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"Rostock: Hakenkreuze als Drohung"

Vermehrt gezielte Neonazi-Schmierereien in Rostock - Antifa Rostock macht auf Notwendigkeit von antifaschistischer Eigeninitiative aufmerksam

04.11.2005

Eine Pressemitteilung der Antifa Rostock.

Auf eine Reihe von neonazistischen Schmierereien im Rostocker Stadtgebiet weist die Antifa Rostock hin. Gezielt werden Hakenkreuze oder antisemitische Parolen an Plätzen angebracht, wo sie mögliche Betroffene rechter Gewalt einschüchtern sollen. Die Stadtverwaltung und Besitzer der Immobilien gehen nur selten dagegen vor.

"Nach der Schändung der Stolpersteine zur Erinnerung an Rostocker Opfer des Holocaust im August folgten weitere Aktivitäten von Neonazis", informiert Julia Gersten, Pressesprecherin der Antifa Rostock. Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Rosengarten wurde mit einem Hakenkreuz besprüht, nahe der jüdischen Gemeinde wurde eine antisemitische Parole angebracht. Auch Geschäfte von Betreibern nicht-deutscher Herkunft in der Kröpeliner Tor-Vorstadt wurden mit Hakenkreuzen beschmiert. "Diese Aktivitäten sollen jene einschüchtern, die in den Augen der Neonazis als 'undeutsch' gelten. Die Verwendung offen nationalsozialistischer Symbole macht aus diesen nicht weniger als Androhungen weiterer Gewalt", so Julia Gersten weiter.

"Die Stadtverwaltung und die Besitzer der Häuser beseitigen die rechten Schmierereien oftmals spät, nicht vollständig oder gar nicht", ergänzt Thorsten Brand, Pressesprecher der Antifa Rostock. "Das Hakenkreuz am KZ-Mahnmal am Rosengarten wird also wahrscheinlich auch am kommenden 9. November, dem Jahrestag der Reichspogromnacht, zu sehen sein. Da Stadtverwaltung und Polizei untätig sind, liegt es also an engagierten Antifaschisten, gegen die Nazi-Schmiererien und die dafür Verantwortlichen vorzugehen."