links-lang fetzt!

"Bundesweiter Neonazi-Aufmarsch in Rostock geplant"

Antifa Rostock ruft zu Protesten auf - NPD will in Landtag von Mecklenburg-Vorpommern einziehen

11.01.2006

Eine Pressemitteilung der Antifa Rostock von heute.

Die NPD will am 1. Mai eine Großdemonstration in Rostock durchführen. Die Antifa Rostock ruft zu Protesten gegen den geplanten Neonazi-Aufmarsch auf.

"Neonazis kündigen bereits jetzt im Internet eine bundesweite Großdemonstration an", informiert Julia Gersten, Pressesprecherin der Antifa Rostock. "Der Stadtverwaltung von Rostock liegt eine Anmeldung über Zeitpunkt, Route und geplanter Teilnehmerzahl vor. Es ist wahrscheinlich, dass das Ereignis für die rechte Szene eine ähnliche Bedeutung wie der Großaufmarsch der NPD 1998 einnehmen wird, als mehr als 3000 Neonazis durch Rostock marschierten."

Ähnlich 1998 ist die Demonstration Teil des Wahlkampfes der NPD, die sich einen Einzug in den Landtag von Mecklenburg-Vorpommern erhofft. Erst kürzlich wurden auf einer rechtsradikalen Interseite Vorschläge für die Landtagskandidaten der Partei veröffentlicht, unter denen auch der Rostocker Birger Lüssow zu finden ist. Lüssow gilt als Kopf der Neonazi-Kameradschaft "Aktionsgruppe Festungsstadt Rostock" und ist vor wenigen Monaten mit weiteren Rostocker Rechtsradikalen in die NPD eingetreten.

Für die rechte Szene haben Aufmärsche am 1. Mai spielen eine besondere Bedeutung, da er ihnen als "Tag der deutschen Arbeit" gilt. So kamen allein zu einer regionalen Demostration am 1. Mai 2005 in Neubrandenburg unter dem Motto "Nationaler Sozialismus schafft Arbeit!" mehr als 400 Neonazis zusammen. Anmelder der jetzt geplanten Demonstration in Rostock ist der NPD-Landesvorsitzende Stefan Köster. In Kürze wird in Schleswig-Holstein gegen ihn ein Prozeß wegen gefährlicher Körperverletzung eröffnet, da er bei einer NPD-Veranstaltung in Steinburg im Dezember 2004 auf eine am Boden liegende Gegendemonstrantin eingetreten hat.

"Die Antifa Rostock ruft zu Protesten gegen die Neonazi-Demonstration auf", teilt Thorsten Brandt, Pressesprecher der Antifa Rostock, mit. "Ein erfolgreicher Aufmarsch würde den Boden für einen Einzug der Rechten in den Landtag bereiten. Doch diese Pläne gilt es zunichte zu machen!"