links-lang fetzt!

07.07.2002
McPomm wird nicht großdeutsch - IWG verzichtet auf Demonstrationen in Mecklenburg-Vorpommern

Zu früh gefreut. Da tingelt Georg Paletta mit seinem Ein-Mann-Betrieb 'Interessengemeinschaft für die Wiedervereinigung Gesamtdeutschlands' (IWG) jeden Monat durch die Republik, um seine Forderungen nach einem Großdeutschland zu verbreiten, und ist mit seinem kruden Charme und nicht vorhandenem Organisationstalent immer für einen Lacher zu gebrauchen. Doch McPomm darf nicht lachen: Paletta hat seine Tour durchs Land im Herbst, die ihn nach Stralsund, Neubrandenburg und Anklam führen sollte, klammheimlich abgesagt.

Stattdessen wird er laut Terminplan weiter Brandenburg und Sachsen mit Eberswalde und Hoyerswerda abklappern. Eine Demo im Dezember ist gänzlich aus dem Kalender verschwunden.

Über die Gründe kann wieder nur spekuliert werden wie darüber, warum schon die geplante IWG-Demo im April auf Usedom ausfiel. Wahrscheinlich ist, daß es keine Zustimmung oder Resonanz der örtlichen Fascho-Szenen gab, die Paletta immer für organisatorische Zwecke benötigt. So fragte Axel Möller vom neonazistischen stoertebeker.net schon im Januar, "ob es im kommenden Wahljahr wirklich nichts Sinnvolleres gibt, als für die Grenzen von 1937 zu marschieren". NPD und Kameradschafts-Nazis äußerten sich nicht zur IWG.

Die Tour Palettas sollte durch Neubrandenburg, Stralsund und Anklam führen. Hatte für letzteres das Bündnis Bunt statt Braun schon eine Gegenkundgebung angemeldet, so zeigte der März, daß in Neubrandenburg für Nazis kein Blumentopf zu gewinnen ist. In Stralsund dagegen haben sich die Nazis heillos verstritten.

Im Rest der Zone dagegen sieht es mit Nazi-Strukturen - etwa in Cottbus oder Zittau - leider besser aus. Für AntifaschistInnen aus McPomm ein Grund mehr, vielleicht dort mal vorbeizuschauen. Obwohl auch schon Palettas Auftritt für sich eine Reise wert ist.

Frühere Infos zur IWG gabs am 08.01. und am 08.04.