17.09.2001
Neonaziaufmarsch in Rostock
Am kommenden Sonnabend wollen in Rostock die neonazistischen Kameradschaften aufmarschieren. Diesmal wird eifrige Geschichtsklitterei betrieben und die Umbenennung der Ilja-Ehrenburg-Straße im Stadtteil Toitenwinkel gefordert.
Ehrenburg, sowjetischer Journalist und Schriftsteller, der die Rote Armee im Kampf gegen die Truppen Hitlerdeutschlands propagandistisch unterstützte, wird ein Aufruf an Soldaten zur Vergewaltigung deutscher Frauen unter der Überschrift "Tötet! Tötet!" unterstellt. Über diese Lüge und die Nähe der Nazis zur bürgerlichen Rechten in der Frage der Straßenumbenennung ist bei der Initiative Schüler gegen Rechts MV mehr zu lesen.

Auf deren Seite gibt es auch Infos zu den Gegenaktionen. So wird ab 12 Uhr eine Musik-Parade unter dem Motto "Keine Toleranz für Intoleranz" stattfinden. Dann gehts um den Außenring Dirkows. Mit dem Umzug positioniert mensch sich gegen Nazis, Rassismus, Gewalt, politische Engstirnigkeit und kommerzielle Ausbeutung alternativer Jugendkultur. Betont wird, daß die Demo gewaltfrei ablaufen soll; was auch wahrscheinlich ist, da die Entfernung zum Nazi-Aufmarsch nicht gering ist.
Musikalisch wird der Wagenzug House, Drum n Bass, Techno, Gabba, HipHop, Reggae und mehr bieten.

Die Faschos wollen sich ab 13 Uhr treffen. Eine umfangreiche Mobilisierung der "freien Nationalisten", unter anderem durch das Aktionsbüro Norddeutschland, läßt viele Teilnehmer vermuten. Die Nazis wollen in Toitenwinkel marschieren, sie treffen sich dort um 13 Uhr.

Leider nur 'nen Standard-Internet-Stadtplan von Rostock gibt es hinter diesem Link.