links-lang fetzt!

02.09.2001
Fascho-Skins musizieren in Bützows JVA

Die JVA Bützow rockt. Nicht nur die Durchsuchung vor einigen Wochen, bei der allerlei Zeux von Drogen bis hin zu rechter Propaganda bei Häftlingen gefunden wurde, und der anschließende Hungerstreik brachte sie in die Schlagzeilen.
Nun berichtet die Illustrierte MAX, daß die Nazi-Band "Staatssturm" ohne nennenswerte Probleme seit '98 in dem Gefängnis proben konnte. Zwar habe die Gefängnisleitung '99 von den faschistischen Inhalten der Musik mitbekommen, doch ihr nur kurz die Geräte weggesperrt und dann zwei Musikpädagogen zur Seite gestellt.

Seitdem, so heißt es, sei es zu keinen rechten Auffälligkeiten mehr gekommen. Doch trotzdem ist es den Nazis gelungen, mindestens ein Tape herauszuschmuggeln, was vertrieben wird. In Titeln wie "Juden" oder "Wir sind Staatsfeinde" heißt es etwa "Juden und der ganze Rest werden raus gejagt". In einem Interview meint der Gründer, der seit '98 eine Strafe von achteinhalb Jahren wegen Totschlags absitzt, "Staatssturm faßt zusammen, was wir tief im Herzen spüren und fühlen".

Neonazis, die zu Gefängnisstrafen verurteilt werden, werden keineswegs aus ihrem Umfeld gelöst. Die "Hilforganisation für nationale Gefangene" hilft ihnen kräftig, Kontakte innerhalb der Knäste finden sich schnell; mit Propaganda werden sie weiter versorgt und verlassen die Gefängnisse eher noch brauner, als sie reingekommen sind. Außer Repression fällt den Anstaltsleitungen selten etwas in Reaktion auf die rechten Umtriebe ein, wenn sie das Problem nicht sogar ignorieren.