links-lang fetzt!

02.06.2002
Kindereien in Greifswald

Unten zwei bei indymedia gefundene bzw. zugesandte Berichte zu den Gegenaktionen zur Fascho-Demo in Greifswald am 1. Juni, danke! Dort demonstrierte die von der NPD gegründete "Schülerinitiative für freie Meinungsäußerung und -bildung" unter dem Motto "Gegen Medienhetze und politische Verfolgung". Mehr Infos folgen sicherlich noch, ein paar Hintergrundinfos gibt zum Beispiel diesem Link folgend.

Lustige Spiele zum Kindertag in Greifswald

Nazidemonstration in Greifswald

Schätzungsweise 50 - 60 Nazis zogen ab 10:30 durch das Greifswalder Ostseeviertel, mit dem Motto "Gegen Medienhetze und politische Verfolgung".

Aufgerufen hatte die der NPD nahestehende Schülerinitiative für freie Meinungsbildung- und Äußerung.
Auf der Gegenseite haben sich etwa gleich viele Gegendemonstranten eingefunden, um dem Treiben Einhalt zu gebieten. So wurde die Demonstration mehrmals durch Sitzblockaden gestoppt. Die Polizei gab sich anfangs kooperativ und so konnte sich die Gegendemo mehr oder weniger frei bewegen und sie durch lautstarke Zwischenrufe stören.
Bis zur Abschlusskundgebung verlief also alles friedlich und unspektakulär.
Erst als die Nazis den Nachhauseweg antreten wollten, kam etwas Unruhe auf und einige Gegendemonstranten nahmen an nicht ganz fairen Wettläufen mit "Grün-Weiß Anklam" teil und das anfängliche "Deeskalationskonzept" der Polizei war schnell vergessen. In Anlehnung an das Banner "Gegen Gewalt und Drogen" taute nun auch die Stimmung bei den Faschisten auf und erheiterten die Beamten sowie Antifaschisten mit Sprüchen wie "Knüppel frei für die Polizei".
Da die Gegendemonstranten nicht allzu zahlreich waren, hielten sich auch die Möglichkeiten für Aktionen in Grenzen und um ca. 13:00 Uhr war die Veranstaltung beendet.
Im Fazit also wirklich eine Veranstaltung mit Kindertagscharakter zumal um 14:00 Uhr das von der NPD organisierte Kinderfest für vorzugsweise bis 12-jährige beginnen sollte.

Am 1.6. war es einmal wieder soweit. Die NPD-nahe Schülerinitiative für freie Meinungsbildung-und Außerung rief zu einer Demo am 1.6. in Greifswald auf. Das ganze "Spektakel" begann vormittags in der Rigaer Straße. Weit sind sie aber nicht gekommen, da sie nach wenigen Minuten von GegendemonstrantInnen durch eine Sitzblockade gestoppt wurden. Das ganze dauerte ca. 10-15 Minuten, bis die Blockade nach mehreren Aufforderungen freiwillig geräumt wurde um sich 100m weiter wieder hinzusetzen. Nach der Blockade gingen dann die Leute neben/vor/hinter der Demo um durch lautes Auftreten zu stören. Es waren ca. 80-100 Gegendemonstranten, die aus den verschiedensteten Szenen waren, und an die 80 Faschos. Mal wieder fand ich es komisch das ich kaum normale Schüler/innen auf der Nazi-Demo gesehen habe, sondern wirklich nur Nazis. Also von wegen starker Halt in der Gesellschaft. Die Kundgebung konnten die Nazis noch abhalten, wurden aber dabei von unserem lauten Auftreten gestört. Als die Nazis dann nach Hause mussten, wurde es noch mal richtig lustig. Sie wurden von der Polizei geschützt, was aber nicht immer half. Es gab kleinere Zwischenfälle und Rangeleien mit Polizei und Nazis. Ach noch was, auf der einen Seite haben die Nazis ihren coolen Spruch "Gegen Gewalt und Drogen", auf der anderen Seite konnte man viele Nazis mit Zigaretten sehen. Ist das nicht ziemlich inkompetent? Und gegen Gewalt sind sie auch, dazu fällt mir nur ein Spruch ein den sie abgelassen haben: "Für die Polizei, Knüppelfrei".
Auf jeden Fall war es eine sehr lustige Demo, und jede/r der/die nicht da war hat was verpasst.

Mecke

Update vom 10. Juni
Wenig aufregend war das Kinderfest der NPD, das sich der Demonstration der Schülerinitiative anschloß. Zwar hatte die NPD mehr Angebote als bei den letzten Malen parat - etwa die Möglichkeit, auf einem original braunen Pferd zu reiten - aber nur wenige Kinder verirrten sich vom städtischen Kinderfest auf dem Rodelberg zu den Dumpfnasen. Diese gaben dafür einem Antifaschisten, der des Weges kam, noch eins auf die Nase, während Maiki Spiegelmacher mit einem ihm untypischen Elan aus der Entfernung leise und stillstehend sein Fußvolk beschwichtigte. Der Betroffene erstattete jedoch keine Anzeige.