links-lang fetzt!

"Game over Krauts!" heißt es am Tag der Befreiung

Antifaschistische Demonstration in Rostock am kommenden Sonnabend - Am Freitag Filmnacht zur Einstimmung auf das Thema

06.05.2004

Eine Presseerklärung der Antifa Rostock vom 05. Mai.

Am kommenden Sonnabend, dem 08. Mai, findet in Rostock eine Demonstration antifaschistischer Gruppen statt. Unter dem Motto "Game over Krauts!" werden die Teilnehmer/innen am Tag der Befreiung vom Nationalsozialismus den Opfern des deutschen Vernichtungswahns gedenken. Außerdem wird der Trend in der öffentlichen Diskussion kritisiert, die damaligen deutschen Täter/innen als Opfer darzustellen.

"Mit unserer Demonstration wollen wir entschieden klarstellen, dass die Zerschlagung Nazi-Deutschlands richtig war und bleibt", so Julia Gersten, Pressesprecherin der Antifa Rostock. "Doch statt ein für allemal Ruhe zu geben, strebt Deutschland heute wieder nach einer Spitzenposition in der Welt. Während der Nationalsozialismus genutzt wird, um außenpolitische Interessen als Lehre aus der Geschichte zu legitimieren, suhlen sich die deutschen Täter als angebliche Leidtragende von Umsiedelungen und alliierten Bombardements im Opferwahn. Dabei haben die eigentlichen Opfer der deutschen Barbarei bis heute keine angemessene Entschädigung erhalten."

Die Antifaschist/innen kritisieren außerdem die Stadtverwaltung Rostocks dafür, dass sie eine Gedenkstätte für die befreiten Zwangsarbeiter der Neptunwerft am Werftdreieck jahrelang dem Verfall überlassen hat. "Die Zeitzeug/innen sterben und die Gedenkstätten an den deutschen Vernichtungswahn verwahrlosen. So lässt man 59 Jahre nach der Befreiung vom Nationalsozialismus die Geschichte in Vergessenheit geraten", kritisiert Thorsten Brandt, Pressesprecher der Antifa Rostock. "Das ist auch hier in Rostock Ausdruck einer Geschichtspolitik, der wir uns mit unserer Demonstration am Sonnabend entgegenstellen."

Treffpunkt der Demonstration unter dem Motto "Game over Krauts!" am 08. Mai ist ab 12 Uhr das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Rosengarten am Rostocker Steintor. Ihren Abschluss findet sie an der Gedenktafel für die befreiten Zwangsarbeiter/innen am Werftdreieck. Einen Tag vorher wird ab 22 Uhr in der Rostocker Niklotstraße eine Filmnacht zum Thema stattfinden.

Die Demonstration wird unterstützt von:
[aas] Autonome Antifa Schwerin; Alternatives Jugendzentrum Kita Ribnitz; Alternatives Jugendzentrum Neubrandenburg; Antideutsche Frauen Berlin [ADF]; Antifa Bad Doberan; Antifaoffensive Westhavelland; Antifa Rostock; Antifaschistische Aktion Potsdam [aapo]; Antifa (X) Recklinghausen; AG Antifa an der Uni Potsdam; Autonome Antifa Nordost [AANO] Berlin; awiro e.V. Rostock; Bündnis gegen Antisemitismus und Antizionismus Berlin [bgaa]; bad weather [antifaschistische Gruppe Hamburg]; KOMplex Schwerin; links-lang.de; [´solid] sozialistische Jugend Rostock; ultras71 Postdam