links-lang fetzt!

Deutsche Täter sind keine Helden!

Am Freitag, dem 18. Juni 2004, wurde mit einer Verhüllungsaktion gegen rechtes "Gedenken" in Burg Stargard protestiert. Bereits drei Wochen zuvor hatten vierzig Antifas in der Kleinstadt bei Neubrandenburg über tausend Flugblätter verteilt. Darin wurde über Neonaziaktivitäten in dem Ort informiert und zu einem stärkeren Engagement gegen rechte Propaganda aufgerufen.

21.06.2004

Deutsche Täter sind keine Helden!
der verhüllte Stein
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der verhüllte Stein
Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen. Nazis fuck off! 600x450, 73 KB
Gedenken
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Im Folgenden die Pressemitteilung zur Verhüllungsaktion:

Denkmal in Burg Stargard verhüllt: Deutsche Täter sind keine Helden!

Kritik an Kriegsverherrlichung und Neo-Nazi-Treff


In Burg Stargard wurde heute um 10 Uhr ein Stein auf dem Denkmalsberg mit schwarzer Folie eingehüllt. Gleichzeitig wurde mit Blumen den Opfern des Nationalsozialismus gedacht. Antifaschist(inn)en aus Burg Stargard und Neubrandenburg wollen damit gegen die Inschrift des Steins und seine Nutzung durch örtliche Neonazis protestieren.

Im Oktober 2003 hielten auf dem Stargarder Denkmalsberg etwa 50 Neonazis eine Gedenkveranstaltung ab, mit der sie an den Altnazi Otto Ernst Remer erinnern wollten. Der gebbürtige Neubrandenburger war für die Niederschlagung des Militäraufstandes um die Attentäter vom Juli 1944 mitverantwortlich und blieb bis in den Tod ein Nazi. Auch am Abend des 25. April diesen Jahres zog eine Neonazi-Gruppe mit Fackeln und Reichsfahnen zum Denkmal, nachdem die Errichtung eines Gräberfeldes zu Ehren der Waffen-SS in Carpin durch die Polizei verhindert wurde. Die Neonazis nennen sich "Stargarder Freundeskreis" oder "Jungsturm" und sind in dem Rechtsbündnis "Mecklenburgische Aktionsfront" organisiert.

Zwar erinnert der Gedenkstein an den ersten Weltkrieg. Die Inschrift "Unseren gefallenen Helden" kommt den Huldigungsbemühungen der Neonazis aber offenbar entgegen. Die Mecklenburgische Aktionsfront verehrt und propagiert den Nationalsozialismus. Schon seit Monaten verbreiten die rechten Gruppierungen mit Flugblatt- und Aufkleberaktionen in Burg Stargard revisionistische Propaganda. Sie verherrlichen die deutschen Angreifer genau so, wie es der Gedenkstein nahe legt.

Ob erster oder zweiter Weltkrieg: Gedenksteine die Täter(inne)n huldigen, müssen entfernt werden oder als Überbleibsel einer menschenverachtenden Zeit gekennzeichnet werden. Neonazi-Propaganda, die die Deutschen Mörder/innen zu Helden oder Opfern stilisiert, muss in Burg Stargard und überall entgegengetreten werden. Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Mehr Informationen: http://www.links-lang.de/0405/10.php