links-lang fetzt!

Antifa Rostock: "Den Neonazis den Mut nehmen!"

Erneute Neonazi-Demonstration in Rostock am 12. Juni - Antifaschistische Gruppe ruft zu Protesten auf

04.06.2004

Eine Presseerklärung der Antifa Rostock von gestern.

Am 12. Juni wollen in der Rostocker Innenstadt erneut Neonazis der Aktionsgruppe "Festungsstadt" Rostock aufmarschieren. Die Antifa Rostock ruft unterdessen dazu auf, dagegen zu protestieren.

"Neonazis darf kein Stück Straße überlassen werden", erklärt Julia Gersten, Pressesprecherin der Antifa Rostock. "Im vergangenen Jahr kam es immer wieder zu Protesten gegen verschiedene rechtsextreme Demonstrationen. Eine musste sogar abgebrochen werden. Diesen Erfolg gilt es zu wiederholen."

Die neonazistische Aktionsgruppe will am 12. Juni gegen die Kommunal- und Europawahlen einen Tag später demonstrieren. Als "Alternative" propagieren die Neonazis um den Rostocker Birger Lüssow und den ehemaligen Rostocker Lars Jacobs einen "nationalen Sozialismus". Bereits bei vergangenen Aktionen, zuletzt am 08. Mai diesen Jahres in Rostock, bezog sich die Aktionsgruppe offen positiv auf den Nationalsozialismus.

Im Anschluss an die Demonstration wollen sich die Neonazis zu einer abendlichen Veranstaltung treffen. Schon am 08. Mai konnten sie sich in Warnemünde unbehelligt von der Polizei einen Film aus dem Dritten Reich anschauen. Solche Veranstaltungen dienen gleichermaßen wie Demonstrationen der Schulung und ideologischen Indoktrinierung von Rechtsextremen; durch den gemeinsamen Zeitvertreib schaffen sie zudem ein Gefühl kameradschaftlicher Atmosphäre und funktionieren als eine Art "Jugendarbeit" für den rechten Nachwuchs.

"Am 12. Juni gilt es, kreativ und kraftvoll gegen Neonazis und ihre Veranstaltungen aktiv zu werden", so Thorsten Brandt, Pressesprecher der Antifa Rostock. "Ihnen müssen die Lust und der Mut vergehen, mit ihren menschenverachtenden Parolen öffentlich in Erscheinung zu treten."

Treffpunkt der Neonazis ist das Haus der Schifffahrt ab 12 Uhr.