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"Neonazis suchen nach neuen Räumen für Konzert"

Rostocker Antifa-Gruppe will mit Handreichung Gastwirte und Clubbesitzer bei Erkennung von Rechtsextremen unterstützen

17.05.2007

Eine Pressemitteilung der Antifa A3 Rostock vom 16. Mai.

Leitfaden
Leitfaden gegen Neonazi-Konzerte, 167 KB
Rostock - 16.05.2007 - Das für den kommenden Sonnabend, den 19. Mai, geplante Neonazi-Konzert der Band "Kategorie C - Hungrige Wölfe" [KC] kann vorerst nicht wie geplant stattfinden. Die Betreiber eines Clubs in der Rostocker Innenstadt haben laut einer Meldung in der Schweriner Volkszeitung vom 11. Mai die Veranstaltung abgesagt. Die Antifaschistische Gruppe A3, die auf die Pläne der Neonazis hingewiesen hatte, begrüßt diesen Schritt. Zugleich will sie mit einer Handreichung Gastwirte und Clubbesitzer darin unterstützen, Veranstaltungspläne von Rechtsextremen zu erkennen und abzuweisen. Denn diese suchen auch momentan nach neuen Räumlichkeiten für ihr Konzert, die sie dieser Tage bekanntgeben wollen.

"Immer wieder kommt es vor, dass die Besitzer von Kneipen, Gaststätten oder Clubs von rechtsextremen Veranstaltungen in ihren Räumlichkeiten überrascht werden", so Caroline Jürgens, Pressesprecherin der Antifa A3 Rostock. "Sie müssen anschließend die Folgen von Krawallen, Polizeieinsätzen, negativer Berichterstattung und verschreckten Gäste ausbaden." Die Antifa A3 wird ihren Leitfaden zum Umgang mit Konzerten der rechtsextremen Szene unter dem Titel "Unerwünschten Besuch vermeiden" weiträumig in Rostock verteilen. In ihm wird erklärt, woran man Neonazis erkennt, wie man mit uneindeutigen Anfragen umgehen sollte und welche Behörden und Institutionen man für weitere Informationen kontaktieren kann.

Die Band "Kategorie C - Hungrige Wölfe" fungiert als Schnittstelle zwischen Neonazi-Szene und Fußballfans. Ihre Mitglieder spielten in anderen bekannten rechtsextremen Bands und traten auf eindeutigen Neonazi- und NPD-Veranstaltungen auf. Organisiert wird das für Sonnabend geplante Konzert von "NMN-Veranstaltungstechnik" um den aus Rostock kommenden, bundesweit bekannten Neonazi Lars Jacobs. Erst kürzlich wurde gegen ihn vor dem Landgericht Lübeck wegen der Verbreitung der rechtsextremen Schulhof-CD verhandelt. Mit dem Konzert wollen organisierte Neonazis offensichtlich versuchen, weiteren Einfluss in der Fußball-Szene Rostocks zu erlangen.

Links

"Neonazi-Konzert in Rostocker Innenstadt geplant"
Erste Pressemitteilung der Antifa A3 vom 08. Mai mit weiteren Infos
http://www.links-lang.de/0705/02.php

"Unerwünschten Besuch vermeiden"
Ein Leitfaden für Club- und Gaststättenbesitzer zum Umgang mit Konzerten der rechtsextremen Szene
http://www.links-lang.de/0705/leitfaden.pdf