Müritz, 25.08.2007 - Etwa 60 Teilnehmer des Alternativen Jugendcamps [AJUCA] haben am vergangenen Samstag gegen den
Neonazi-Laden "Zutts Patriotentreff" in der Innenstadt von Waren demonstriert. Die Demonstration unter dem Motto: "Rechte Strukturen aufbrechen! Gemeinsam Alternativen schaffen!" reiht sich ein in eine Vielzahl von Aktivitäten gegen Neonaziläden und rechte Treffpunkte in Mecklenburg-Vorpommern.
Der braune Gemischtwarenladen im Zentrum Warens, auf den die Anwohner bei der Kungebung aufmerksam gemacht wurden, wird seit nunmehr acht Jahren von den NPD-Aktivisten Doris und Alfred Zutt betrieben. Der Neonazi-Laden dient sowohl der lokalen als auch der überregionalen Neonaziszene als Anlaufpunkt und versorgt sie mit rechter Szenekleidung, völkischer Literatur, Militärmusik und Rechtsrock-CDs.
"Die Akzeptanz, die Szenetreffs dieser Art in Mecklenburg-Vorpommern erfahren, geht einher mit einer immer aggressiver auftretenden Neonaziszene. Deren Anhänger schrecken vor Übergriffen und Bedrohungen auf Menschen, die nicht in ihr menschenveachtendes Weltbild passen, nicht zurück", erklärt Pressesprecher Lukas Strübl. "Dem Gemisch aus Ignoranz und offener Zustimmung muss bunter Protest entgegengesetzt werden. Das heißt auch, alternative Jugendkultur zu fördern."
Um so erschrockener zeigten sich die Teilnehmenden des Alternativen Jugendcamps über das unangemessene Verhalten von Seiten der Behörden und der Polizei. Der anfänglichen Androhung eines Verbotes der Demonstration folgte das überzogene Auftreten der Einsatzkräfte der Polizei. "Mehrfach wurden Demonstrationsteilnehmer vom Einsatzleiter Kuhlmann tätlich angegriffen, bedroht und beleidigt. Im Verlauf eines Schlagstockeinsatzes wurde ein Teilnehmer der Demonstration im Gesicht verletzt", berichtete ein Augenzeuge, der sich nun mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde gegen die willkürlichen Polizeimaßnahmen wehren will.
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