24.09.2001
Altherrenrunde in Bedrängnis - mißlungener DVU-Infostand in Neubrandenburg
Keine anstehenden Wahlen, keine umfangreichen Bücherstände und auch kein Freibier - was die DVU am vergangenen Sonnabend, dem 22. September, in Neubrandenburg wollte, war ziemlich unklar. Fest stand jedoch, daß ihr Infostand unerwünscht war. So fanden sich dreißig bis fünfzig Leute in der Innenstadt ein, um dem auch Nachdruck zu verleihen. Zwar nahmen die versammelten AntifaschistInnen das Infomaterial zur Einsicht entgegen - und auch gleich mehrere Exemplare für die vielen näheren und entfernteren Verwandten - doch ließ der übliche humanistische Reflex die Hände erzittern und die rechten Schriebse in Mülltüten oder Regenpfützen landen. Für die vier alten Herren aus Schwerin tragisch, so daß sie ihren Stand schon nach wenigen Minuten wieder abbauten. Auch Versuche, es den jüngeren Kameraden anderen Parteien nachzumachen und Fotos von den Versammelten zu schießen oder sie mit dem Hinweis auf ihr demokratisches Bewußtsein oder die jüdische Weltverschwörung zu überzeugen, verliefen im Sande.
Wenigstens sorgte die Drohung, beim nächsten Mal mit hunderten von Mitgliedern aufzutauchen, für Heiterkeit. Denn der vollständig auf Gerhard Frey und sein Verlagsimperium fixierten DVU traut niemand in diesen Breitengraden mehr zu, als alle vier Jahre bei Wahlen aufzutauchen. Und selbst dann ziehen die Landtagskandidaten einer Öffentlichkeitsarbeit das Versteckspiel hinter Mülltonnen vor. Wenig erfolgsversprechend.
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