links-lang fetzt!

Ludwigsluster Bandenwesen

Das südwestlichen Mecklenburg ist ein Hort organisierter Neonazis, antifaschistische Aktivitäten sind selten. Auch im Vorfeld einer rechten Demo am 17. Mai sind keine Proteste angekündigt.

14.05.2003

Antifa-Plakat
Antifaschistisches Plakat, 354x501, 41 KB
Der Kreis Ludwigslust im südwestlichen Mecklenburg ist kein schöner Landstrich für Flüchtlinge oder alternative Jugendliche. Zwar ist die Mehrheit der dort lebenden Menschen nicht rassistischer als anderswo in McPomm. Die parteiunabhängige Neonazi-Szene jedoch ist stark und organisiert. Obwohl die Öffentlichkeit für das Problem sensibiliert ist, sind konkrete Aktionen gegen Rechts eher selten.

Von all den Gestalten, die eingebunden sind in die Organisation von Demonstrationen und anderen Veranstaltungen, in den Vertrieb von Neonazi-Merchandising und das Schreiben rechter Propaganda, ist Klaus Bärthel eine der lautstärkeren. Anfang des letzten Jahres wurde er angeblich mit Nachdruck einer Ausstellungseröffnung über die rechte Szene verwiesen. Das Ereignis nahm er schon damals zum Anlaß, in Ludwigslust gegen "die Kumpanei von Staat und Antifa-Banditen" zu demonstrieren. Mit weniger als 100 Teilnehmer/innen verlief das Aufmärschchen damals recht unspektakulär.

Die Ereignisse des letzten Jahres scheinen den Kreis um Bärthel jedoch noch immer nicht loszulassen. Für den kommenden Sonnabend mobiliert er erneut zu einer Demo. Noch bizarrer als im letztes Mal ist das diesjährige Motto: "Stoppt die Kumpanei zwischen Staat, Medien und Antifa-Banden!" Es gibt einen Einblick in das verquerte Denken von Neonazis, die überall eine Verschwörung gegen sich halluzinieren. Treffpunkt der Faschos ist ab 11 Uhr die Südseite des Ludwigsluster Bahnhofes.

Ein Plakat gegen die Demo wird nebenstehend dokumentiert. "Offenbar sind keine Gegenaktionen in Vorbereitung", teilen Antifaschist/innen aus der Region jedoch mit. "Das heißt, die Augen offen halten!" Bis die Faschos triftige Gründe haben, in Ludwigslust gegen Aktionen von Antifas zu demonstrieren, wird es wohl noch eine ganze Weile dauern.