links-lang fetzt!

05.05.2002
Nazis bleiben trocken - Wenig Widerstand gegen faschistische Parolen bei Wasserdemo in Mirow


Folgender Artikel erreichte uns zu dem Protest gegen das Bombodrom in Mirow. Danke!

Am 1. fand in Mirow eine "Wasserdemo" gegen den geplanten Bombenabwurfplatz in der Kyritz-Ruppiner Heide, das sogenannte Bombodrom, statt. In Mecklenburg wird dieser Protest von der Bürgerinitiative "Freier Himmel" getragen, die vor allem aus der Gegend um Mirow kommt.
Zu dieser Demo hatten sich schon im Vorfeld Neonazis angekündigt. Die Veranstalter hatten keine so richtigen Pläne, wie sie dem vorbeugen wollten, außer, ihnen Boote zu verweigern.
Das brachte jedoch nicht wirklich viel. Zwischen den über 1 000 Leuten, die sich im Verlauf des Tages am Mirower Strand einfanden, waren 20 bis 30 Faschos aus dem Mecklenburg-Strelitzer Gebiet. Wie in der Neustrelitzer Region üblich ist, entsprachen sie äußerlich überhaupt nicht irgendwelchen Klischees und fielen nur durch ihre Transparente auf - sie stellten die Mehrzahl der anwesenden Transpis - auf denen Sachen wie "Umweltschutz ist Heimatschutz", "Kein Blut für fremde Interessen" oder andere neonazistische, teils antiamerikanische Sprüche standen. Ein paar rechte Kinder kamen sich total stolz vor, einen steifen Arm vom Halten schwarzer Kameradschafts- und Mecklenburg-Fahnen zu bekommen.
Den Organisatoren der Wasserdemo fiel nix weiter ein, als sich in einem kurzen Beitrag "von rechtsradikalen und anderen (sic) Parolen" zu distanzieren und die Nazis an Land in einer Ecke abzustellen. Vom Wasser aus, wo sie auch mit mehreren Booten und besprühten Laken vertreten waren, waren sie jedoch prima zu sehen... Nach einiger Zeit dann, vielleicht nach bösen Worten oder einfach nur aus Langeweile, packte der Großteil der Faschos ein. Ein paar Nasen dagegen übten sich noch im Lauschen der Reden oder Anti-Antifa-Arbeit.
Auf das Auftauchen von Neonazis bei der Veranstaltung war leider niemand wirklich vorbereitet. Es regte sich jedoch ein gewisser Unmut bei einigen Leuten über deren Gegenwart. So bleibt zu hoffen, dass beim nächsten Mal entschiedener dagegen vorgegangen wird, dass Faschos öffentlichen Protest für ihre menschenverachtenden Parolen nutzen können.