links-lang fetzt!

Nazi-Tag am 1. Juni 2002 in Greifswald

zuletzt aktualisiert: 28.05.2002

Ein ziemlich eingefahrenes Programm fährt sie, die Greifswalder NPD und die ihr angeschlossene Schülerinitiative "Für freie Meinungsbildung und -äußerung". Anfangs noch ewiggestrig innovativ, lassen sich die Faschos heute zu keinen neuen Ideen mehr bewegen. Nunmehr zum dritten Mal soll am 1. Juni eine Demonstration der Schülerini und ein anschließendes NPD-Kinderfest stattfinden.

Die Schülerinitiative wurde im Frühjahr 2001 zusammen mit einer Bürgerinitiative gegründet, um auch außerhalb des gewohnten Umfeld Umfeld Fascho-Propaganda verbreiten zu können und, so vermuten einige AntifaschistInnen, Nachfolgeorganisationen für die von einem Verbot bedrohte NPD aufzubauen. Seitdem führen beide vor allem Infostände durch oder geben die "Schülerzeitung" "Norddeutsches Sprachrohr" heraus. Berührungsängste zur NPD gibt es keine, außerdem verfügen die Faschos über gute Kontakte zur Nazi-Szene im gesamten Land und zu ähnlichen Organisationen darüber hinaus, etwa der "Nationalen Jugend Jena". Von den "Jungen Nationaldemokraten", der Nachwuchs-Truppe der NPD, gab es jüngst ein lobendes Grußwort.

Während das Motto der Demo, "Gegen Medienhetze und politische Verfolgung!", wenig ansprechend klingt, sind die versprochenen Süßigkeiten und Bratwürste zum "Kinderfest" verlockender. Bestimmt bekommt mensch die NPD'ler auch überredet, daß sie an über 12jährige herausgerückt werden.

Stadtplan, 784x618, 151 KB Die Demo beginnt um 10 Uhr an der Friedrich-Engels-Schule in der Rigaer Straße, es geht die Talliner Straße in den Szczeciner Weg rein, über Trelleborger Weg und Kotkaring in die Osloer Straße, von da ab in die Warschauer Straße und weiter über die Ostseestraße und die Straße des Friedens. Von der Knud-Rasmussen-Straße geht es in den Poeler Weg (auf der Karte die Nummer 2) und von dort aus in die Fridtjof-Nansen-Straße. Der Darßer Weg schließlich führt zur Kindertagesstätte "Zwergenland" in der Vitus-Bering-Straße, vor der die Abschlußkundgebung stattfindet.
Das "Kinderfest" ist für 14 bis 18 Uhr am Gedser Ring, in der Nähe des Divi-Parkplatzes an der Engels-Schule, geplant. Einen großen Stadtplan findet mensch noch zusätzlich hinter diesem Link.

Es gibt bereits zwei Aufrufe, am 1. Juni in Greifswald aktiv zu werden, die weiter unten zu finden sind. Sie ähneln sich darin, daß Einfallsreichtum gegen die Nazis und nicht ein "Antifa heißt Angriff"-Konzept eingefordert wird, das in McPomm sowieso viel zu selten stattfindet. Einfallsreichtum, Kreativität und Witz gegen "Betonschädelz" stehen stattdessen auf der Tagesordnung.

Infos zu den beiden vergangenen Veranstaltungen gibts auch: Vorher-Infos zum 2. Juni 2002 und ein Bericht über den 2. Juni sowie einer aus der Ostseezeitung. Weiterhin noch die Vorbereitung zum 6. Oktober 2001 sowie der Bericht über den Tag.

Ein Aufruf von unabhängigen Antifa-Zusammenschlüsse, gefunden auf Indymedia.

Naziaufmarsch vaporisieren!

NAZIAUFMARSCH VAPORISIEREN!
Nazi- Action am 2002 in Greifswald (Mecklenburg- Vorpommern)

Für den 1. Juni 2002 hat die Greifswalder Naziszene einen Aufmarsch unter dem Motto: "Gegen Medienhetze und politische Verfolgung !" angekündigt. Als Organisatoren tritt eine so genannte "Schülerinitiative für freie Meinungsbildung" auf. Sie und ihre Schülerzeitung "Sprachrohr" werden von der örtlichen NPD finanziell wie auch logistisch (Computer etc.) unterstützt. Sie stellt einen verlängerten Arm der Partei an Greifswalder Schulen dar, auch wenn sie dies oft bestreitet und sich selbst als "..unabhängig.." bezeichnet. Das Gegenteil bewies das Bild der "Schülerdemo" im Letzten Jahr, welches vorwiegend von älteren Nazi- Aktivisten geprägt war. Auch hinter der Oganisation der Demo diesjährigen Demonstration steht der arbeitslose Nazi- Kader Maik Spiegelmacher.

Da wir uns natürlich auch als Gegner von "Medienhetze und politischer Verfolgung " verstehen rufen wir hiermit alle aktiven AntifaschistInnen dazu auf unseren "Freunden" zu zujubeln, die Füße zu küssen und Rosen auf den Weg zu streuen. Am Weltkindertag konnte sich die NPD es natürlich nicht nehmen lassen ein Kinderfest auszurichten, auf dem sie sich mit: "gratis Bratwurst, Cola oder Kakao, Kuchen, Bonbons und Eis" bei den Jugendlichen versuchen anzubiedern. Das typische "Antifa heißt Angriff"- Verhalten wäre, beim Kinderfest, hier vollkommen fehl am Platz. Damit werden wir die Anwohner nicht von der Falschheit der Faschos überzeugen, sondern sie auf deren Seite drängen (Chaoten überfallen Kinderfest). Daher sollten sich alle, auch die Anreisenden, die gegen die Faschos protestieren wollen was einfallen lassen (z.B. Flugblätter, Straßentheater etc.). Also lasst uns nicht zusehen! Bereiten wir ihnen einen schönen Samstag!

Betonschädelz stoppen! Kapitalismus abschaffen! Für den Anarchismus!

Nazi- Demo:
10.00 Uhr / Friedrich Engels Schule (Rigaer - Straße - Ostseeviertel Parkseite)

NPD- Kinderfest:
14.00 - 18.00 Uhr / Ostseeviertel - Gedser-Ring (Divi-Parkplatz)

Naziphone: 0170 - 154 72 85 ; 03834 - 84 34 29 oder 0160 - 98 00 54 80

Ein Aufruf der Greifswalder Narrenaktion.

Tigers erste Reise, 24,9 KB tigers erste reise

Greifswald. Sommer 1998.
Die NPD beginnt in Greifswald ihren Wahlkampf für die Landtagswahl. Erstmals seit 1945 tritt in unserer Stadt eine offen rechtsextreme Partei auf der Straße auf, sie hat sich aus gewalttätigen Neonazis rekrutiert, die bereits in den Jahren 1992 und 1993 mit Brandanschlägen gegen das Asylbewerberheim in Greifswald-Ladebow und zahllosen brutalen Aktionen die Gegend terrorisierten. Damit steht die NPD in Greifswald sowohl zeitlich als auch inhaltlich in direkter Nachfolge zur NSDAP. Viele Taktiken finden sich auch jetzt bei der NPD wieder. Dem brutalen Terror auf der Straße auf der einen Seite stehen scheinbar harmlose Aktivitäten gegenüber, hinter der jedoch die selbe Organisation, die selbe Ideologie steht. Bereits 1998 kam es erneut zu einem Aufflammen rechtsextremer Übergriffe in Greifswald, erinnert sei an den gewaltsamen Übergriff auf jugendliche Antifaschisten, die gegen die NPD protestierten, erinnert sei an all die vergessenen Verbrechen. Seit diesem Wahlkampf taucht die NPD in Greifswald immer wieder auf. Ihr Drahtzieher, der arbeitslose Neonazi Maik Spiegelmacher, sorgt sich darum, dass das braune Netz noch nicht zerreißt. Er selbst verlängerte sein Vorstrafenregister, dass stark an einen unbelehrbaren Schwerverbrecher erinnert, um u.a. ein weiteres Gewaltdelikt, wofür er wieder einmal ins Gefängnis muss.

Greifswald. Frühjahr 2002.
Es macht kaum noch Sinn, dieses Vorstrafenregister zu zitieren, so lang ist es geworden. Fest steht, dass es repräsentativ für die gesamte NPD ist und im krassen Widerspruch zu dem steht, was die NPD von sich selbst behauptet. Die friedliche, demokratische Partei, die sie meint zu sein, hat es nie gegeben und wird es nie geben, denn die Ideologie, die tief in den Köpfen der Neonazis steckt, schließt dies definitiv aus.

Unter diesem Licht muss auch die Ankündigung der NPD, ein "Kinderfest" am 01. Juni abzuhalten, gesehen werden. Es handelt sich dabei nicht mehr nur um den Versuch der Partei durch ein vermeintlich friedliches Auftreten einem Verbot zu entgehen, die Veranstaltung, die nicht zum ersten mal stattfindet, dient ganz unverhohlen der Partei um Werbung für sich und die Ideologie zu machen und neue Anhänger zu ködern. Dieser Falle, die, wenn sie zuschnappt, wieder neue Menschenopfer fordern wird, müssen wir alle unserer entschiedenes Engagement entgegenstellen. Wir alle stehen in der Verantwortung vor den braunen Aktivitäten in Greifswald nicht die Augen zu verschließen, sondern sie zu verhindern. Es darf in Greifswald keinen Raum für neofaschistische Aktivitäten geben - kein Raum bedeutet, dass wir unseren Kindern erklären, was hinter den Aktivitäten steckt und was sie bereits in Greifswald angerichtet haben, kein Raum heißt aber auch keine Wiese, keine Straße, keinen Platz für die Neonazis. Wir alle, liebe Menschen, stehen heute in der Verantwortung, den Mördern und Faschisten die Tarnung zu entreißen und sie als das zu entlarven, was sie sind: Menschenfeindlich, terroristisch und auf dieser Welt vollkommen falsch!

Für den 01. Juni bereiten wir Aktivitäten vor, die von möglichst vielen Menschen unterstützt werden sollten. Schließlich bedarf es nicht nur bei einem Naziaufmarsch der massiven, friedlichen Gegenwehr!