20.02.2002
Hinterlistiges Kreiswehrersatzamt in Schwerin

Über die Verhaftung eines Kriegsdienstverweigerers aus nichtigen Gründen berichtet Monty Schädel in einer Pressemitteilung.

"Kriegsdienstverweigerer tappt in Falle der Bundeswehr"

Der friedenspolitische Sprecher der PDS-Landtagsfraktion, Monty Schädel, protestierte am Dienstag schärfstens gegen die Verhaftung des Kriegsdienstverweigerers Rick Ross im Kreiswehrersatzamt Schwerin.

"Rick Ross ist unter vermeintlicher Gewährung des Kriegsdienstverweigerungsrechtes (KDV) und unter Missachtung seiner Gewissensentscheidung eine Falle gestellt worden", erklärte Schädel. Nachdem sein Antrag auf Kriegsdienstverweigerung im vergangenem Jahr abgelehnt worden war, hatte er erneut einen solchen Antrag gestellt, als er seine Einberufung erhielt. Nun sollte er vor dem KDV-Ausschuss seine Gewissensgründe für die Kriegsdienstverweigerung darlegen. "Dort wurde jedoch nicht 'sein Gewissen geprüft', vielmehr wurden Feldjäger und Polizeibeamte gerufen, um den Kriegsdienstverweigerer zu verhaften", empört sich der PDS-Politiker. Als Grund für den Haftbefehl wurde angegeben, dass Herr Ross über keine feste Adresse verfüge und sich dem Verfahren entziehen wolle.

"Diese regelmäßig bei Kriegsdienstverweigerern durch Bundeswehr und Staatsanwaltschaft angewandte Strategie ist allein schon durch das Verhalten von Rick Ross widerlegt", so Schädel. Erstens habe er die Einladung zum KDV-Ausschuss an seine Adresse erhalten, zweitens sei er freiwillig im Kreiswehrersatzamt vorstellig worden, um sich dem Verfahren zu stellen. "Aus meiner Sicht soll damit wieder einmal ein Kriegsdienstverweigerer kriminalisiert werden", sagte der friedenspolitische Sprecher. Der Haftbefehl müsse sofort aufgehoben werden, fordert Schädel.