30.04.2002
Nazis ins Wasser schmeißen & Bundeswehr abschaffen - Neonazis bei Protest gegens Bombodrom in Mirow?
Unmut wie schon lange nicht mehr macht sich im südlichen Mecklenburg breit, seit dort Ende letzten Jahres bekannt geworden ist, daß die Region auch von den Tiefflügen zum geplanten Bombenabwurfplatz bei Wittstock in Brandenburg betroffen ist.

Am morgigen 1. Mai führt die Bürgerinitiative "Freier Himmel" - das mecklenburgische Pendant zur brandenburgischen "FREIen HEIDe" - ihren ersten größeren Protest durch. Eine Wasserdemo auf dem Mirower See soll mit Kanus und Booten bewaffnet zeigen, daß die Menschen der Region keine Tiefflieger über ihren Köpfen haben wollen. Jedoch nur die Menschen der Region, denn im Gegensatz zur "FREIen HEIDe" hat die Mirower Initiative nicht den eindeutigen Anspruch, Bombenabwurfplätze überhaupt abzulehnen.

Neben Touristikschaffenden, ruheliebenden Bürgern und Antimilitaristen wollen sich jedoch auch die Heimatschützer aus der extrem rechten Ecke am Protest beteiligen. Unter dem Stichwort "Die Heimat ist in Gefahr" wird unter anderem bei den Kameraden vom Unabhängigen Freundeskreis im Gästebuch um Unterstützung gebeten. In Mirow gibt es die aktive Neonazi-Kameradschaft "Zukunftorientierter Bund".

Bei der Bürgerinitiative ist man sich der braunen Brüder bewußt und erwartet dort eine fünfzehn- bis zwanzigköpfige Gruppe. Einschreiten wollen die Ordner in Zusammenarbeit mit der Polizei jedoch erst, wenn die Faschos Transparente entrollen oder Propaganda verteilen.

Das ist einigen Menschen zu wenig, die lieber gar keine Nazis wollen. Diese haben keine Chance und vor allem keine öffentlichen Veranstaltungen verdient, um ihren menschenverachtenden Müll verbreiten zu können, meinen sie.

Wer also noch nix zu tun hat am 1. Mai oder sich keine öde DGB-Laberveranstaltung anhören möchte, kann ja mal in Mirow vorbeischauen. Ab 12.30 geht es so langsam unter anderem vom Häfchen los mit Kanus und anderen Booten zur Wasserdemo.

Mehr Infos gibs unter freier-himmel.de.