18.09.2001
friedliches McPomm?
Eine Versammlung von mehr als 2000 Menschen fand heute, eine Woche nach den Anschlägen in den USA, in Neustrelitz am Gymnasium Carolinum statt. Um 12.30 Uhr bildeten die Jugendlichen und Lehrer eine Menschenkette in Form eines Peace-Zeichens. In kurzen Redebeiträgen wurde vor einem Krieg gemahnt und Einstein unter anderem mit seiner Aussage "Töten im Krieg ist nach meiner Auffassung um nichts besser als gewöhnlicher Mord" zitiert. Während einer Schweigeminuten ließ mensch mehrere Friedenstauben aufsteigen. Den jugendlichen Initiatoren ging es vor allem darum, die Menschen zum Nachdenken über Begriffe wie "Krieg" und "Menschlichkeit" zu bewegen. Konkrete Aussagen vermeidend wollten sie trotzdem die Jugendlichen zum eigenen Handeln anregen.
Der stellvertretende Schulleiter des Carolinums, Henry Tesch, der die Aktion unterstützte, betonte, daß die Bilder wie viele andere Mahnungen zur Besonnenheit um die Welt gehen und überall die Menschen zu eigener Aktivität anregen sollen.

In McPomm setzt mensch sich unterdessen weiter mit den Reaktionen auf den Anschlag auseinander. Während die Hexenjagd auf Araber mit Meldungen, daß zwei mutmaßliche Attentäter in Greifswald studierten, angeheizt wird und Politiker sich mit Forderungen nach mehr Repression und Überwachung geradezu überschlagen, war zwischen all den Leserbriefen, die Kriege und harte Reaktionen der USA und ihrer Verbündeten befürchten, auch zu lesen, daß am Rande einer Friedensdemonstration in Stralsund am Sonnabend Neonazis eine USA-Fahne verbrannt haben. Brandstifter und Zündelknecht in einem war Axel Möller. Die Faschos haben nun eine Anzeige wegen "Verletzung von Flaggen und Hoheitszeichen ausländischer Staaten" am Hals.

ein kurzes Video (1,1 MB) von der Aktion gibt es auch.
Bilder und Video sind von den Jugendliches des Medienzentrums gemacht worden