Antisemitische Hetzparolen an der Reppiner Burg
Autonome Antifa Schwerin: Es gilt, sich antijüdischen und antiamerikanischen Ressentiments entgegenzustellen
22.06.2004
Eine Pressemitteilung der Autonomen Antifa Schwerin.
Schwerin/ Mueß: Unbekannte haben die Reppiner Burg am Schweriner See mit zahlreichen antisemitischen Hetzparolen beschmiert.
Dies ist bereits der vierte Vorfall dieser Art seit Jahresbeginn in Schwerin. Allein in dieser Zeit wurde der Ehrenfriedhof am Platz der Opfer des Faschismus geschändet, die Gedenkstätte des ehemaligen Kriegsgefangenenlagers im Grünen Tal erheblich beschädigt und der Gedenkstein für die Opfer des Todesmarsches an der Crivitzer Chaussee mit einem Hakenkreuz versehen.
Ein Fußgänger entdeckte nun am vergangenen Wochenende die mit wasserfester Farbe angebrachten Schriftzüge: "Amis raus", "Ami go home", "Juden raus" und "Sharon ins KZ".
Pressesprecherin der Autonomen Antifa Schwerin Charlotte Blumenthal: "Solche Parolen, wie an der Reppiner Burg, sind Musterexemplare für die Propaganda der modernen Neonazis. Offene Judenfeindschaft gepaart mit einem aggressiven Antiamerikanismus sind gegenwärtig das zentrale Moment der rechtsradikalen Welterklärung."
Dabei können sich die Neonazis sogar sicher sein, daß jene unsäglichen Forderungen auf offene Ohren stoßen. Nicht zuletzt der Skandal um den CDU-Bundestagsabgeordneten Martin Hohmann hat belegt, daß antisemitische Ideologie in der BRD noch immer weit verbreitet ist und sich keineswegs nur am rechten Rand reproduziert.
"Offene Ausbrüche dieser Art", so Frau Blumenthal, "sind nur die Spitze des Eisberges. Es beginnt bereits mit Antijüdischen bzw. antiamerikanischen Ressentiments. Deshalb gilt es solchen jederzeit und allerorts entgegenzuwirken. Ob in der Schule, auf Arbeit oder schon am Küchentisch."
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