links-lang fetzt!

Nazis müssen draußen bleiben

Auf Veranstaltungen gegen Rechts haben Neonazis nichts zu suchen. Sie rauszuwerfen ist ganz einfach.

13.03.2006

Eine böse Überraschung mußten mehrere Jusos in der vergangenen Woche erleben. Die Jugendorganisation der SPD hatte zu einer Veranstaltung zum Thema Rechtradikalismus eingeladen, doch im Publikum saßen mehrere Neonazis, die die Teilnehmer/innen und Organisator/innen abfilmen wollten. Nach dem Abbruch der Veranstaltung brüstete sich die NPD auf ihrer Homepage, dass die Jusos vor der Diskussion mit ihr geflohen seien.

Es wird auch in den nächsten Monaten nicht ausbleiben, dass Neonazis versuchen werden, an den verschiedensten Veranstaltungen gegen Rechts teilzunehmen. Damit wollen sie einerseits einschüchtern, aber auch ein Podium für ihre menschenverachtende Propaganda bekommen. Die von der NPD ausgegebenen "Strategie der Wortergreifung" macht sich Unwissen von Veranstaltern über die Möglichkeiten zu nutze, Neonazis des Raumes zu verweisen. Und sie setzt auf die Naivität jener, die glauben, Diskussionen mit Neonazis könnten etwas an deren Haltung ändern - als ob rechte Einstellungen nur eine kurzzeitige Verwirrung wäre, die mit Sachlichkeit und Aufklärung beseitigt werden könnte.

Obgleich sich Rechte in solchen Situtionen gerne auf die Meinungsfreiheit berufen, sollte klar sein, dass der Werbung für den Wahnsinn eines nationalen Sozialismus nirgends Platz geboten werden darf. Mit dem Hausrecht verfügen Veranstalter/innen über das Mittel, ungebetene Gäste des Raumes zu verweisen und dies gegebenenfalls auch durch die Polizei durchsetzen zu lassen. Dafür sollte jedoch nicht nur im Vorfeld angekündigt werden, dass Rechte unerwünscht sind. Auch eine gemeinsame Vorbereitung mit Institutionen oder Gruppen wie etwa örtlichen Antifas, die Erfahrung mit solchen Situationen haben, kann Vorfälle wie in Wismar verhindern.

Wenn Neonazis sich dann über angebliche Intoleranz beschweren, zeigt das nur, dass dieses Vorgehen erfolgreich ist. Denn es war noch nie Ziel antifaschistischer Politik, Rechtsradikale glücklich zu machen.

Links

Mum said: "Don't talk to idiots!"
Die Treptower Antifa erläutert, warum Diskussionen mit Neonazis sinnlos sind. Link zur Antifa Greifswald
http://greifswald.antifa.de/texte/nazis.htm

Mit Nazis reden
Wiglaf Droste wußte schon vor mehr als zehn Jahren, dass es mit Neonazis nichts zu bereden gibt. Link zur Antifa bad weather Hamburg
http://www.antifa-hamburg.com/stuff/antifaschismus/droste.html